Kommunistische Ursprünge der Öko-Bewegung

Torsten Mann: Rote Lügen im grünen Gewand. Der kommunistische Hintergrund der Öko-Bewegung. Kopp Verlag, Rottenburg 2009. 240 Seiten. € 19,95

Der aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen in Süddeutschland lebende Autor Torsten Mann wurde vor zwei Jahren mit dem provokativen Buch „Weltoktober. Wer plant die sozialistische Weltregierung?“ bekannt. Er vertritt dort die These, das durch Michail Gorbatschows „Perstroika“ eingeleitete Ende des „realen Sozialismus“ sei planmäßiges Resultat einer nach dem Tod Stalins eingeleiteten Wende in der Strategie des Weltkommunismus mit dem Ziel, statt durch stalinistischen Terror durch eine Charmeoffensive zur Weltrevolution zu gelangen. Mann stützte sich dabei hauptsächlich auf die Schriften einer Reihe von Überläufern östlicher Geheimdienste wie Michail Goleniewski, Anatoliy Golitsyn, Jan Sejna, Ladislav Bittman, Ion Pacepa, Victor Suworow, Stanislav Lunev, Yuri Bezmenov und Kanatjan Alibekow, von denen einige allerdings im Verdacht stehen, Doppelagenten gewesen zu sein.

In seinem neuen Buch behauptet Mann nun, auch die Öko-Bewegung sei Teil dieser kommunistischen Langzeit-Strategie. Er stützt sich dabei hauptsächlich auf das vom angeblichen Dissidenten Andreij Sacharow 1968 im Westen unter dem Titel „Wie ich mir die Zukunft vorstelle“ veröffentlichte Manifest. Neben anderen Umweltängsten führte Sacharow auch schon die Angst vor einer durch den industriellen CO2-Ausstoß verursachten „Klimakatastrophe“ als zentrales Argument für die Einsetzung einer sozialistischen Weltregierung an. Außerdem schlug Sacharow für die entwickelten Industrieländer eine Öko-Steuer in Höhe von 20 Prozent des Nationaleinkommens vor. Mann selbst weist aber an anderer Stelle darauf hin, dass schon vier Jahre zuvor der US-Linke Murray Bookchin Ähnliches publiziert hatte.

Überhaupt scheint Mann den auch im Westen starken Trend zur Bürokratisierung und die damit verbundene Tendenz, kollektivistische Problemdefinitionen zu übernehmen, zu unterschätzen. Es lässt sich nachweisen, dass Grüne Bewegungen fast immer „von oben“ (in Deutschland von Hans-Dietrich Genscher und seinem Staatssekretär Günter Hartkopf) initiiert wurden. In den USA war es ähnlich, denkt man nur einmal an einflussreiche Figuren wie William D. Ruckelshaus, William K. Reilly oder Richard E. Benedick. Ganz zu schweigen von den Machenschaften der Rockefellers und ihrer Stiftungen, auf die auch Mann hinweist. Das relativiert aber seine These, die grüne Bewegung stehe in direkter leninistischer Tradition.

Dennoch ist lesenswert, was Mann an Originalzitaten zusammengetragen hat, die belegen, dass die Öko-Bewegung, im Einklang mit kommunistischen Chef-Strategen, in erster Linie darauf abzielt, das mittelständische Privatunternehmertum zu zerstören, den Westen im Namen sozialistischer Gleichheit zu verarmen und das ganze menschliche Leben total zu kollektivieren. Am deutlichsten werden diese Ziele in der von Michail Gorbatschow, Steven Rockefeller und Maurice Strong, dem Generalsekretär des Rio-Umweltgipfels von 1992, gemeinsam vorgelegten „Erd-Charta“ für eine „nachhaltige globale Gemeinschaft“, die bislang zum Glück nicht durchgekommen ist. Danach soll die UNO zur sozialistischen Weltregierung mit einem internationalen ökologischen Gerichtshof ausgebaut werden. Bei der „Erd-Charta“ handelt es sich um eine Art globaler Morgenthau-Plan. Mann vergisst nicht darauf hinzuweisen, dass dieser letztlich wegen des Kalten Krieges nicht umgesetzte Plan zur Schwächung Deutschlands das Werk des später enttarnten Sowjet-Agenten Harry Dexter White war. Deshalb kann man nur wünschen, dass Manns Buch auch in die Hand ahnungsloser grüner Mitläufer gerät. So manchem von ihnen könnte ein Licht aufgehen.

(Erschienen in: Eigentümlich frei Nr. 95, September 2009)