Archiv des Autors: Edgar Gärtner
Kann es Politik ohne Religion geben?

Die Weltverschwörer
Reinalter, Helmut: Die Weltverschwörer. Was Sie eigentlich alles nie erfahren sollten. 184 Seiten, 19,95 Euro. Ecowin 2010
Der Titel dieses Buches täuscht. Es handelt sich dabei nicht um eine weitere reißerische Zusammenfassung der Legenden über die Weisen von Sion, Freimaurer, Bilderberger, Trilaterale, Club of Rome & Co, sondern um eine trockene und leider nicht ganz übersichtlich gegliederte historisch-politikwissenschaftliche Analyse neuzeitlicher Verschwörungstheorien. Der an der Universität Innsbruck lehrende Historiker und Völkerkundler Reinalter gilt als Vorsitzender der Wissenschaftlichen Kommission zur Erforschung der Freimaurerei als ausgewiesener Kenner der Verschwörungsforschung. Er untersucht die Hintergründe des im Zeitalter der europäischen Aufklärung aufgekommenen Verdachts, geheime Gesellschaften machten Weltpolitik oder lenkten gar den Lauf der Welt. Den Menschen des christlichen Mittelalters war eine solche Vorstellung fremd, da sie ohnehin davon ausgingen, dass nicht der Mensch, sondern Gott den Weltenlauf bestimmt. Allerdings finden sich gerade in den einflussreichsten Verschwörungstheorien der Moderne auch Motive der biblischen Apokalypse oder der spätmittelalterlichen Dämonologie. Weiterlesen
Wie sich Geowissenschaftler ihres Sachverstands entledigen
Solare Konfusion: Die Klima-Lügner tappen in ihre eigene Falle
Wir brauchen eine christliche Öko-Ideologie
Ernst Georg Beck ist nicht mehr
Gestern Nacht erlag mein Freund Ernst Georg Beck, Biologielehrer am Freiburger Merian-Fachgymnasium und Mitbegünder des Europäischen Instituts für Klima und Energie (EIKE), einem längerem Krebsleiden. Ernst war ein Lehrer der alten Schule, der sich so leicht kein X für ein U vormachen ließ. Wenn eine von Politikern vorgebrachte Behauptung nicht in sein solides naturwissenschaftliches Weltbild passte, prüfte er sie durch intensives Studium internationaler Fachliteratur und, wenn möglich, durch eigene Experimente nach. Seine Website http://www.biokurs.de/ ist noch immer eine Fundgrube für alle, die sich auf Prüfungen vorbereiten oder aktuellen Fragen nachgehen wollen.
Aufgrund seines immensen Fachwissens und seiner methodischen Strenge fielen Ernst sehr frühzeitig zahlreiche Ungereimtheiten in den Aussagen des „Weltklimarates“ IPCC auf. Er hielt es schlicht für unvorstellbar, dass ein Anstieg des Kohlenstoffdioxid-Gehaltes der Luft von etwa 0,03 auf 0,04 Volumenprozent für die in den vergangenen Jahrzehnten eher gefühlte als gemessene Erwärmung der Erdatmosphäre veranwortlich sein sollte. Und er zweifelte daran, dass man die seit 1957/58 auf dem Hawaii-Vulkan Mauna Loa aufgezeichnete Kurve des CO2-Anstiegs linear bis ins 19. Jahrhundert nach rückwärts extrapolieren konnte. Denn er wusste, dass lange vor der Einführung der aufwändigen spektroskopischen bzw. elektroakkustischen CO2-Messung verhältnismäßig einfache, aber verlässliche chemische Methoden der CO2-Messung zur Verfügung standen. Damit haben bekannte Chemiker wie etwa der Chemie-Nobelpreisträger Otto Warburg auch die Zusammensetzung der Luft in industriefernen ländlichen Gebieten analysiert. Mit der ihm eigenen Akribie sammelte und verglich Beck in Datenbanken Zigtausende ältere Messungen des CO2-Gehaltes der Luft und stellte fest, dass dieser in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und auch z.T. im 19. Jahrhundert schon einmal höher war als heute. Naheliegender Schluss: Der Anstieg des CO2-Gehaltes der Luft seit 1958 kann nicht allein durch die Verbrennung steigender Mengen von Kohle und Öl in der Nachkriegszeit verursacht worden sein. Und es gibt auch keinen geradlinigen Zusammenhang zwischen der CO2-Konzentration der Atmosphäre und der globalen Temperaturentwicklung.
Ernst Georg Beck veröffentlichte diese Untersuchung vor drei Jahren in der britischen Fachzeitschrift „Energy & Environment“ und säte damit bereits vor dem Platzen des „Climategate“-Skandals im Spätherbst 2009 ernsthafte Zweifel an der Verlässlichkeit der Aussagen des IPCC. Die dem IPCC nahestehenden und von finanziellen Zuwendungen der Bundesregierung und der EU abhängigen „Klimaforscher“ konnten ihm das nicht verzeihen. Sie versuchten, Ernst Georg Beck im Internet als ahnungslosen Amateur und Datenfälscher zu denunzieren. Ernst konnte sich dagegen in den letzten Monaten wegen seiner fortschreitenden Krankheit leider kaum noch wehren. Um so mehr fühlen wir uns als Mitglieder von EIKE nun dazu verpflichtet, die Arbeit des zu früh von uns gegangenen Kollegen fortzusetzen.
Hier können Sie Ernst Georg Beck noch einmal bei einem Vortrag im Berliner Institut für unternehmerische Freiheit (IUF) erleben.
Kernenergie als Brücke ins Nichts ?
Biologismus: Sag, wie hältst Du’s mit den Genen?
von Edgar L. Gärtner
Versuchen wir, es ganz neutral zu sagen: Thilo Sarrazins Aussage, die Bevölkerung Deutschlands werde durch unqualifizierte Zuwanderung durchschnittlich dümmer, denn Intelligenz sei zu 50 bis 80 Prozent erblich, hat in den deutschen Medien einige Verwirrung hervorgerufen. Vollendet wurde die Konfusion durch Sarrazins Hinweis auf ein vermeintliches „Juden-Gen“. Nach Art einer durch ein Signal in Bewegung gesetzten geifernden Pawlowschen Hundemeute haben sich unsere Mainstream-Medien darauf gestürzt und versucht, Sarrazin eine Affinität zum nazistischen Rassenwahn zu unterstellen. Dabei unterschlugen sie, ganz nebenbei gesagt, dass die Nazis ihren Rassebegriff eher religiös als biologistisch begründeten, indem sie den Juden, im Unterschied zu den Ariern, den Besitz einer Seele absprachen. Wenn Thilo Sarrazin sich im 8. Kapitel seines umstrittenen Buches tatsächlich positiv zum Sozialdarwinismus und zur Eugenik äußert, entspricht das lediglich der bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts gültigen Programmatik aller sozialdemokratischen Parteien. Statt sich damit selbstkritisch auseinanderzusetzen, haben sich die Sozialdemokraten inzwischen stillschweigend von einem durchaus nicht nebensächlichen Teil ihrer Programmtik verabschiedet und damit nicht unwesentlich zur aktuellen Konfusion beigetragen. Weiterlesen
Kein Schwarz. Kein Rot. Kein Gold. Armut für alle
Udo Ulfkotte: Kein Schwarz, kein Rot, kein Gold. Armut für alle im „Lustigen Migrantenstadl“. Kopp Verlag, Rottenburg 2010. 372 S. € 19,95
Udo Ulfkottes neues Buch erschien vielleicht nicht zum günstigste Zeitpunkt, weil es im Rummel um das wenige Tage zuvor erschienene themenverwandte Buch Thilo Sarrazins unterzugehen drohte. Dennoch würde ich mich über die Kosten kulturferner Zuwanderung lieber im Buch des ehemaligen FAZ-Redakteurs informieren, da es nicht durch eine sozialdemokratische Weltsicht vorbelastet ist. Gleichwohl dürfte auch Ulfkottes höchst aktuelles Pamphlet die meisten Leser ratlos lassen. Weiterlesen