Auf die Nebenwirkungen unseres Handelns kommt es an

Auf die Nebenwirkungen unseres Handelns kommt es an

Überlegungen zu ESG und Klima-Ethik


Edgar L. Gärtner
Psychologen wissen, dass man das Erwünschte nur selten erreicht, indem man versucht, es direkt anzusteuern. Oft landet man beim Gegenteil. Das gilt auch in Politik und Wirtschaft das heißt für die Ziele Frieden und Unternehmensgewinn bzw. persönlicher Erfolg. Es ist also wichtiger, sich auf Grundsätzliches statt auf quantitative Ziele zu konzentrieren. Menschliche Gesellschaften werden weniger durch Evidenzen und rationale Diskurse zusammengehalten als durch Missverständnisse. Wobei man zwischen produktiven und destruktiven Missverständnissen unterscheiden kann. Wie ich bereits in meinem Buch „Öko-Nihilismus“ (2012) dargelegt habe, wurde die westdeutsche Nachkriegsgesellschaft durch die missverständliche Formel „Soziale Marktwirtschaft“ geprägt. Das ist ein Pleonasmus, weil der Markt nach dem Familienleben ohnehin den zweitwichtigsten Ort gesellschaftlicher Kontakte darstellt. Die Leerformel erwies sich dennoch über einige Jahrzehnte lang als tragfähig und friedensstiftend. Die zur gleichen Zeit von Sozialdemokraten und Gewerkschaftern geforderte „Soziale Gerechtigkeit“ wirkt hingegen polarisierend und ist aktuell in Form der „Klima-Gerechtigkeit“ destruktiv, wenn nicht selbstmörderisch. Weiterlesen

Die Apokalypse ist fester Bestandteil der abendländischen Kultur


Der “Klimakollaps” ist nur die antichristliche Form einer biblischen Denkfigur

Edgar L. Gärtner

Die Apokalypse ist fester Bestandteil der abendländischen Kultur
KI-Bild: Pixabay


Wer den Grünen aller Parteien und NGOs mit ihrer ständig wiederholten Warnung vor einem drohenden “Klimakollaps” apokalyptisches Denken vorwirft und stattdessen die Einhaltung der Regeln sauberer naturwissenschaftlicher Methodik anmahnt, greift meiner Meinung nach zu kurz. Denn sowohl die Endzeiterwartung als auch die modernen Naturwissenschaften haben einen gemeinsamen Ursprung: die christliche Bibel: Ohne den Glauben an die Apokalypse gäbe es wohl keine moderne Naturwissenschaft.


Der Begriff „Apokalypse” darf allerdings nicht gedankenlos gleichgesetzt werden mit einer Katastrophe. Aus dem Griechischen übersetzt bedeutet Apokalypse schlicht „Entschleierung” oder „Offenbarung”. Es gibt dafür, historisch gesehen, nur eine Quelle: das einzige prophetische Buch des Neuen Testaments, bekannt unter dem Namen “Offenbarung des Johannes” oder auch „Die Offenbarung Jesu Christi durch Johannes“. Es handelt sich dabei um eine Serie von Briefen an verschiedene von der römischen Verfolgung bedrängte christliche Gemeinden im Vorderen Orient, die wahrscheinlich gegen Ende des 1. Jahrhunderts nach Christi Geburt entstanden sind und spätestens seit dem von Kaiser Konstantin einberufenen ökumenischen Konzil von Nicäa im Jahre 325 als integraler Bestandteil des Neuen Testaments gelten. Weiterlesen