Edgar L. Gärtner
Kernkraftwerk Cattenom an der Mosel (Wikipedia)
Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron und seine Ministerpräsidentin Elisabeth Borne sind dabei, die Franzosen auf einen harten Winter vorzubereiten. Das staatliche TV-Programm „France 2“ stimmt sein Publikum tagtäglich auf rotierende Stromsperren („Brown Outs“) von jeweils zwei Stunden ein, mit deren Hilfe der monopolistische Netzbetreiber RTE den im Januar schon bei einer mittelschweren Kältewelle drohenden flächendeckenden „Blackout“ verhindern will. Etwa 60 Prozent der Franzosen werden davon betroffen sein. Relativ sicher können sich nur die Bewohner der Pariser Kernstadt fühlen, weil die dort angesiedelten Ministerien, Kommandanturen, Geheimdienstzentralen, Generaldirektionen usw. als unabkömmlich für die Aufrechterhaltung der Staatsmacht gelten. Die Franzosen mussten mit Erschrecken zur Kenntnis nehmen, dass bei planmäßigen Stromabschaltungen selbst die Notruf-Systeme außer Betrieb sein werden. Wer dann verunglückt, hat einfach Pech gehabt. Der Grund der ganzen Aufregung: Kurz vor dem meteorologischen Winteranfang stehen dem Land, in dem überwiegend elektrisch geheizt wird, nur etwa 30 Gigawatt, das heißt weniger als die Hälfte seiner Kernkraft-Kapazität von insgesamt 61,4 GW zur Verfügung. Weiterlesen