Die öffentliche Wertschätzung deutscher Naturschutzverbände ist in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Die langjährige Blockade des nicht nur verkehrstechnisch, sondern im Prinzip auch ökologisch sinnvollen Großprojektes Stuttgart 21 – angeblich wegen des Schutzes eines seltenen Käfers, den keiner der dort engagierten Berufsdemonstranten je gesehen hat – ist daran sicher nicht unschuldig. Es gibt Dutzende ähnlicher Fälle, in denen Naturschutzverbände mithilfe von Klagen und Demonstrationen lebenswichtige Verkehrsprojekte jahrelang verzögert, wenn nicht ganz verhindert haben. Dabei springt auch ungeschulten Beobachtern das Missverhältnis zwischen den Kosten und dem ökologischen Nutzen der geforderten Investitions-Verzichte oder Ausgleichsmaßnahmen ins Auge.
Es fällt auf, dass sich die meisten in Deutschland aktiven Naturschützer sehr selektiv entrüsten. So regt sich sofort Widerstand, wenn irgendwo ein paar Bäume gefällt werden müssen oder größere Erdarbeiten anstehen. Braunkohletagebaue, Steinbrüche, Kiesgruben oder auch die Anlage neuer Schienen- und Autobahntrassen oder Flughäfen finden in den Augen der Natur-Lobbyisten keine Gnade, auch wenn wir offen gelassenen Steinbrüchen oder Kiesgruben die wertvollsten Biotope verdanken. Werden hingegen ganze Regionen in Mais-Monokulturen verwandelt, um daraus hoch subventioniertes Biogas zu erzeugen, halten sich die Proteste in Grenzen. Weiterlesen
Archiv des Autors: Edgar Gärtner
Frankreich wird zum „Clockwork Orange“
Sozialingenieure haben ein explosives Gebräu geschaffen
Freitag, den 12. Juli 2013 kurz nach 17 Uhr: Ein Intercity-Zug Richtung Limoges entgleist mit fast 140 Stundenkilometern im Bahnhof von Brétigny-sur-Orge ungefähr 20 bis 30 Kilometer südlich von Paris. Ein Wagen stürzt auf den Bahnsteig und reißt dessen Überdachung mit sich. Sofort wird die Alarmstufe „rot“ ausgerufen. Die Rettungskräfte (fast 300 Feuerwehrleute und 20 Notarzt-Teams sowie Polizei-Einheiten) sind rasch am Ort. Sie befreien etwa 30 Verletzte aus dem Chaos verbogener Bleche und bergen sechs Todesopfer. Dabei beobachten sie, dass sich eine Gruppe von etwa 50 „Jugendlichen“ aus einem benachbarten Sozialghetto unter die Retter mischt. Zuerst denken diese, die jungen Männer seien gekommen, um ihnen zu helfen. Doch bald werden sie gewahr, dass es die überwiegend farbigen Jugendlichen auf die Handtaschen mit den Smartphones und Geldbörsen der Opfer abgesehen haben. Als Polizisten und Feuerwehrleute versuchen, die Leichenfledderer zur Rede zu stellen, werden sie mit Steinen beworfen. Am Ende werden die Plünderer von der polizeilichen Eingreiftruppe CRS vertrieben. Die Presse berichtet von nur vier Festnahmen. Weiterlesen
Warum verschwindet der Flynn-Effekt?
Heutige Menschen reagieren langsamer als ihre Vorfahren
In den USA ist infolge des massiven Zustroms illegaler Einwanderer aus Mexiko und anderen lateinamerikanischen Ländern die Debatte über mögliche Zusammenhänge zwischen Rasse und Intelligenz wieder neu aufgeflammt. Auslöser der Debatte ist eine von der konservativen Heritage Foundation veröffentlichte Studie von Jason Richwine und Robert Rector über die sozialpolitischen Kosten der massiven Einwanderung von Hispanics mit einem niedrigeren durchschnittlichen IQ als die alteingesessenen Englischsprachigen Weißen und die Zuwanderer aus Asien. Die im Schnitt niedrigere Intelligenz hindere Hispanics, selbst für ihren Lebensunterhalt zu sorgen und mache sie abhängig von verschiedenen teuren staatlichen Sozialleistungen. Weiterlesen
Die Klima-Falle
Im Dezember 2009 sollte der „Klima-Gipfel“ von Kopenhagen eine Einigung über eine Fortsetzung des Kioto-Protokolls nach 2012 bringen. Doch die aus 200 Ländern angereisten Delegierten trennten sich ohne Ergebnis. Dazu beigetragen hat wohl die Entlarvung von Manipulationen an Temperaturkurven („Climategate“) durch amerikanische und britische Forscher wenige Wochen zuvor. Auf dem „Rio+20-Gipfel“ im Sommer 2012 herrschte deshalb Katzenjammer. Mit der Klimapolitik seien auch die Klimawissenschaften in eine Glaubwürdigkeitskrise geraten, stellen Hans von Storch und Werner Krauß fest und versuchen, mit ihrem Buch zu retten, was sie noch für rettbar halten. Der Physiker Hans von Storch leitet das Institut für Küstenforschung am Helmholtz-Zentrum Geesthacht bei Hamburg. Zusammen mit dem Ethnologen Werner Krauß betreibt er den Internet-Blog „Die Klimazwiebel.“ Die Klimaforschung könne ihre Glaubwürdigkeit nur wiedererlangen, wenn sie das apokalyptische Weltbild überwindet und allzu große Nähe zur Politik vermeidet, erklären die beiden. Sie sehen dennoch keinen Grund, sich von der überstürzt ausgerufenen „Energiewende“ zu distanzieren, obwohl diese nach wie vor auch mit der Angst vor einer „Klimakatastrophe“ begründet wird. Sie verlieren auch kein kritisches Wort über die gigantische Umverteilung von Volksvermögen von unten nach oben durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG). Sie unterstellen also, dass in der großen Politik alles seinen geregelten Gang geht und hüten sich vor politisch unkorrekten Schlussfolgerungen, die ihren Forschungsetat in Gefahr brächten. Wohl vor allem deshalb stellt Hans von Storch die offizielle Erklärung des Klimawandels als direkte Folge der Zunahme des Kohlensäuregehaltes der Atmosphäre nicht in Frage. Schwankungen der Sonnenaktivität, die von „Skeptikern“ als alternative Erklärung in die Diskussion gebracht wurden, zieht er nicht einmal in Erwägung. Immerhin räumt er ein, dass die globale Durchschnittstemperatur seit 1998 nicht mehr angestiegen ist.
Edgar L. Gärtner
Hans von Storch/Werner Krauß: Die Klimafalle. Die gefährliche Nähe von Politik und Klimaforschung. 248 S., geb. €19,90. Carl Hanser Verlag, München 2013
Nürnberg 2.0 für die Euro-Verbrecher?
Udo Ulfkotte fordert, Merkel, Schäuble und Konsorten den Prozess zu machen
Spätestens seit der staatsstreichartigen Brechung der „No-Bail-out“-Klausel des Mastricht-Vertrages im Mai 2010 ist die EU auf dem Weg in den permanenten Ausnahmezustand, in ein kriegswirtschaftliches Regime mit dem alleinigen Ziel der Euro-Rettung durch Enteignung der Sparer. Deutschland hat dadurch, wie der Verfassungsrechtler Karl Albrecht Schachtschneider feststellte, de facto aufgehört, ein souveräner Rechtsstaat zu sein. Der Publizist Udo Ulfkotte fordert in seinem neuesten Buch „Raus aus dem Euro – rein in den Knast“, für Politiker und Medienleute wie Helmut Kohl, Hans-Dietrich Genscher, Theo Waigel, Angela Merkel, Wolfgang Schäuble, Gerhard Schröder, Oskar Lafontaine, Peer Steinbrück, Joschka Fischer, Jürgen Trittin, Sabine Christiansen und Ulrich Wickert sowie die 632 Bundestagsabgeordneten, die wider besseres Wissen die Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung auf den Weg gebracht haben, ein Tribunal nach dem Vorbild des Kriegsverbrecher-Tribunals von Nürnberg. Allerdings kann Ulfkotte nicht sagen, wer ein solches Tribunal einberufen könnte. Das Nürnberger Tribunal wurde von den USA als Siegermacht des Zweiten Weltkriegs organisiert. Wer wird die Siegermacht der Zukunft sein? China? Russland? Oder kommt ein Weltgericht? Wer weiß… Weiterlesen
Die Intelligenz und ihre Feinde
Volkmar Weiss: Die Intelligenz und ihre Feinde. Aufstieg und Niedergang der Industriegesellschaft. Geb. 544 Seiten. € 34,90. Ares Verlag, Graz 2012
Mit Thilo Sarrazins Bestseller „Deutschland schafft sich ab“ ist eine neue Debatte um die Erblichkeit der Intelligenz in Gang gekommen. Waren frühere Generationen von Sozialdemokraten wie selbstverständlich Anhänger der bewussten Zuchtwahl von Menschen (Eugenik), so wurde die Frage nach genetischen Grundlagen von sozialem Aufstieg oder Niedergang im gleichmacherischen Wohlfahrtsstaat europäischer Prägung zum absoluten Tabu. Der ostdeutsche Genetiker und Sozialhistoriker Volkmar Weiss hat schon in der DDR dieses Tabu durchbrochen, indem er an Hand unangreifbarer Familiengeschichten und Statistiken aufzeigte, dass die Denkleistungsfähigkeit, die wir mithilfe standardisierter Tests in Form des Intelligenz-Quotienten (IQ) messen können, zum allergrößten Teil erblich ist. Im vorliegenden Buch fasst Weiss seine langjährigen Forschungen, die in der DDR eine partielle Abkehr von der sozialistischen Gleichheits-Ideologie durch die gezielte Förderung von Heiraten zwischen Spitzenforschern und Spitzensportlern bewirkten, in verständlicher Form zusammen. Weiterlesen
Was ist (Selbst-)Bewusstsein?
Zum Verhältnis von Geist und Materie
von Edgar L. Gärtner
An der Frage nach der Natur des menschlichen Selbstbewusstseins und des freien Willens scheiden sich noch immer im wahrsten Sinne des Wortes die Geister. Schon seit Sigmund Freuds „Wiederentdeckung“ des Unbewussten, spätestens aber seit den neurophysiologischen Experimenten von Benjamin Libet (1916-2007) in Kalifornien gilt der Mensch vielen Psychologen und Hirnforschern nicht mehr als Herr im Hause des eigenen Ich. Nach Libet sei es „eine unumstößliche und experimentell bewiesene Tatsache, dass eine Handlung immer schon ausgeführt ist, wenn sich das Gehirn ihrer bewusst wird“, erklärt einer von Libets Nachfolgern, der bekannte Hirnforscher Michael Gazzaniga, in seinem neuesten Buch „Who’s in Charge? Free Will and the Science of the Brain“. Damit scheint sich Gazzaniga auf den ersten Blick der durchaus gängigen deterministischen Fehlinterpretation der Experimente Libets anzunähern. Die deutsche Übersetzung des Titels seines Buches („Die Ich-Illusion“) leistet diesem Missverständnis noch (bewusst?) Vorschub. In Wirklichkeit vertritt Gazzaniga in seinen Ausführungen über die strafrechtliche Verantwortung eher die gegenteilige Position, indem er die individuelle Verantwortung unterstreicht.
Streng genommen können Experimente nach der Theorie des Wissenschaftsphilosophen Karl R. Popper übrigens nichts beweisen, sondern nur Vermutungen entkräften beziehungsweise Annahmen falsifizieren. Das heißt wir wissen nach einem Experiment mit eindeutigem Ausgang, wie ein Vorgang sicher nicht abläuft. Aber wir wissen noch immer nichts Endgültiges über die tatsächlichen Zusammenhänge. Deshalb hat Libet selbst die Ergebnisse seiner Experimente immer sehr vorsichtig interpretiert und sich in keiner Weise jenen militanten Materialisten angenähert, die darin die ultimative Widerlegung der traditionellen jüdisch-christlichen Auffassung von Willensfreiheit sehen wollten. Weiterlesen
Billiges Styropor kann teuer kommen
Wärmedämmung nützt nur der Lobby (und dem Staat)
Die Bundesregierung möchte noch im Januar 2013 ein Förderprogramm für die so genannte energetische Sanierung von Wohngebäuden starten. Ursprünglich sollte die Förderung in Form von Steuer-Gutschriften erfolgen. Doch das entsprechende Gesetz wurde von der rot-grünen Mehrheit im Bundesrat blockiert. Nun sollen für den gleichen Zweck bis zum Jahre 2020 insgesamt 2,4 Milliarden Euro für direkte Zuschüsse von jeweils maximal 5.000 Euro je Sanierungsvorhaben bereitgestellt werden. So genannte Energieeffizienzhäuser sollen aber größere Zuschüsse von bis zu 25 Prozent der Investitionssumme erhalten können.
Der den deutschen Immobilienbesitzern von der Bundesregierung im Namen der „Energiewende“ verordnete Dämmeifer mit dicken Styropor-Platten auf den Außenwänden und dreifach verglasten Fenstern hatte einen Dämpfer bekommen. als im Internet Messwerte einer Untersuchung auftauchten, die die Außenstelle Holzkirchen des Fraunhofer Instituts für Bauphysik (IBP) Mitte der 1980er Jahre im Auftrag des Ziegelforums e.V., München, durchgeführt hat. Weiterlesen
Jenseits des Scheitelpunkts
Richard Heinberg: Jenseits des Scheitelpunkts. Aufbruch in das Jahrhundert der Ressourcenerschöpfung. Edition Sonderwege bei Manuscriptum. Waltrop und Leipzig 2012. 228 Seiten. € 19,80. ISBN 978-3-939801-88-9
Richard Heinberg hat sich in Amerika einen Namen als Propagandist der „Peak Oil“-Hypothese gemacht. Danach soll der Verbrauch von Rohöl und anderer für die industrielle Revolution wichtiger Rohstoffe bereits in den 1970er Jahren seinen Höhepunkt überschritten haben. Als Vorbild für die Bewältigung des Problems der Verteilung knapper werdender Ressourcen stellt Heinberg Kuba nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hin. Damit ist eigentlich schon das Wichtigste über die Tendenz dieses Buches gesagt. Dennoch lohnt es sich, die Argumentation Heinbergs etwas intensiver zu verfolgen. Er zeigt nämlich, dass es der internationalen Bewegung für eine Verkleinerung des „ökologischen Fußabdrucks“ der Menschen weniger um eine Antwort auf reale Erschöpfungstendenzen oder auf die Schuldenkrise geht, sondern vielmehr um eine politische Verknappung des Erdöls durch ein „Ölerschöpfungsprotokoll“ nach dem Vorbild des Kyoto-Protokolls über die Verminderung so genannter Treibhausgase. Theoretisch begründet wird diese Politik mit der pseudowissenschaftlichen Verelendungsformel des britischen Landgeistlichen und Ökonomen Thomas Robert Malthus (1766-1834), die 1972 durch den „Club of Rome“ mit der Computersimulationsstudie „Grenzen des Wachstums“ neu aufgelegt wurde. Am konsequentesten wurde dieser Ansatz durch die repressive Ein-Kind-Politik der kommunistischen Partei Chinas umgesetzt. Wer sich dieser inhumanen Politik entgegenstellt, gilt als Utopist, der die Augen vor den naturgegebenen Grenzen der wirtschaftlichen Entwicklung verschließt. Die neu entdeckten riesigen Vorräte von Schiefergas und anderer „unkonventioneller“ Energieträger sollen unter der Erde bleiben. Die Menschen müssten stattdessen lernen, „von einem Energiebudget zu leben, das sich aus dem einfallenden Sonnenlicht und dem vegetativen Wachstum der Biosphäre speist.“ Der Amerikaner liefert also die Argumente für die deutsche „Energiewende.“ Aber warum fallen diese nur bei uns auf so fruchtbaren Boden?
«Green Economy» – Nur aufgewärmter Malthusianismus
Nachhaltiges Wirtschaften führt zu Planwirtschaft und Umverteilung
von Edgar L. Gärtner
Im Namen der Nachhaltigkeit wird eine planwirtschaftliche Umverteilungsmaschinerie in Gang gesetzt, die den Mangel und die Armut schafft, die sie zu bekämpfen vorgibt.
«Die Zukunft der Menschheit ist zu kostbar, um sie dem fortwährenden Nationalstaaten-Mikado preiszugeben. Nun sind Pioniere aus allen Bereichen der Weltgesellschaft gefragt.» Das erklärte Professor Hans-Joachim Schellnhuber, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der deutschen Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU), nach dem Rio+20-Palaver mit bis zu 50 000 Teilnehmern, das mit einer vagen, mit hohlen Schlagworten gespickten Abschlusserklärung endete. Trotz der Führungsschwäche der Nationalstaaten sei aber die «Transformation zur Nachhaltigkeit» aufgrund von Allianzen zwischen «Pionieren des Wandels» bereits in vollem Gang. Weiterlesen