Agrochemie: Glyphosat und die postmodernen Narzissten

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In den postmodernen westlichen Wohlstandsgesellschaften mit einer Kultur des hedonistischen Narzissmus ist eine Generation herangewachsen, die es für selbstverständlich hält, dass der Strom rund um die Uhr aus der Steckdose kommt und Nahrungsmittel in den Supermärkten jederzeit reichlich und preiswert zur Verfügung stehen. Sehr auf ihr leibliches Wohl bedacht, will diese verwöhnte Generation für sich immer nur das Beste. Der Strom soll aus sauberen „erneuerbaren“ Quellen kommen, die Nahrungsmittel möglichst aus kontrolliertem Bio-Landbau. Dafür bezahlt man auch (wenigstens im Prinzip) gerne etwas mehr, zumal man sich damit vom dumpfen Pack der Malocher abgrenzen kann, dem nichts billig genug sein kann.

In Vergessenheit gerät dabei, dass die Landwirtschaft seit ihren Anfängen vor etwa 10.000 Jahren ein ständiger mühsamer Kampf gegen ungebetene Konkurrenten (Schädlinge) war. Ein Kampf, bei dem die Bauern (und ihre Kunden) oft das Nachsehen hatten. Weiterlesen

„Kompetenzen“ statt Mündigkeit durch Bildung

 

Humboldt(1)Wer sich im heutigen Deutschland noch am Humboldt’schen Bildungsideal orientiert, gilt als verschroben und altmodisch. Vorbei die Zeiten, als das humanistisch inspirierte Ideal der Erziehung junger Menschen zu mündigen, das heißt mit eigener Urteilskraft und Verantwortung ausgestatteter Persönlichkeiten in der halben Welt Nachahmer fand. Bislang lebte dieser Anspruch, wenn auch zusehends verblassend, wenigstens noch ein wenig im Abitur, dem Zertifikat der Hochschulreife am Ende der Gymnasialzeit, weiter. Doch gerade dem Abitur gehen schwarz-rot-grüne Gleichheitsfanatiker in Regierungsämtern nun massiv an den Kragen. Weiterlesen

Der Kannibalismus der Gutmenschen

Nur der Totalitarismus braucht kein Feindbild
Edgar L. Gärtner

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Die Politik ist unser Schicksal. Oft kümmert sie sich um Probleme, die es ohne sie gar nicht gäbe. Das ist wahr. Dennoch wäre die Welt ohne Politik mit Sicherheit kein besserer Ort. Denn in einer solchen Welt gäbe es keine Trennung zwischen privaten und öffentlichen Angelegenheiten. Wir verdanken diese durchaus heilsame Trennung dem römischen Recht. Dieses machte Schluss mit der Logik des Tribalismus, die bis dahin das Zusammenleben aller Menschen regelte. Ausnahmen bildeten da nur die griechischen Stadtstaaten. In seiner „Theorie des Politischen“ (1932, 1963) hat der umstrittene Staatsrechtler Carl Schmitt hergeleitet, dass jedes staatliche Gebilde eines Feindbildes bedarf. Fehlt ein solches, bleiben nur öffentliche Verwaltungsaufgaben wie der Straßenbau, die Wasserversorgung oder die Abfallentsorgung, die man auch privatwirtschaftlich auf der kommunalen oder kantonalen Ebene lösen kann. Aufgaben wie die Pflege von Geburts- und Sterberegistern sowie Bildung und Erziehung wurden im alten Europa ohnehin nicht von der weltlichen, sondern von der kirchlichen Verwaltung übernommen. Geht es aber nur noch um Verwaltung, dann gibt es keinen Grund mehr, zwischen privaten und öffentlichen Aufgaben zu unterscheiden.
Nur wer davon überzeugt ist, in der Welt keine wirklichen Feinde zu haben, wird die nationalstaatlichen Grenzen soweit für Migranten öffnen wie Angela Merkel. Nicht wenige halten heute sogar die Definition und Pflege von Feindbildern für ein Wesensmerkmal faschistischer Ideologien. Das genaue Gegenteil ist freilich richtig. Weiterlesen

Strom ist nicht gleich Strom

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Michael Limburg, Fred F. Mueller: Strom ist nicht gleich Strom, ISBN/EAN: 9783940431547. 237 Seiten, Format 22,5 x 14,5 cm, Hardcover. TvR Medienverlag, Jena, 2015. Preis € 19,90. (Demnächst bei Amazon verfügbar)

Der Ingenieur Michael Limburg und der Wissenschaftsjournalist Fred F. Mueller erklären in einfacher, auch für Laien leicht verständlicher Weise, wie unser Stromversorgungssystem funktioniert. Sie zeigen, dass und warum die Energiewende von vornherein zum Scheitern verurteilt ist, weil sie technisch gar nicht zu Ende gebracht werden kann. Der Strombedarf unserer modernen Zivilisation ist gigantisch. In diesen Mengen kann man Strom nicht sinnvoll speichern, er muss stets sekundengenau in exakt der gerade benötigten Menge produziert und per Leitung bis zum Verbraucher geliefert werden. Anderenfalls bricht das Netz wie ein Kartenhaus zusammen, Bahnen, Fabriken und Heizungen fallen aus und in den Kliniken bleiben lebenserhaltende Geräte stehen. Weiterlesen

Die Häresie der Häuslichkeit. Zur Öko-Enzyklika „Laudato si’“ von Papst Franziskus

Von Edgar L. Gärtner

Download„Zur rechten Zeit sendet der Papst ein starkes Signal für die Schöpfung.“ So beginnt die vom 18. Juni 2015 datierte Würdigung der Enzyklika „Laudato si’. Über die Sorge für das gemeinsame Haus“ von Papst Franziskus durch den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. Der Erzbischof von München und Freising beeilt sich sodann zu unterstreichen, dass „Laudato si’“ an der kirchlichen Sozialverkündigung anknüpft, die im Jahre 1891 durch die Enzyklika „Rerum novarum“ von Papst Leo XIII. begründet wurde. Kardinal Marx weist auch auf die Enzyklika „Caritas in veritate“ von Papst Benedikt XVI. (2009) sowie auch auf Enzykliken seines großen Vorgängers Johannes Paul II. hin. Diese Betonung der Kontinuität in der kirchlichen Lehre ist wichtig, denn jeder sichtbare Bruch wäre in den Augen wirklich Gläubiger ein Hinweis darauf, dass nicht der heilige Geist, sondern sein Widersacher ein Lehrschreiben inspiriert hat. Deshalb bemüht sich auch Papst Franziskus in seinem ersten ganz von ihm selbst verantworteten Lehrschreiben demonstrativ um Anschluss an seine Vorgänger. Wer mit solchem Eifer die Kontinuität beschwört, provoziert allerdings die Frage, ob er damit nicht – bewusst oder unbewusst – einen Bruch kaschieren will. Weiterlesen

Verlogene Vorsorge: Beispiel Pflanzenschutz

Edgar L. Gärtner

 

IHO-IBC0034 Das „Vorsorgeprinzip“, erstmals formuliert im deutschen Bundes-Immissionsschutz-Gesetz (BImSchG) von 1974, wurde im Jahre 1992 auf dem „Erd-Gipfel“ von Rio de Janeiro zum wichtigsten Grundsatz der Umweltpolitik erhoben. In der Rio-Deklaration findet sich der folgende, viel zitierte Grundsatz 15: “Drohen schwerwiegende oder bleibende Schäden, so darf ein Mangel an vollständiger wissenschaftlicher Gewissheit kein Grund dafür sein, kostenwirksame Maßnahmen zur Vermeidung von Umweltverschlechterungen aufzuschieben.” Unsere Massenmedien feierten die quasi einstimmige Annahme des Vorsorge- oder Vorsichtsprinzips als Meilenstein auf dem Weg in eine bessere Welt. In Wirklichkeit kann das Vorsichtsprinzip aber durchaus das Gegenteil bewirken: wachsende Unsicherheit bei Kosten-Nutzen-Vergleichen und der Einschätzung von Risiken. Denn nach diesem Prinzip genügt ein schlimmer Verdacht, um ganze Industriezweige still zu legen. Weiterlesen

Eine Zukunft für die Kohle

Edgar Gärtner

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Unter unseren Füßen liegen schätzungsweise 10 Billionen Tonnen Kohle. Ein Vorrat, der leicht reichen könnte, um die Menschheit für mindestens 1.000 Jahre mit Wärme und Strom zu versorgen. Folgte der Lauf der Welt jedoch den Vorstellungen der Grünen aller Parteien, dann dürfte dieser Schatz zum allergrößten Teil nicht gehoben werden. Denn bei der Verbrennung von Kohle entsteht das „böse“ Kohlenstoffdioxid, das hauptsächlich für die Erderwärmung verantwortlich sein soll. In seiner Öko-Enzyklika „Laudato si“ hat sich nun sogar Papst Franziskus, den Einflüsterungen seines neuen Beraters John Schellnhuber von Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) folgend, dieser Weltsicht angeschlossen: Um Gottes Schöpfung vor Verschmutzung zu bewahren, soll die Kohle unter der Erde bleiben. Milliarden von Armen sollen sich mit kohlenstofffreien, aber teuren und größtenteils unzuverlässigen „erneuerbaren“ Energien begnügen.
Aber vielleicht irrt sich der Papst und die Kohle gehört doch zu den Geschenken, die uns der Schöpfer hinterlassen hat, damit wir Menschen unser Leben im Diesseits etwas angenehmer gestalten können. Weiterlesen

Klimapolitik als matriarchalische Kontrolle

Big Brother ist eigentlich eine Matrone

Edgar L. Gärtner

Im Hafen von Porto

Der Ausgang des G7-Gipfels im oberbayerischen Schlosshotel Elmau zeigt zumindest eines: Naturwissenschaftliche Argumente sind im Streit um Bedeutung und Tragweite des Klimawandels zwecklos geworden. Es geht nur noch um gekränkten Narzissmus, um Schuldgefühle und eine darauf aufbauende Religion der Selbstbestrafung.

Kein Zweifel: Wir leben im ehemals christlich und daher individualistisch geprägten Westen längst im Anfangsstadium einer mehr oder weniger „sanften“ Diktatur, die ihren Namen nicht nennt. Die von George Orwell in seiner Dystopie „1984“ geschilderte Schreckensvision eines totalitären Polizeistaates wird durch neue Überwachungstechniken wie die automatische Gesichtserkennung, die Vorratsspeicherung von Telefon- und Internet-Verbindungsdaten, die mathematische Decodierung verschlüsselter Kommunikation und das automatische Erstellen von Bewegungsprofilen schon heute weit übertroffen. Ganz zu schweigen von der Möglichkeit der Fernsteuerung des Rest-Privatlebens der Bevölkerung durch Gebäudedämm-Vorschriften, Smartmeter und Smartgrids bei der Stromversorgung und so weiter. Die bereits vorbereitete Abschaffung des Bargeldes wird die Möglichkeiten totaler Kontrolle der Untertanen einer im Verborgenen operierenden Machtelite noch abrunden.
Orwells virtuellen „Big Brother“ darf man sich aber nicht als Patriarchen nach dem Vorbild eines weise vorsorgenden römischen Pater familias vorstellen. Es handelt sich dabei eher um eine herrschsüchtige, kastrierende, sich überall einmischende Matrone. Weiterlesen

SuedLink, Hauptschlagader oder Achillesferse der Energiewende?

SuedLink

Nicht nur in Bayern, sondern auch in Hessen hat der Stromnetzbetreiber TenneT bei seinem Projekt einer etwa 800 Kilometer langen Hochspannungs-Gleichstromtrasse von Schleswig-Holstein nach Bayern beziehungsweise Baden-Württemberg schlechte Karten. Auf dieser „Stromautobahn“ soll überschüssiger Windstrom von Nord- nach Süddeutschland transportiert werden, wo nach der Abschaltung der letzten Kernkraftwerke im Jahre 2022 Stromerzeugungskapazitäten fehlen werden. Konkret geht es darum, eine sporadisch anfallende Leistung von 30 Gigawatt am bestehenden Wechselstrom-Höchstspannungsnetz vorbei nach Süden zu schaffen. „Diese Gleichstromverbindung stellt die Hauptschlagader für die künftige sichere Stromversorgung in Deutschland dar“, heißt es großsprecherisch in einem Prospekt von TenneT. Weiterlesen

Goldgrund Eurasien

Kisoudis

Dimitrios Kisoudis: Der neue Kalte Krieg und das dritte Rom. Edition Sonderwege, Waltrop und Leipzig 2015. 120 Seiten. € 14,-
Spätestens seit dem Ausbruch der Ukraine-Krise wird auch den Deutschen wieder bewusst, dass an dem bei ihnen lange verpönten Begriff „Geopolitik“ doch etwas dran ist. Beim Untergang der Sowjetunion und des „Ostblocks“ konnte für kurze Zeit die Illusion vom Ende des Kalten Krieges aufkommen. Damals schien die der Finanzindustrie nahestehende transatlantische „Elite“ nach einem Ersatz-Feindbild zu suchen und sich dabei nicht zwischen dem Klimawandel und dem Islamismus entscheiden zu können. Im Rückblick wird aber klar, dass die Konfrontation zwischen der NATO und dem Warschauer Pakt von Anfang an weniger ideologisch, sondern eher geopolitisch begründet war und dass die durch die Truman-Doktrin definierte US-Einflusssphäre, entgegen einer Abmachung mit Michail Gorbatschow, in den vergangenen 20 Jahren Schritt für Schritt nach Osten verschoben wurde – bis an die Grenzen Russlands. Während der Warschauer Pakt sich auflöste, wurde die NATO deutlich vergrößert. Weiterlesen