Kein Liberalismus ohne christliches Menschenbild

Pera, Marcello: Warum wir uns Christen nennen müssen. Plädoyer eines Liberalen. 224 Seiten. € 19,90. Sankt Ullrich Verlag, Augsburg 2009

Der italienische Philosophieprofessor und Politiker Marcello Pera hatte von 2001 bis 2006 als Präsident des Senats das zweithöchste Staatsamt Italiens inne. Weltweit von sich reden gemacht hat er im Jahre 2008, weil er in dem zum Medienimperium seines Parteifreundes Silvio Berlusconi gehörenden Mailänder Verlag Mondadori ein Buch veröffentlichte, zu dem kein geringerer als Papst Benedikt XVI. das Vorwort schrieb. Darin schließt sich der heilige Vater der von Pera vertretenen Auffassung an, wonach es weder Multikulturalität noch einen interreligiösen Dialog geben kann. Notwendig sei stattdessen der interkulturelle Dialog. Weiterlesen

Analytiker wachen über den ungetrübten Weingenuss

 

Wer das nagelneue Werk der Firma Cork Supply in São Paio de Oleiros bei Porto betritt, erblickt zunächst nur modernes Analyse-Equippment wie Gas-Chromatographen und Massenspektrometer. Müssten die Besucher raten, was in diesem Werk hergestellt wird, kämen sie nicht ohne weiteres auf Flaschenkorken. Um deren Qualität zu kontrollieren, scheuen die Hersteller aus gutem Grund heute keinen Aufwand. Denn ihr Produkt war in den 90er Jahren wegen des muffigen Geschmacks, der so manchen edlen Tropfen ungenießbar machte, allenthalben in Verruf geraten. Winzer und Weinabfüller begannen, sich nach alternativen Flaschenverschlüssen umzuschauen. Chemiker fanden bald heraus, dass der unangenehme Beigeschmack von winzigen Spuren von 2,4,6-Trichloranisol (TCA) herrührte, das Bakterien aus chlorhaltigen Verunreinigungen des Korks oder Spülmittelresten in den Weinfässern synthetisieren. Abhilfe konnte da nur strikte Hygiene bei der Ernte, bei der Aufbereitung und bei der Verarbeitung des Korks schaffen. Weiterlesen

Können Katholiken grün sein?

Von Edgar Gärtner

Bezieht sich die Frage auf Themen wie Gender Mainstreaming, Kindestötung im Mutterleib, Empfängnisverhütung, Eugenik, Keuschheit, eheliche Treue, Homosexualität, Zölibat oder ähnliches, dann ist die Antwort sicher auch heute noch ein klares Nein. Aber angesichts des gerade in Deutschland beobachtbaren Schulterschlusses zwischen grünen Politikern aller Parteien und außerparlamentarischer Bewegungen mit den großen christlichen Kirchen in einer „Klima-Allianz“ ist diese Frage nicht mehr so leicht zu beantworten. Zumal der Vatikan selbst seit dem Pontifikat Johannes Pauls II. wiederholt mit „grünen“ Stellungnahmen an die Öffentlichkeit getreten ist. So heißt es in der 2009 veröffentlichten Enzyklika „Caritas in veritate“ von Papst Benedikt XVI.: „Für die Gläubigen ist die Welt nicht das Produkt des Zufalls noch der Notwendigkeit, sondern eines Planes Gottes. Von daher kommt die Pflicht der Gläubigen, ihre Bemühungen mit allen Menschen guten Willens – Angehörige anderer Religionen oder Nichtgläubige – zu vereinen, damit unsere Welt wirklich dem göttlichen Plan entspricht: als eine Familie unter dem Blick des Schöpfers zu leben.“ Klingt da nicht die Idee der Gleichheit aller Religionen an? Spielt der Vatikan damit nicht jenen in die Hände, die das Christentum in einer weltlichen Einheitsreligion ertränken wollen? Leistet Benedikt XVI. hier nicht dem Vordingen christlich getarnter anti-christlicher Ideen in die Christenheit Vorschub? Weiterlesen

Die Kapitalismus-Verschwörung

Janich, Oliver: Das Kapitalismus-Komplott. 462 Seiten. 19,95 €. FinanzBuch Verlag, 2010

Seit dem 11. 9. 2001 haben Verschwörungstheorien auch im Westen wieder Konjunktur. Gleichzeitig dient der Vorwurf, Verschwörungstheorien zu verbreiten, als Totschlagargument der Etablierten gegenüber allen, die an der offiziellen Darstellung des Anschlags auf das World Trade Center zweifeln. Ähnlich ergeht es jenen, die die vom UN-Gremium IPCC mithilfe von Computer-Modellen geschürte Angst vor einer vom Menschen verursachten „Klima-Katastrophe“ und die damit verbundene Abzocke für angeblich erneuerbare Energien kritisch hinterfragen oder es gar wagen, hinter der aktuellen Schuldenkrise Machenschaften der gut vernetzten finanzkapitalistischen Machtelite zu vermuten. Der Münchner Wirtschaftsjournalist Oliver Janich, der für „FOCUS Money“ arbeitete und die Partei der Vernunft mitbegründet hat, geht diesen Verschwörungsgerüchten in seiner logisch und didaktisch klug aufgebauten Untersuchung nach. Weiterlesen

Sisyphus im Dienste der Umwelt: Chemischer Pflanzenschutz

Von Edgar L. Gärtner

Chemische Pflanzenschutzmittel (Pestizide) gelten heute als Problemstoffe, deren Entwicklung, Herstellung, Vermarktung und Anwendung strengen gesetzlichen Vorschriften unterliegt. Gerade ist die Europäische Union wieder einmal dabei, mit der Verordnung EG 1107/2009, die im Juni 2011 in Kraft treten wird, die Zu-lassung von Pflanzenschutzmitteln neu zu regeln, um noch strengeren Umwelt-schutz-Anforderungen gerecht zu werden. Das Inverkehrbringen vieler hochwirk-samer, aber potenziell gesundheits- oder umweltschädlicher Substanzen wird dann von vornherein gar nicht mehr erlaubt sein, selbst wenn diese bislang sicher gehandhabt wurden. Weiterlesen

Warnung vor Ausfall des GPS wegen Sonneneruption

Während die Welt noch im Bann des Tsunami mit folgender Nuklear-Havarie in Japan steht, bahnt sich bereits neues Unheil an. Anfang September 2005 bemerkte ein Doktorand der amerikanischen Cornell Universität eher zufällig, dass koronare Massenausbrüche der Sonne (Flares), die von großen Sonnenflecken angetrieben werden, in gefährlicher Weise die Funktion von GPS-Empfängern stören können. Der Doktorand namens Alessandro Cerruti untersuchte während einer vergleichsweise schwachen Sonneneruption in Puerto Rico mithilfe eines GPS-Scintillometers Unregelmäßigkeiten der irdischen Ionosphäre. Hätte er seine Messungen nachts durchgeführt, wäre ihm gar nichts aufgefallen. Doch im Sonnenlicht sank die Stärke des GPS-Signals während 15 Minuten auf etwa die Hälfte. Cerruti schloss aus seiner Beobachtung, dass stärkere Sonneneruptionen, wie sie im Maximum des elfjährigen Sonnenfleckenzyklus zu erwarten sind, GPS-Signale leicht über 90 Prozent abschwächen können, was bedeutet, dass die Satelliten-Signale von GPS-Empfängern nicht mehr vom Hintergrund-Rauschen unterschieden werden können. Das hängt damit zusammen, dass die Sonneneruptionen eine große Bandbreite starker elektromagnetischer Wellen erzeugen, die gerade in den vom Global Positioning System benutzen 1,2- und 1,6-Gigahertz-Bändern am stärksten sind. Weiterlesen

“Klimaschutz”: Billionen für nichts


EU-Kommissarin Hedegaard gibt astronomischen Kapitalbedarf bekannt
Wer bislang noch nicht glaubte, dass uns die so genannte Klimapolitik Billionen kosten wird, der muss sich nun durch EU-Klimaschutzkommissarin Connie Hedegaard eines Besseren belehren lassen: Die EU muss in den kommenden vierzig Jahren jährlich 270 Milliarden Euro, das heißt insgesamt fast 11 Billionen Euro locker machen, wenn sie ihre im „Energie-Klima-Paket“ vom 23. Januar 2008 festgelegten Ziele erreichen will. Wie die FAZ letzte Woche meldete, steht das im Entwurf eines Strategiepapiers, das Frau Hedegaard Anfang März offiziell vorstellte. Weiterlesen

Kann es Politik ohne Religion geben?



Die Trennung von Glauben und Wissen ist abwegig
Bei der diesjährigen Verleihung des Freiheitspreises der Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit an die türkisch-deutsche Soziologin Dr. Necla Kelek schloss sich die feministische Publizistin Alice Schwarzer in ihrer Laudatio ausdrücklich dem von Kelek in einem Beitrag in der „FAZ“ erhobenen Vorwurf an, Bundespräsident Christian Wulf habe bei seinem Türkei-Besuch mit der Aussage, das Christentum gehöre zur Türkei wie der Islam zu Deutschland, der „Rückkehr der Religion als Kategorie der Politik“ das Wort geredet und stelle die säkulare Republik in Frage. Weiterlesen

Wir brauchen eine christliche Öko-Ideologie

Nach allen bisherigen Erfahrungen des Kampfes Konservativer und Libertärer gegen grüne Kartelle in Wissenschaft, Medien und Wirtschaft reicht es nicht, anrüchige Verflechtungen und Machenschaften wie etwa die mit „Climategate“ offenbar gewordenen Manipulationen des zwischenstaatlichen Klimarates IPCC oder das Verschweigen rationaler Einwände und die Verunglimpfung und Ausgrenzung von „Skeptikern“ in den Massenmedien sowie nicht zuletzt den Aufbau eines volkswirtschaftlich schädlichen „Öko-Industrie-Komplexes“ auf der Grundlage maßgeschneiderter Gesetze wie dem EEG anzuprangern. Denn leider akzeptieren auch Nichtbeteiligte, dass der „gute“ Zweck der „Klimarettung“ beinahe jedes Mittel heiligt (einschließlich des wirtschaftlichen Selbstmordes).

Weiterlesen

Kernenergie als Brücke ins Nichts ?

 

Angela Merkels Energiespar-Totalitarismus


Bei der Lektüre des am 6. September 2010 vom Bundeswirtschafts- und vom Bundesumweltministerium endlich vorgelegten Entwurfs eines seit langem angekündigten Energiekonzepts fühlt man sich an eine durchaus gängige Definition des Totalitarismus erinnert: „Politik der Massenmobilisierung für unerreichbare Ziele.“ So der amerikanische Publizist Paul Berman in seinem Bestseller „Terror und Liberalismus“ (2004). Denn das „Energiekonzept“ soll angeblich den Weg in eine „umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung“ weisen, setzt dabei aber auf schlecht funktionierende Techniken und auf Berechnungen, die vorne und hinten nicht aufgehen. Weiterlesen