Es kann nicht ohne Folgen für die Wirtschaft bleiben
Bis in die 1990er Jahre erbrachten standardisierte, aber nicht nachjustierte Intelligenztests in den Industrieländern Jahr für Jahr durchschnittlich höhere Werte. Als erster beschrieb der neuseeländische Politikwissenschaftler James R. Flynn in den 1980er Jahren diesen Trend, der den durchschnittlichen Intelligenzquotienten (IQ) in den meisten Industrieländern in jedem Jahrzehnt um drei Punkte ansteigen ließ. Folglich wurde dieser in der Fachliteratur „Flynn-Effekt“ getauft. Als dessen Hauptursachen gelten eine bessere Ernährung, Gesundheitsvorsorge und Bildung junger Menschen. Aber bald stellten andere Intelligenz-Forscher fest, dass dieser Effekt spätestens seit der Jahrtausendwende wieder abnimmt. In den letzten Jahren ist der Durchschnitts-IQ in manchen Ländern sogar deutlich zurückgegangen. Dazu gehört neben Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Großbritannien, den Niederlanden und Australien neuerdings auch unser Nachbarland Frankreich.
In einer im August 2015 in der Fachzeitschrift „Intelligence“ publizierten vergleichenden Untersuchung einer Stichprobe von 79 Franzosen zwischen 30 und 63 Jahren kommen Edward Dutton von der Universität von Oulu (Finnland) und Richard Lynn von der Universität von Ulster (Großbritannien) zum Schluss, dass der Durchschnitts-IQ in Frankreich zwischen 1999 und 2008/2009 um fast vier Punkte gefallen ist. Dieser Rückgang zeigt einen beunruhigend raschen Verlust intellektueller Fähigkeiten an. Weiterlesen