Öko-Terror mit „erneuerbarer“ Energie

Es geht nicht um die Umwelt, sondern um die Macht

Von Edgar L. Gärtner

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Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass Freunde, die Geisteswissenschaften studiert hatten, schon in den 1980er Jahren leuchtende Augen bekamen, wenn die Rede auf erneuerbare Energien kam. Nach einer Elektrolehre und einem naturwissenschaftlichen Studienabschluss stand ich diesem Thema viel nüchterner gegenüber. Das Streben nach erneuerbarer Energie erschien mir, ähnlich wie die allesamt enttäuschenden Versuche, ein Perpetuum mobile zu bauen, als reines Wunschdenken, das an der harten Realität scheitern muss. Der Schöpfer hat uns vermutlich nicht den Gefallen tun wollen, so etwas möglich zu machen. Energie geht zwar nach heutigem Wissen im Universum nicht verloren. Lässt man sie jedoch Arbeit leisten, verwandelt sie sich von einer edlen, das heißt konzentrierten, in eine weniger edle, diffuse Form. Am Ende dieses von den Physikern so genannten dissipativen Prozesses steht Abwärme niedriger Temperatur, die keine Arbeit mehr leisten kann.
Im heutigen Sprachgebrauch bezieht sich der Begriff „erneuerbar“ auf Formen der Energie, die direkt oder indirekt auf die Fusionsenergie der Sonne zurückgehen. Dazu zählt also nicht nur die Photovoltaik, die mithilfe lichtsensibler Halbleiter eine direkte Umwandlung des Sonnenlichts in elektrische Spannung ermöglicht, sondern auch die Kraft des Windes und der Gebirgsflüsse sowie die in pflanzlicher Biomasse wie Holz, Biogas oder Kuhdung gespeicherte Energie. Ginge es nach dem „Klimaschutzplan 2050“ der deutschen Bundesregierung, dann müsste Deutschland bereits im Jahre 2050 nahezu vollständig „dekarbonisiert“ sein, das heißt ohne den Einsatz so genannter fossiler Energieträger auskommen müssen. Weiterlesen

Auch in Amerika gibt es Rückfälle in den Kannibalismus

Makabre Geschäfte mit abgetriebenen Föten bei Planned Parenthood

Edgar L. Gärtner

abortedbaby05.jpgDie Ursprungs-Mythen aller Völker spielen darauf an, dass unsere Urahnen in grauer Vorzeit Kannibalen waren. Die wissenschaftliche Anthropologie konnte diese Auffassung weitgehend bestätigen. Auch Hans-Herrmann Hoppe schließt sich in seiner kurzen Geschichte der Menschheit dieser Auffassung an. Manche Anthropologen sehen in rituellen Menschenopfern sogar die Wurzel der Staatenbildung. Erst unter dem Einfluss der Juden und Christen am Berg Horeb im Sinai geoffenbarten Zehn Gebote haben die Menschen diese unschöne Lebens- und Ernährungsweise nach und nach überwunden. Bis heute lebt der Kannibalismus in Teilen der Welt, insbesondere in muslimisch beherrschten Ländern, in Form der Steinigung oder Enthauptung von Ehebrecherinnen, aber auch in Form der faktischen Versklavung von Ehefrauen, Arbeitern und Hausangestellten fort. Selbst im christlichen Abendland drohen ständig Rückfälle in archaische Verhaltensweisen. Gläubige Christen können sich dagegen im Prinzip durch die Eucharistie wappnen. Diese stellt zumindest nach der Theorie des vor anderthalb Jahren verstorbenen französisch-amerikanischen Anthropologen René Girard nichts anderes dar als religiös sublimierten Kannibalismus.
Doch führt gedankenloses Profitstreben in westlichen Ländern mitunter auch zu weniger spektakulären Formen des Kannibalismus. Die Rede ist hier von der Nutzung von Zellen abgetriebener Föten in der Getränke-, Nahrungsmittel-, Impfstoff- und Kosmetikindustrie. Weiterlesen

Roberto de Mattei: Verteidigung der Tradition.

Die unüberwindbare Wahrheit Christi. Mit einem Vorwort von Martin Mosebach. Übersetzung aus dem Italienischen: Wolfram Schrems. Sankt Grignion Verlag Altötting 2017. 192 Seiten. € 29,95

50 Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil erleidet die katholische Kirche eine der schrecklichsten Krisen ihrer Geschichte. Verwirrung und Anarchie greifen nicht erst seit der Amtsübernahme von Papst Franziskus um sich. Der sizilianische Historiker Roberto de Mattei ist in Deutschland bekanntgeworden durch seine 2011 erschienene Geschichte des Zweiten Vatikanum, in der er Anhaltspunkte für eine kommunistische Unterwanderung des Konzils sah. Der vorliegende knappe Abriss der Geschichte des Papsttums mit seinen Höhen und Tiefen versteht sich als Ergänzung zur Geschichte des Zweiten Vatikanum. Er ist im italienischen Original schon 2011, also noch während der Amtszeit Benedikts XVI. erschienen. Damit möchte de Mattei begründen, warum katholische Laien in bestimmten Situationen den Papst durchaus kritisieren dürfen. De Mattei beruft sich in der Hauptsache auf das 1562 anlässlich des Tridentinischen Konzils erschienene Werk „De locis theologicis“ des Dominikaner-Theologen Melchior Cano. Dort und in den Dokumenten dieses Konzils wird gegenüber der protestantischen Häresie ein für alle Mal der logische und chronologische Primat der Tradition vor der Schrift festgehalten, denn die Kirche existierte schon Jahrzehnte vor der Niederschrift des ersten Evangeliums. Unfehlbar ist ein Papst nur im Rahmen der apostolischen Tradition. Er kann nichts Neues verkünden. Denn mit dem Tod des letzten Apostels Christi endete die göttliche Offenbarung. Das stellte das Erste Vatikanum im 19. Jahrhundert klar. Das Zweite Vatikanum schuf ein Jahrhundert später Verwirrung, weil es der Behauptung einer Eigenständigkeit des päpstlichen Lehramtes gegenüber der Tradition nicht klar entgegentrat. Einfache Menschen können nach Thomas von Aquin kraft ihres gesunden Menschenverstandes der übernatürlichen Wahrheit manchmal näherkommen als hochgelehrte Theologen. („Lumen fidei facit videre ea quae credentur.“) Deshalb ist der Glaubenssinn (sensus fidei) einfacher Gläubiger ein wichtiger Träger der Tradition. Wenn das Lehramt irrt, kann und muss der Glaubenssinn der Ordensleute und des Kirchenvolkes die Tradition verteidigen. Das erscheint angesichts des verwirrenden Gebarens von Papst Franziskus nötiger denn je.
Edgar L. Gärtner

 

(erschienen in: eigentümlich frei Nr. 176)

Mehr Willkommenskultur dank Oxytocin

Das Kuschelhormon soll den Widerstand brechen

Edgar L. Gärtner

Kalottenmodell des Ocitocin (Bildquelle: shutterstock)

Gerade hat eine von der konservativen Wochenzeitung „Junge Freiheit“ beim Institut Insa in Auftrag gegebene repräsentative Befragung von 2.036 wahlberechtigten Deutschen herausgefunden, dass die unregulierte Zuwanderung kulturfremder Menschen bei der bevorstehenden Wahl zum Deutschen Bundestag den Ausschlag geben könnte. Danach gaben 51 Prozent der Befragten an, die Asylpolitik spiele bei ihrer Wahlentscheidung eine wichtige Rolle. 54 Prozent befürworteten die Wiedereinführung dauerhafter Grenzkontrollen. 83 Prozent forderten die Abschiebung straffällig gewordener Migranten. 54 Prozent forderten, die vor der libyschen Küste geretteten Migranten nach Libyen zurückzubringen. 68 Prozent forderten, den Hilfsorganisationen, die mit kriminellen Schleusern zusammenarbeiten, die Gemeinnützigkeit abzuerkennen.
Diese Zahlen zeigen, dass der Selbstbehauptungs-Wille vieler Deutscher den hysterischen Taumel der „Willkommenskultur“ im Herbst 2015 überlebt hat. Nach einer kurzen Phase gutmenschlicher Helfer-Euphorie wächst bei den Einheimischen der Widerstand. Immer mehr Menschen wehren sich dagegen, von den Strategen des soziotechnischen Experiments einer „Umvolkung“ Deutschlands und Europas, begründet mit einer angeblichen demografischen Lücke und dem Dogma von der Gleichwertigkeit aller Kulturen, lediglich als Strichmännchen ohne kulturelle Identität behandelt zu werden. Das stellt jedoch jene „Eliten“, die sich in den Kopf gesetzt haben, Europa mit jungen, unqualifizierten männlichen Muslimen zu fluten, vor ein ernstes Problem: Wie bringt man die Einheimischen dazu, den Invasoren um den Hals zu fallen? Hier bieten nun Psychologen im Rahmen der staatlich geförderten „Transformationsforschung“ ihren Rat an. Weiterlesen

Burnout ist keine Modekrankheit

Zum Teil wohl eine Folge chronischer Entzündungen

Edgar L. Gärtner

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Der Franzose Gabriel Tarde, einer der Begründer der modernen Soziologie und Kriminologie, hat schon im 19. Jahrhundert beobachtet, dass verschiedene Verbrechen wellenartig häufiger und dann wieder seltener werden. Tarde sprach deshalb von Verbrechensmoden, die sich wie Kleider- und Haarmoden oder Kunststile vor allem durch Nachahmung verbreiten. Auf einem ähnlichen Weg scheinen sich heute aber auch neuartige Krankheitsbilder auszubreiten, die physiologisch nicht eindeutig definierbar sind und deren Symptome individuell stark variieren können. Der kanadische Historiker und Medizinsoziologe Edward Shorter hat schon zu Beginn der 1990er Jahre in seinem Buch „Moderne Leiden. Zur Geschichte der psychosomatischen Krankheiten“ (deutsch 1994) die Ansicht vertreten, bei manchen modernen Leiden handele es sich um Modeerscheinungen, die wahrscheinlich irgendwann genauso unerklärt wieder verschwinden, wie sie aufgetaucht sind, und dann von neuen Modekrankheiten abgelöst werden.

Als historisches Modell für eine solche Modekrankheit gelten die vom berühmt-berüchtigten Pariser Neurologen Jean-Martin Charcot (1825-1893) als Chefarzt der noch heute bestehenden Klinik Salpêtrière im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts beschriebenen häufigen hysterischen Lähmungen bei Damen aus besseren Kreisen beziehungsweise deren Empfänglichkeit für Suggestionen. Diese und andere angeblich erblichen psychosomatischen Beschwerden verschwanden jedoch nach Charcots Tod urplötzlich aus dem klinischen Alltag. Das heißt, die Patientinnen hatten nur Theater gespielt, um dem Meister zu gefallen.

Als Beispiel für eine aktuelle Modekrankheit nannte Shorter das Chronic Fatigue Syndrom (CFS). Dieses ist nach seiner Meinung eine Begleiterscheinung des postmodernen individualistischen Lebensstils. Auch die Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) könnte in diese Kategorie fallen. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass die Diagnose ADHS von der Pharmaindustrie erfunden wurde, um mehr Psycho-Pillen für die Ruhigstellung zappeliger und unaufmerksamer Schüler verkaufen zu können. Von daher lag es nahe, auch die unter dem Namen „Burnout“ bekanntgewordene tiefe physische, emotionale und mentale Erschöpfung beruflich über längere Zeit stark geforderter Zeitgenossen zunächst als Modekrankheit abzutun, zumal der Begriff nicht durch Fachleute, sondern durch einen 1960 erschienenen Roman von Graham Greene geprägt wurde. Doch inzwischen gibt es immer mehr erfahrene Mediziner, die das nicht so sehen. Weiterlesen

Macron und der permanente Ausnahmezustand

Der Feind der öffentlichen Ordnung wird nicht benannt

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Edgar L. Gärtner

Die von den Eliten gewünschte völlige Umgestaltung der politischen Landschaft Frankreichs scheint perfekt. Die Regierung Macron/Philippe kann sich, wie erwartet, auf die absolute Mehrheit in der Nationalversammlung stützen. Drei Viertel der Mitglieder des neu gewählten Parlaments sind Neulinge. Nur 142 Mitglieder der alten Nationalversammlung wurden wiedergewählt. Für einen von führenden Meinungsforschungsinstituten vorausgesagten Erdrutschsieg von Macrons Partei La République en Marche in Form einer Zweidrittelmehrheit hat es am Ende allerdings doch nicht gereicht. Ein noch größerer „Schönheitsfehler“ ist freilich die historisch niedrige Wahlbeteiligung von weniger als 44 Prozent. Insgesamt 83,5 Prozent der Wahlberechtigten haben am 18. Juni nicht für die Kandidaten Macrons gestimmt.

In der neuen Nationalversammlung ist das Bündnis zwischen Macrons Partei und den Zentristen (MoDem) mit 351 von 577 Abgeordneten vertreten. Die Fraktion der gemäßigt rechten Republikaner (LR) und Liberalen (UDI) verfügt über 136 Sitze, die Sozialisten, die bislang die Mehrheit im Abgeordnetenhaus stellten, kommen zusammen mit ihren radikalsozialistischen und grünen Bündnispartnern nur noch auf 45 Sitze. Jean-Luc Mélenchons ultralinke Bewegung La France insoumise kommt zusammen mit den Kommunisten auf 27 Sitze. Marine Le Pens Front National erreicht mit acht Sitzen nicht das Quorum für die Bildung einer eigenen Fraktion. (Wäre statt nach dem Mehrheitswahlrecht nach dem Verhältniswahlrecht gewählt worden, hätte sie allerdings zehnmal mehr Abgeordnete.) Erstmals sitzen in der Nationalversammlung 224 Frauen – soviele wie nie zuvor.

Die meisten Franzosen dürften sich aber fragen, ob die vielen neuen Gesichter wirklich einen politischen Neuanfang verheißen. Durch ihre geringe Wahlbeteiligung haben sie bereits angedeutet, wie sie diese Frage beantworten. Weiterlesen

Menschenzüchtung mithilfe von CRISPR ?

Edgar L. Gärtner

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Vor über einem Jahr, am 12. Mai 2016, trafen sich auf Einladung des Genetikers Prof. George Church etwa 150 führende Genforscher hinter verschlossenen Türen in den Räumen der Havard Medical School (HMS) in Boston, um auf rein privater Ebene über eine mögliche Fortentwicklung des erfolgreichen Human Genome Project (HGP) zu diskutieren. Alle Teilnehmer mussten sich verpflichten, weder Kontakt mit Nachrichtenmedien aufzunehmen noch Informationen in sozialen Medien zu posten. Weil mindestens ein Teilnehmer nicht dichthielt, konnte die „New York Times“ dennoch das Anliegen des Geheimtreffens bekanntmachen. Leider haben diese Enthüllungen bislang weder in Amerika noch in Europa einen Sturm der Entrüstung oder hitzige Diskussionen unter Forschern und Ethikern hervorgerufen.

Gegenstand des Treffens war die von ehrgeizigen Spitzenforschern und Privatinvestoren gewünschte Überführung des erfolgreich abgeschlossenen Human Genome Project (HGP) von 1990 in ein „Human Synthesis Project (HGP2)“ mit dem blasphemischen Ziel, Lebewesen ohne Eltern zu erzeugen. Weiterlesen

Frankreich vor den Parlamentswahlen

Edgar L. Gärtner
Der neue französische Staatspräsident Emmanuel Macron scheint seine Wette gewinnen zu können. Wenige Tage vor dem ersten Wahlgang am 11. Juni zeichnet es sich ab, dass Macrons Partei La République en Marche (REM) zusammen mit den verbündeten Zentristen vom MoDem am 18. Juni die absolute Mehrheit der Sitze in der Pariser Nationalversammlung erringen werden. Die letzte Umfrage von Ipsos/Sopra Steria erwartet für die Partei des Präsidenten zwischen 385 und 415 von 577 Sitzen in der Nationalversammlung. Die gemäßigt rechten Republikaner (LR) könnten nur mit 105 bis 125 Sitzen rechnen, Le Pens Front National nur mit höchstens 15. Die Sozialisten, die bislang 295 Abgeordnete stellten, kämen zusammen mit ihren grünen und radikal-sozialistischen Verbündeten nur noch auf 25 bis 35 Sitze. Die Bewegung „La France insoumise“ des Linksaußen Jean-Luc Mélenchon käme zusammen mit den Kommunisten auf 12 bis 22 Sitze. Die vorgezogenen Wahlen der Auslandsfranzosen lassen erkennen, dass diese Umfrage-Ergebnisse durchaus die realen Trends widerspiegeln.
Eine solche Entwicklung galt kurz nach der Wahl Macrons am 7. Mai noch als wenig wahrscheinlich. Doch in der Zwischenzeit haben Macron und seine Hintermänner zügig ihren Plan der völligen Neugestaltung der politischen Landschaft Frankreichs durch die Spaltung beziehungsweise Auflösung der alten Parteien umgesetzt. Weiterlesen

Hamed Abdel-Samad: Der Koran. Botschaft der Liebe, Botschaft des Hasses

Rezension

ArtikelbildWie der Koran entstand, ist unter Islamwissenschaftlern neuerdings wieder heiß umstritten. Damit hält sich der aus Ägypten stammende und in Deutschland unter Polizeischutz lebende kritische Islamwissenschaftler Hamed Abdel-Samad im vorliegenden Buch aber nicht auf. Er legt seiner Analyse des heiligen Buches der Muslime die gängige Lebensgeschichte des Propheten zugrunde – wohl um nicht abzulenken von dessen Kernaussagen. Auch so wird klar, dass es sich beim Koran nicht, wie die meisten Muslime glauben, um ein „ewiges Buch“ handelt, das schon immer bei Gott aufbewahrt war und schließlich dem Propheten durch den Erzengel Gabriel offenbart wurde, sondern um eine unsystematische Sammlung von jeweils tagesaktuellen Losungen und Handlungsanweisungen für eine konkrete religiöse Gemeinde. Wichtig ist, dass der Mensch darin nicht als freies, vernunftbegabtes Geschöpf erscheint, sondern als Objekt der Willkür eines fernen, unberechenbaren Herrschers, der möglichst viele Menschen zur Hölle jagen will. Heilsgewissheit haben nur die, die im bewaffneten Dschihad ihr Leben lassen. Das ist der teuflische Kern des Koran, der jene Mischung von Allmachtsphantasien, Hilflosigkeit und Verbitterung erzeugt, die Menschen zu Terroristen werden lässt. „Ungläubige“ gelten als Feinde, mit denen man möglichst keinen Umgang pflegen soll. In den zuerst niedergeschriebenen Koransuren überwogen freilich Anleihen beim Tötungsverbot und der Friedensliebe von Juden und Christen. Doch sobald Mohammeds Anhänger zu politischer Macht gelangt waren, wurde der Ton kriegerisch. Der Koran macht den Hass zur Tugend und den Krieg zum Gottesdienst, resümiert der Autor. Da die Suren im Buch nicht chronologisch, sondern ihrer Länge nach angeordnet sind, entstand eine Art Supermarkt, aus dem sich jeder holen kann, was ihm gerade in den Kram passt. Für Hamed Abdel-Samad ist aber klar: Die Intoleranz einer wachsenden Zahl von Muslimen geht nicht auf eine Fehlinterpretation des Koran zurück, sondern auf eine Überhöhung bestimmter Gebote.

(Zuerst veröffentlicht am 17. Mai 2017 in: ef-magazin.de)

Die Wahl Emmanuel Macrons führt ins Chaos

Friedrich Nietzsche als Vorbild?

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Bildquelle: Frederic Legrand – COMEO / Shutterstock.com Auf dem Marsch: Emmanuel Macron

Am 14. Mai 2017, übergab der bisherige sozialistische Präsident der französischen Republik, François Hollande, nachdem er seine Wähler fünf Jahre lang tief enttäuscht hatte, feierlich das Amt an seinen Nachfolger Emmanuel Macron. In seltener Einmütigkeit versuchten unsere politisch korrekten Massenmedien die Wahl des linken Banksters als haushohen Sieg über die böse Nationalistin Marine Le Pen zu verkaufen. Alle starrten auf den beeindruckenden Unterschied der Prozentzahlen: 64 zu 36 Prozent. Das sei ein Votum für die Vertiefung der Zusammenarbeit in der EU in Form der von Macron angeregten Einrichtung eines europäischen Finanzministeriums und der Ausgabe von Euro-Bonds, hieß es. Dabei zeigen die absoluten Zahlen, dass Macron nur von etwa 20 Millionen der insgesamt fast 48 Millionen Wahlberechtigten (das sind nur 44 Prozent) gewählt wurde. Über ein Viertel der Wahlbürger blieb den Urnen fern, weitere elf Prozent (das sind über vier Millionen) warfen leere oder ungültig gemachte Stimmzettel in die Urnen. (Es wird übrigens gemeldet, dass ein Großteil dieser ungültigen Stimmzettel schon beschädigt waren, als sie von der Post versandt wurden.) Immerhin fast elf Millionen Franzosen (etwa 22 Prozent der Wahlberechtigten) wählten Marine Le Pen.

Wenn man davon ausgeht, dass die meisten Nichtwähler nicht aus Faulheit zu Hause blieben, sondern aus Protest gegen das allzu EU-freundliche Programm Macrons, und dass überdies viele Konservative Macron nur gewählt haben, um der in ihren Augen unfeinen Dame Le Pen den Weg in den Élysée-Palast zu versperren, dann bleibt nur der Schluss, dass eine deutliche Mehrheit der französischen Wähler nicht an Macrons Versprechen eines politischen und gesellschaftlichen Neuanfangs glaubt. Nach einer Umfrage des Instituts Ipsos/Sopra Steria unmittelbar nach der Wahl haben von den Wählern Macrons 43 Prozent lediglich Le Pen verhindern wollen, 33 Prozent hofften allgemein auf frischen Wind in der Politik, und nur 16 Prozent wählten Macron wegen seines Programms. Weiterlesen