Ältere Sprüche/Aphorismen

„Weh euch, wenn euch alle Menschen loben…“ (Lk 6,26) Nicht um meine Unbeliebtheit systematisch zu steigern, sondern um den Besuchern meiner Internet-Präsentation die Entscheidung zu erleichtern, ob sie sich zu meinen Freunden oder zu meinen Gegnern zählen, veröffentliche ich hier in lockerer Folge eine Reihe aphoristischer Bekenntnisse und Eingebungen.

Mein Wahlspruch: Weder Revolution noch Konterrevolution, sondern Widerstand, Verteidigung des wirklichen Lebens gegen den Nihilismus.

Kann man sich auf Rechte berufen, die einem Sterbliche verleihen?

Wer den kalten Krieg nicht mag, zieht wohl den heißen vor.

Nihilismus ist Dummheit, die sich als Tiefsinn tarnt.

Wenn es keinen Teufel gibt, gibt es dann noch eine Realität unabhängig von unserem Bewusstsein?

Es ist dumm, sich an etwas Sterbliches zu binden.

Ob die Menschen billiger für besser halten als teuer, ist auch eine Frage der Religion.

Ratschlag zum Jahresbeginn 2010: Zieht Euch nicht zu warm an. Sonst kommt Ihr ins klimapolitische Umerziehungslager.

Wer etwas behauptet, das nur Gott wissen kann, ist entweder ein Hochstapler oder ein echter Prophet.

Im Grunde ist die Unterscheidung zwischen „rechts“ und „links“ ganz einfach: Es geht darum, sich für oder gegen die Freiheit, für oder gegen das Leben zu entscheiden.

Wer für die Freiheit, für die Liebe und das Leben eintritt, ist rechts. Wer für Unfreiheit, Hass und Tod kämpft, ist links. Je linker, desto näher am Tod. Kriege gibt es nur zwischen links und links oder links und rechts, aber nicht zwischen rechts und rechts.

Linke lügen immer (bewusst oder unbewusst). Ich schließe freilich nicht aus, dass Lügner hin und wieder zufällig auch die Wahrheit sagen.

Subjektiv ist den wenigsten Nihilisten bewusst, dass sie nach dem Nichts streben. Sie lehnen nur die Welt, wie sie ist, ab und kämpfen für eine leuchtende Zukunft. Diese jedoch entpuppt sich als Nichts.

Die Nihilisten werden mich nicht lebend kriegen.

Klimapolitik ist so nachhaltig wie Homosexualität.

Probleme wie der Kampf gegen den Klimawandel, deren Lösung eine Weltregierung voraussetzen, sind keine menschlichen.

Warum gehören die Franzosen und die Russen zu den unglücklichsten Völkern? Sie haben blutige Bürgerkriege („Revolutionen“) hinter sich, in deren Verlauf sie ihre legitimen Monarchen töteten. In ihrem Unterbewusstsein sitzt vermutlich noch heute die Angst, dass ihnen das nie verziehen werden wird.

Wer regiert Deutschland? Die Dummheit. Wer regiert die Welt? Hoffentlich Gott.

Wann werden wir die Rettung der Welt vor dem Klima-Wahn feiern können?

Die Zukunft liegt schon hinter uns. Wir schreiben jetzt das Jahr 1984.

Warum erscheinen mir Nichtchristen öfters wie Vormenschen?

Wer „Klimaschutz“ fordert, behauptet implizit, die Welt sei vom Teufel erschaffen worden.

Wer in der EU ein Amt anstrebt, muss seine Seele verkaufen.

Wer die Erwartung eines Paradieses auf Erden für realistischer hält als das Versprechen ewiger Glückseligkeit im Jenseits, sollte sich auf seinen Geisteszustand untersuchen lassen.

Wir befinden uns im Krieg, und zwar im Krieg gegen Kohlenstoffdioxid, das heißt im Krieg gegen das Leben.

Wer am CO2-Emissionshandel teilnimmt, wird automatisch zum Hehler.

Wer nicht für den kalten Krieg ist, zieht (unbewusst) den heißen Bürgerkrieg vor.

Grenzenlose Kommunikation setzt grenzenlosen Nihilismus voraus.

Was sich nicht definieren lässt, ist entweder ein Synonym für das Nichts – oder für Gott.

Wäre Kohlenstoffdioxid ein Schadstoff, müsste die Welt vom Teufel erschaffen worden sein.

Wer bezweifelt, dass ein Testosteron-Überschuss einen IQ von 70 kompensieren kann, kommt in Konflikt mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz.

Ist Schwarz-Gelb besser als Schwarz-Geld?

Das Vorsorgeprinzip läuft immer auf Selbstmord aus Angst vor dem Tod hinaus.

Würden die Linken sich nicht ständig selbst belügen, wären sie „rechts“.

Ich bin für die Globalisierung – unter katholischem Vorzeichen.

Ich bin kein Konzern. Warum sollte ich also beim Klima-Schwindel mitmachen?

Alle -ismen sind nur Umschreibungen des Nihilismus.

Die zehn Gebote müssen nach dem gängigen sozialdemokratischen Weltbild vom Staat erfunden worden sein. Oder hat sie nicht doch vielleicht Moses direkt von Gott empfangen?

Nur das Nichts ist weltweit konsensfähig.

Auch in den Kirchen sind echte Christen in der Minderheit. (Diese Aussage stammt nicht von mir.)

Kommunismus und Ökologismus sind nur Synonyme für Hungersnot.

Vermutlich überleben nur die Insekten den kohlenstoffarmen Weltkommunismus.

Materialisten leugnen die Macht des Geistes, glauben aber an die Homöopathie.

Ich habe nichts gegen Armut – solange sie freiwillig ist.

Wer nicht anerkennt, dass es Probleme gibt, bei denen nur Beten hilft, hat den Bezug zur Realität verloren.

Die Entropie des Sozialismus ist signifikant größer als die des Kapitalismus.

Alles hängt mit allem zusammen – aber anders, als die Grünen meinen.

In der „einen Welt“ kann es keine Freiheit geben. Denn Freiheit beginnt mit Glaubensfreiheit.

Welche Angst macht uns fitter für die Zukunft: Die Angst vor der Verschiebung eines statistischen Mittelwertes (z.B. Klimawandel) oder die Angst vor Hölle und Fegefeuer?

Es ist besser, gewisse Handlungen mit schlechtem Gewissen zu verrichten als völlig skrupellos.

Materialistischer Liberalismus ist nicht weniger irreführend als Marxismus.

Jeder, der Gott spielen will, wird hart bestraft – und zwar schon hienieden.

L’Europe, c’est la diversité médievale sous le toît chrétien.

Der Kommunismus, der heute unter dem Label der Nachhaltigkeit hausieren geht, löst die Widersprüche des Kapitalismus durch die Flucht ins Nichts auf. Es hat (außer vielleicht bei den begreiflicherweise ausgestorbenen Neandertalern) auf Erden nie funktionierenden Kommunismus gegeben und wird auch keinen geben. Wirtschaftssysteme, die sich auf den Kommunismus beriefen, konnten nur mithilfe kapitalistischer Bluttransfusion eine Zeitlang überleben.

Nihilismus hilft immer: Wo nichts mehr ist, gibt es auch keine Arbeitslosigkeit mehr.

Von falschen Ideen oder bösen Mächten beherrscht, können Menschen inmitten blühender Landschaften verhungern.

Wie sähe ein Kompromiss zwischen Leben und Tod aus?

Im Zweifelsfall ist wohl das ewige Leben dem irdischen Leben als Mort Vivant (Zombie) vorzuziehen.

Untrügliches Zeichen prätotalitärer intellektueller Verrohung: Die in Debatten Unterlegenen merken schon gar nicht mehr, wenn ihnen die Argumente ausgegangen sind.

Wer sich seiner Dummheit bewusst ist, ist schon ein ganzes Stück klüger als Dumme, die sich für schlau halten.

Vielleicht sollte man die Bürokratie einfach zur Naturkatastrophe erklären.

Unternehmen, deren Geschäftserfolg hauptsächlich vom Staat abhängt, sollten umgehend verstaatlicht werden.

Statt etwas von staatsmonopolistischen beziehungsweise „nachhaltigen“ Konzernen zu kaufen, sollte man besser darauf warten, von ihnen etwas zugeteilt zu bekommen.

Materialisten sind meistens inkonsequent. Spätestens bei der Frage nach dem Wesen der Liebe werden sie zu Idealisten.

Lügner sagen zufällig auch hin und wieder die Wahrheit.

Generationen von Philosophen haben ihr Hirn gemartert, um zu erklären zu versuchen, wie Geist aus Materie hervorgeht (Fachbegriff: Emergenz). Sie hätten lieber fragen sollen, wie Geist zu Materie gerinnt.

Besser kalter Krieg als kalter Kaffee.

Wer kam als erster auf die verrückte Idee, Sport müsse gesund sein?

In die Hölle kommt man auch ganz umsonst. Wozu dann noch (in Form von Öko-Steuern) Eintritt bezahlen?

Liebe macht blind? Im Gegenteil: Liebe in Wahrheit macht sehend!

Materialisten befinden sich völlig außerhalb der Realität.

Aus einem planwirtschaftlichen Gesundheitswesen kommt am Ende niemand mehr gesund heraus.

Warum denke ich beim Stichwort „Nachhaltigkeit“ immer an Heulen und Zähneknirschen?

Klimapolitik schützt vor Wohlstand.

Dumm sind wir Menschen letztlich alle. Doch die einen schließen aus dieser Einsicht, dass es besser ist, sich einer höheren Intelligenz anzuvertrauen, während andere versuchen, ihre Unzulänglichkeit zu verdrängen, indem sie Weltverbesserungspläne verfolgen. Welche Gruppe ist die dümmere?

Der postmoderne, selbstbetrügerische Interessengruppenstaat ist die wirkliche Umweltkatastrophe. Ehrlichen Menschen kann ich nur raten, sich unsichtbar zu machen.

Freiheit gibt es bald nur noch um den Preis freiwilliger Armut.

Frankfurt-Griesheim gehört zu den schönsten Flecken der Erde: Es gibt dort keine Windräder.

Klimapolitik bedeutet, den Beschleunigungs- durch den Bremswettbewerb zu ersetzen.

Wer Lösungen für „Menschheitsprobleme“ anstrebt, die voraussetzen, dass alle gleich denken, nimmt ausgesprochen oder unausgesprochen in Kauf, Andersdenkende in Lager sperren zu müssen.

Wer für den Klimaschutz kämpft, vergisst, dass man das Nichts auch kampf- und kostenlos bekommen kann.

Sozialismus ist nur ein anderer Name für das Nichts. Weltsozialismus wäre gleichbedeutend mit der Auslöschung des Menschengeschlechts. Bisherige Sozialismen konnten nur deshalb recht und schlecht überleben, weil sie Hilfe vom umgebenden Kapitalismus erhielten.

In der Demokratie siegt am Ende fast immer die Dummheit.

Echte Revolutionen geschehen im Stillen. Alle bewusst organisierten Revolutionen verschlimmern die Probleme, die sie vorgeben, lösen zu wollen.

Gott ist in den Schwachen mächtig.

Es gibt ein Recht auf Nichtwissen, aber kein Recht auf Dummheit. Denn Dummheit ist eine Sünde.

Wieviele Leben brauchen die Menschen, um in einer Gesellschaft leben zu lernen, die nicht durch die Zehn Gebote, sondern durch das Allgemeine Gleichstellungs-Gesetz und Zigtausende ähnliche so genannte Gesetze regiert wird?

Der Nihilismus zeigt sich in verschiedensten Spielarten. Die wohl häufigste davon besteht im Streben nach undefinierbaren Zielen.

Wenn es auf Wahrheit nicht mehr ankommt, sollte man sich die angenehmste Lebenslüge aussuchen. Oder?

Man kann nur das Leben verlieren, das man wirklich gelebt hat. (Das hat, glaube ich, schon jemand vor mir gesagt.)

Nicht das Geld regiert die Welt, sondern Gott.

Die EU hat noch nicht entschieden, ob es eine Realität überhaupt gibt.

Man kann Terrorismus nicht durch Nihilismus bekämpfen.

Pessimisten leben länger.

Sozialismus heißt die Arbeitslosigkeit durch die Hungersnot zu bekämpfen.

Dass es eine Zukunft gibt, ist ohne Hilfe der Theologie nicht beweisbar. Sollten wir uns deshalb nicht lieber ganz auf die Gegenwart konzentrieren?

Kann Dekadenz nachhaltig sein? Oder gibt es eine Hoffnung auf Bodenbildung?

Wer sich ständig selbst belügt, braucht am Ende nicht einmal mehr ein Wahrheitsministerium.

Linke Mathematiker sind Widersprüche in sich.

Ein Grundirrtum unserer Zeit: Habgier für gefährlicher zu halten als Machtgier.

Seit Schizophrenie (Nihilismus) nicht mehr als behandlungspflichtige Krankheit gilt, ist ohnehin tendenziell alles egal.

Ist nicht auch die Homosexualität eine Form des Nihilismus? Zumindest bei „Pozzern“ liegt die Antwort auf der Hand.

Lieber als Märtyrer sterben als, angesteckt vom Nihilismus, in eine Ära eintreten, in der der Mensch nicht mehr als Ebenbild Gottes gilt.

Die Annahme beziehungsweise Behauptung, die Menschen lebten in „einer Welt“ dürfte sich als einer der folgenschwersten Irrtümer der Weltgeschichte erweisen.

Möchte jemand ernsthaft behaupten, in der Politik seien Inhalte wichtiger als die Farbe?

Grüne Ideen stellen an und für sich einen Verrat der Interessen der arbeitenden Klassen dar.

Ich glaube, ich mache mich unmöglich; denn ich halte mich an die 10 Gebote.

Wenn ich nicht als Kathole reaktionär sein darf, sollte ich es vielleicht lieber als Muslim versuchen…

Ich gebe zu: Gottlose, denen ein Wahrheitsbegriff fehlt, sagen zufällig auch hin und wieder die Wahrheit.

Alle Menschen sind Brüder. Wirklich? Na, klar! Stammen sie doch alle alle vom Affen ab.

Diskurse sind unnütz, wenn sie nur auf einen „Konsens“ abzielen und nicht dazu dienen, der Wahrheit wenigstens ein Stück näher zu kommen.

Nur Nihilismus ist politisch korrekt. Nur das Nichts ist nachhaltig.

Wer nichts dabei findet, das Rauchen in Kneipen zu verbieten, der verbietet auch eines schrecklichen Tages den Weihrauch in den Kirchen.

Menschen mit Aufgaben leben länger.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass ich doch noch zum Islam übertrete. Denn als Muslim könnte ich es mir in Europa wenigstens noch leisten, konservativ zu sein.

Probleme, die nur mithilfe zentraler Planung als lösbar erscheinen, sollten wir möglichst rasch vergessen. Das ist nicht nur ein Gebot der Psychohygiene. Seine Befolgung schützt uns auch vor dem Absturz in materielle Armut.

Menschen, die nicht an den einen Gott glauben, sagen aus Zufall auch hin und wieder etwas Wahres.

Zur Kampagne militanter Atheisten: Wenn Gott nicht existierte, gäbe es auch keine Menschen.

Gelten Menschen nur als im Kampf ums Dasein besonders erfolgreiche Tiere und nicht als Gottes Ebenbild, dann kann man sie auch benutzen und gar verspeisen, wenn nichts anderes zur Hand ist.

„Klimaschutz“ ist nur eine Bezeichnung für das Nichts. Deshalb ist „Klimapolitik“ Ausdruck der Ausbreitung des Nihilismus.

Ist die Prostitution abgeschafft, gibt es auch keine Klimafolgenforschung mehr.

Ist Liebe nur eine Illusion, die von einer bestimmten Dopamin-, Prolaktin- und Oxytocin-Konzentration herrührt?

Jeder Monismus läuft auf Blasphemie hinaus.

Wenn einem gebratene Tauben nicht geradewegs in den Mund fliegen, kann das nur daher kommen, dass man den Mund nicht weit genug aufmacht. Logisch!

Viele Menschen scheinen tatsächlich zu glauben, gegenüber Texas sei Chicago das kleinere Übel. Welch ein Illtum!

Zum Verbot von Glühbirnen: Deutlicher hätte die EU ihren Ausstieg aus der Aufklärung nicht kundtun können!

(Laut Energieflussbild fließen nur 0,7 Prozent der in Deutschland eingesetzten Primärenergie in die Beleuchtung.)

Erwachsen werden heißt, die Wirkungsmacht Gottes hinter der materiellen Welt anzuerkennen.

Ein Problem, das nur mithilfe von Planwirtschaft lösbar erscheint (wie der Versuch, den Klimawandel zu stoppen), ist überhaupt nicht lösbar. Denn dann müsste es eine Form von Planwirtschaft geben, die funktioniert.

Der Zweck der „Klimapolitik“: Den Menschen einreden, es gebe in einer Situation völliger Ungewissheit etwas Sinnvolleres und Wirksameres als Beten.

Ohne christliches Menschenbild gibt es keinen vernünftigen Liberalismus.

Bevor darwinistische Hirnforscher zugeben, nichts zu wissen, behaupten sie alles Mögliche.

Im Marxismus ist sogar die Liebe funktional.

Bau von Windkraftanlagen (WKA), ein Schwindel, der Schwindelfreiheit voraussetzt.

Alles, was seit 1913 passierte, ist eine Parenthese der Geschichte oder der Anfang von ihrem Ende.

Wer an die Sinnhaftigkeit der Idee nachhaltiger Entwicklung glaubt, leugnet die simple Wahrheit, dass unser aller Zukunft in der Vertikalen und nicht in der Horizontalen liegt. Es kommt lediglich darauf an, ob man in der Vertikalen nach oben oder nach unten fährt.

In einer kranken Gesellschaft landen die Gesunden schließlich in Lagern.

Nihilisten haben nichts zu kommunizieren. Deshalb merken sie nicht, dass verbale Kommunikation nur zwischen Gleich-Gläubigen möglich ist.

Freiheit ist in Deutschland nicht viel wert. Ein Tag Freiheit kostet (laut Haftentschädigungsgesetz) derzeit nur 11 Euro. Demnächst immerhin 25 Euro. Wir sind auf dem rechten Weg.

Bürokraten sollten nicht glauben, die Menschheit bestehe nur aus Nihilisten!

Die Weltgeschichte wird da wieder ansetzen, wo sie im Jahre 1914 unterbrochen wurde, oder gar nicht mehr weitergehen.

Ein lebenswichtiger Rat im Newspeak-Land: Anworten Sie einer/einem Fragenden nie, bevor sie/er Ihnen sagt, was er/sie hören will.

Was ist die am weitesten verbreitete Geisteskrankheit? Antwort: der Nihilismus.

Wenn die Kranken in der Mehrheit sind, haben es die Gesunden auch nicht leicht.

Einen Kampf ums Dasein im Darwinschen Sinne gibt es im Grunde nur in der Kultur. Der Westen ist gerade dabei, diesen Kampf zu verlieren.

Wer sich provoziert fühlt, hat entschieden, sich provoziert zu fühlen.

Was ich zurzeit tue? Ich bereite meinen Kopf für das Leben im Lager vor.

Wer sich von Drogen abhängig macht, erniedrigt sich selbst – und zwar weit unter das Niveau eines Ebenbildes Gottes.

In einer kranken Gesellschaft befinden sich die Normalen in der Minderheit. Um überhaupt noch gehört zu werden, müssen auch sie den Eindruck erwecken, zumindest ein wenig verrückt zu sein.

Ich kann nicht verstehen, warum sich nichtchristliche Hartz-IV-Abhängige nicht einfach umbringen.

(Zum Hintergrund: Platon war bekanntlich der Meinung, die Sklaven könnten sich zur Vermeidung ihres Schicksals ja einfach umbringen. Wer das nicht tue, zeige damit eindeutig seine Sklavennatur. Erst das Christentum überwand diese Ansicht.)

Was heißt Integration? Den Muslimen die Möglichkeit geben, zu guten Christen zu werden.

Nach Viktor E. Frankl gibt es nur zwei Menschenrassen: Die Anständigen und die Unanständigen. Die letztgenannten bilden leider immer die Mehrheit. Deshalb Vorsicht vor jeder Form von Demokratie!

Um heute im Alten Europa noch Erfolgschancen zu haben, muss man zumindest den Anschein erwecken, nicht ganz ehrlich zu sein.

Das Nichts, die Sinnlosigkeit, kann man immer noch etwas billiger, wenn nicht umsonst bekommen. Jeglicher Lebenssinn hingegen hat seinen Preis. Der Preis heißt auch Opfer.

Vermutlich verstehen nur Christen etwas von echter Liebe. Angehörige anderer Religionen scheinen eher geneigt, Liebe mit Macht, Herrschaft und Unterwerfung zu verwechseln.

Alle Menschen sind gleich – nach ihrem Tod ?

Nachhaltigkeit ist der nihilistische Ersatz der vertikalen Transzendenz durch die horizontale schlechte Unendlichkeit.

Es gibt Leute, die offenbar in ihrem ganzen Leben nichts besseres zu tun haben, als anständige Menschen schlecht zu machen.

Wer die Einsparung von Kohlenstoffdioxid zum Lebenssinn wählt, der hört am besten gleich auf zu atmen.

Europa wird erst dann zu einer gerechten und bezahlbaren Energiepolitik finden, wenn es CO2 vergisst.

„CO2-freie“ Geschäftsmodelle und „kohlenstoffarme“ Techniken sind, wie der Name schon andeutet, substanzlos.

Ich bin Demokratie-Skeptiker, weil mir bewusst ist, dass die Anständigen immer in der Minderheit bleiben werden.

Die Unternehmen, die sich nach dem Motto „Der Klügere gibt nach“ in vorauseilendem Gehorsam der Bürokratie beugen, ahnen wohl nicht, dass die Bürokraten, wenn sie vom Nihilismus infiziert sind, am Ende das Huhn opfern, das ihnen goldene Eier legt.

Wer dauerhaft mehr ausgibt als er einnimmt, ist entweder ein Parasit oder ein Selbstmörder, wenn nicht beides zugleich.

Das nihilistische Anti-Diskriminierungs-Gesetz soll dafür sorgen, dass Geistesverwandtschaft nicht mehr das entscheidende Kriterium für die Auswahl von Mitarbeitern darstellt.

Ein falscher Geist kann aus einem noch so fruchtbaren Stück Erde keine blühende Landschaft machen.

Ich habe einen Vorschlag für die Lösung des Konfliktes um Süd-Ossetien: Man sollte dort eine Umweltzone entsprechend der EU-Feinstaub-Direktive einrichten.

Nihilismus ist eine ansteckende Geisteskrankheit, die zu wirtschaftlichem Selbstmord führt. Wer abstreitet, dass es Geist überhaupt gibt, kann das allerdings nicht verstehen.

Eine öffentliche Beichte ist ein Widerspruch in sich.

Ich habe eine lange Leitung. Wenn mir eine Gefahr bewusst wird, ist sie meistens schon vorüber. Ist das nun ein Vor- oder ein Nachteil?

In der „Klimapolitik“ ist oft von win-win-Situationen die Rede. Kann es aber in einem geschlossenen System („Treibhaus“) so etwas überhaupt geben?

Alles Wichtige im Leben ist (ungewollte) Nebenwirkung.

Wer sich in der Mitte verortet, hält auch das Mittelalter für den Normalzustand.

Eine Gesellschaft, in der gesunder Menschenverstand als Extremismus gilt, ist dem Untergang geweiht.

Ich bin nicht gegen den Primat der Politik, sondern gegen den Primat der Bürokratie. Das ist ein Riesen-Unterschied!

Roland Tichy hat einen schönen Slogan für die nächste Bundestagswahl gefunden: „Bildung statt Styropor!“ Die Partei, die damit in den Wahlkampf zieht, würde ich sofort wählen.

Reaktionär ist eindeutig besser als regressiv.

Ich bin ein schlechter Journalist. Ich habe nicht lügen gelernt.

Wer behauptet, Menschen hätten keine unsterbliche Seele, ist vermutlich ein Vormensch.

Der Schöpfer hat uns Uran und Plutonium geschenkt. Warum sollten wir sie verschmähen?

Klimapolitiker sind Hausierer des Todes.

Wenn CO2-Sparen zum zentralen Lebensinhalt erklärt wird, dann bringt man sich am besten gleich um.

Freie Menschen brauchen keinen Urlaub.

Wer sich immerzu um ungelegte Eier sorgt, vermindert seine Chancen im „Kampf ums Dasein.“

Ich fordere ein Eigentümliches Erbauungs-Gesetz (EEG), das jeden deutschen Privathaushalt zur Abnahme mindestens eines Exemplares von „Öko-Nihilismus“ verpflichtet.

Wer lernen will, ohne Lehrgeld zu zahlen, ist vermutlich ein Trittbrettfahrer.

„Klimapolitik“ ist revolutionär – so revolutionär wie ein Auto ohne Räder.

Die Welt leidet nicht an „Treibhausgasen“, sondern an einer Überdosis an Bürokratie, die sich als „global governance“ ausgibt.

Wer auf dem Mond Durst hat, muss Glasperlen schlucken. Habe ich das richtig verstanden?

Der „Klimaschutz“ und ich gehören wohl nicht zum gleichen Paralleluniversum.

Solange das CO2-Treibhaus-Dogma unangetastet bleibt, wird es in der Energiepolitik nur unvernünftige „Problemlösungen“ geben.

Angela Merkel: „Der Klimawandel (sie meint die „Klimapolitik“, Anm. d. Red.) ist schlimmer als der islamistische Terrorismus.“

Keine Geschäfte mit „Klimaschützern“! Denn Barbaren sind nach dem Code Civil nicht geschäftsfähig.

Warum möchte kaum jemand glauben, dass die „Klimapolitik“ darauf hinaus läuft, der Göttin Gaia mindestens die halbe Menschheit zu opfern?

Ich bin mehr und mehr davon überzeugt, dass sich hinter dem CO2-Treibhaus-Dogma der Antichrist verbirgt.

Nur einen Teil der Nihilisten erkennt man an ihrer maoistischen Vergangenheit.

Die Verfechter des „Klimaschutzes“ können nicht auf Deutsch sagen, was sie wollen. Also geht es wohl um nichts.

Die EU erweist sich immer deutlicher als wenig „zukunftsfähig“. Dagegen scheint das ETS, das europäische CO2-Emissionsrechte-Handelssystem, seine besten Tage noch vor sich zu haben. Warum? Das ETS ist der Kern der aller schöngeistiger Verzierungen entkleideten und entchristlichten europäischen Idee!

Wird ein ganzes Land zum Irrenhaus, müssen die wenigen gesund Gebliebenen in Lager eingesperrt werden.

Verglichen mit dem Totalitarismus ist das Mittelalter das kleinere Übel.

Die Deutschen wollen (wieder mal) die Welt retten. Ohne sie ginge das vermutlich besser.

Für wen sorge ich vor, wenn ich den Verfechtern des „Vorsorgeprinzips“ mein Geld gebe?

Vorschlag für Wikipedia: Klimapolitik = Diktatur der Vormenschen.

Die Politik hat kein Problem mit dem Klima, sondern mit der Freiheit.

Nietzsche-Kenner wissen: Nihilismus ist nur ein vornehmeres und hintergründigeres Wort für Dummheit (die Nietzsche allerdings nur für ein Durchgangsstadium auf dem Wege zum „Übermenschen“ hielt). Aber versuchen Sie mal, einem Dummen klar zu machen, wo sein Problem liegt!

Zur Volkspädagogik: Man kann Erwachsene nicht umerziehen, sehr wohl aber in Zombies verwandeln. (Darauf wies schon Hannah Arendt in ihrer Schrift über Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft hin.)

Wer das Gegenteil von dem tut, was die Political Correctness von ihm erwartet, der liegt wohl in erster Näherung immer richtig.

Die Klimakatastrophe trägt einen Namen: Angela Merkel.

Wer auf Konsens pocht, fordert, das Nachdenken abzuschalten.

Zum CO2-Dogma der „Klimapolitik“: Hätten die Menschen schon früher alles auf eine Karte gesetzt, gäbe es sie nicht mehr.

Zur aktuellen „Vergangenheitsbewältigung“ der 68er: Ich selbst erlebte „68“ als Infektions-Krankheit und fühle mich heute viel gesünder, wenn auch nicht unbedingt wohler.

Kohle, Öl und Gas sind Geschenke des Schöpfers. Aus welchem Grunde sollten wir sie unter der Erde lassen?

Ich habe verstanden: Nur Unbezahlbares gilt bei uns als „nachhaltig“.

Sind die Neandertaler ausgestorben, weil sie weder Sozial- noch Klimapolitik betrieben haben? Für die Sozialisten aller Parteien steht das außer Frage. Aber warum schafften es dann schwächere Zeitgenossen der Neandertaler, die Menschen von Cro Magnon, die letzte Eiszeit zu überleben?

CO2 ist ebenso lebenswichtig wie Wasser. Dieses gilt im dampfförmigen Zustand als ein noch wirksameres „Treibhausgas“ als CO2. Müsste man deshalb nicht seinen Gebrauch einschränken?

Offizielles Ziel Angela Merkels bzw. der EU ist es, den CO2-Ausstoß bis 2050 auf zwei Tonnen je Person zu senken. Die britische Regierung hält dafür in den Schubladen schon seit Jahren eine Umsetzungsmöglichkeit bereit: Die Ausgabe individueller CO2-Kreditkarten mit einem begrenzten Konto. Das als Öko-Faschismus zu bezeichnen, wäre ein Euphemismus. Denn Mussolinis Diktatur erscheint demgegenüber geradezu als liberal.

Wer so lügt wie die „Klimaschützer“, der ist zu (fast) allem fähig.

Brauchen wir die Wissenschaft, um mit der Realität in Kontakt zu kommen? Wenn ja, hieße das, sogenannte Naturvölker lebten nicht in der Realität. Unglaublich!

Wer behauptet, die Zukunft zu kennen, gesellt sich zu Stalin und Hitler.

Alles Leben ist Abwägen. Zum Glück größtenteils unbewusst.

Ich bin nicht grundsätzlich gegen Missverständnisse, denn die ganze Welt wird von ihnen zusammengehalten. Was mich auf die Palme bringt, sind unproduktive, wenn nicht selbstmörderische Missverständnisse.

Für die Verbreitung der Dummheit braucht es keine Verschwörung, denn Dummheit ist ganz von allein ansteckend.

Gelogen wurde in der Politik schon immer. Neu in Europa ist das um sich greifende Lügen aus selbstmörderischen Motiven.

Früher wurde gelogen um des Überlebens willen. Heute lügen Politiker, um den Selbstmord Europas zu vertuschen.

ExxonMobil, der größte und profitabelste Ölkonzern, wird ständig von Greenpeace und anderen Gutmenschen-Lobbygruppen (und neuerdings sogar vom Rockefeller-Enkel) angegriffen, weil er etwas Nützliches liefert. Verkaufte er daneben, wie einige seiner Wettbewerber, auch noch unnütze, wenn nicht gefährliche Illusionen, würde er sicher in Ruhe gelassen.

Ich gebe zu: Ich benutze meistens ein Chemie-Lehrbuch aus der untergegangenen DDR. Da bin ich sicher, dass es nicht grün verseucht ist. Lustigerweise hat es einen grünen Einband – aus PVC!

Hinter der Debatte um den richtigen Umgang mit dem Klimawandel steht ein Krieg der Köpfe zwischen einer Ökologie des Lebens und einer Ökologie des Todes. Warum fällt es auch vielen „Skeptikern“ so schwer, das zu begreifen?

Führende Vertreter des „Weltklima-Rates“ IPCC haben erkannt: Alles, was uns bislang als Beitrag zur Bekämpfung der globalen Erwärmung teuer verkauft wurde, ist für die Katz. Doch statt daraus logisch zu schließen, den Dingen ihren Lauf zu lassen, fordern sie die Senkung der CO2-Emissionen auf Null. Sie nehmen also in Kauf, dass der allergrößte Teil der auf Erden lebenden Menschen schlicht überzählig wird. Ließe man sie gewähren, fänden sich die Überlebenden bald in der Steinzeit statt in einem überhitzten Glashaus wieder.

Ein wohlmeinender Kollege ermahnt mich, mich in der Klima-Debatte viel vorsichtiger auszudrücken. Man müsse die Leser abholen. Ich aber frage mich, wen ich wo abholen soll, wo es doch um Leben oder Tod geht.

Das Wesen der Moderne besteht im Verlust des gesunden Menschenverstands (frei nach Hannah Arendt).

Ich vermute: 80 Prozent der Deutschen sind potenzielle Nazis.

Das Wesen des Sozialismus besteht in der Bekämpfung der Ungerechtigkeit durch Armut und Hungersnot.

Manche stellen sich den Ausweg aus der Krise des Sozialstaats europäischer Prägung wohl so vor: Alle werden, des Gleichheits-Grundsatzes wegen, Beamte auf Lebenszeit. Jeder bezahlt sich folglich selbst. Dem Neid wäre ein für allemal die Grundlage entzogen.

Zum Thema Nachhaltigkeit: Was nützen uns Rohstoffvorräte, wenn wir uns nicht auf bewährte und beständige Institutionen verlassen können?

Gute Nachricht für alle Teilnehmer des Straßenverkehrs: Kreuzungen wird es in Europa bald nicht mehr geben. Nachdem die Frankfurter Eintracht den von den Fans mit großer Mehrheit begrüßten Entwurf eines neuen Trikots abgelehnt hat, weil er an ein Kreuz erinnert, das Anhängern einer mitunter friedlichen Religion ein Dorn im Auge sein könnte, sollte das Kreuz-Symbol nun konsequent aus dem öffentlichen Leben Europas verbannt werden. Straßenkreuzungen sollten also konsequent abgeschafft werden. Schließlich ist der Friede wichtiger als das Leben. Oder vielleicht doch nicht?

Nicht fanatisierte Anhänger einer „Friedensreligion“ werden die freie Welt zerstören. Vielmehr begeht der Westen Selbstmord aus Angst vor dem Tod.

Wer ständig nur Energie spart, der verpasst das Leben.

Der Westen ist vermutlich schon verloren. Es kommt jetzt nur noch darauf an, der Nachwelt zu dokumentieren, dass es einige Menschen gab, die das klar haben kommen sehen.

Uneinigkeit unter den Menschen rührt wahrscheinlich weniger daher, dass sie verschieden denken, sondern eher daher, dass die einen nachdenken, die andern aber nicht.

Gäbe es wirklich ein ernstes CO2-Problem, wäre Selbstmord die einzig denkbare „nachhaltige“ Lösung.

Selbsthass gibt es überall. Aber in Deutschland gibt es eine Kultur des Selbsthasses.

Nachhaltiger Konsum: Essen und Trinken mit Nachgeschmack.

Nachhaltige Mobilität: Nie ankommen.

Die europäische Aufklärung und der gesunde Menschenverstand werden mittelfristig wohl nur in einigen abgeschiedenen Klöstern fortleben.

Haben die Unanständigen erst einmal die moralische Definitionsmacht erlangt, werden die Anständigen zu Randfiguren.

Wer Deutschland mit Windrädern vollstellt und dafür nicht nur Leben und Gesundheit der Anwohner, sondern auch alte Bäume opfert, ist wohl zu allem fähig.

Wären „sozial“ und „Solidarität keine Fremdwörter, müsste es dafür doch Entsprechungen im Mittelhochdeutschen geben. Wer kennt sie?

Stehen uns die, die an etwas Falsches glauben, näher als die, die an gar nichts glauben?

Die deutsche Politik scheint endlich gefunden zu haben, was ihrer Legitimation am meisten fehlte: ein Feindbild, das von der Wählermehrheit geteilt wird. Der Feind heißt Liechtenstein.

Ist Steuerhinterziehung schlimmer als Totschlag?

Wer sich selbst belügt, fühlt sich oft nicht wohl. Das undefinierbare Leitbild der nachhaltigen Entwicklung macht es möglich, die Menschen ihren Selbstbetrug nicht spüren zu lassen.

Cicero hatte wohl recht: Es gibt nichts Unerträglicheres als dumme Reiche.

Die Entwicklung des gesunden Menschenverstandes hängt nicht von einem wissenschaftlichen Studium ab.

Was immer auch den Europäern zustoßen wird, eines ist sicher: dass die meisten von ihnen daraus nicht viel lernen werden.

Die Mainstream-Atheisten wollen nicht wahrhaben, dass es zweierlei Religiosität gibt: gesunde und krankhafte.

Man kann zum Morden veranlagten Menschen nur raten, es nicht bei einem einzigen Mord zu belassen. Nur der Massenmord lohnt sich wirklich. Wer es schafft, zig Millionen umzubringen, dem werden als nachhaltige Anerkennung für seine Taten große Standbilder errichtet.

Wie es nun aussieht, wird Grönland leider doch nicht zur Ferieninsel.

Wer den Sozialstaat retten will, muss zuerst die Arithmetik reformieren.

Ich bin Humanist, nicht Wurmanist. Was, außer der Furcht, darauf auszurutschen, könnte mich also daran hindern, festen Schrittes über das Gewürm zu schreiten?

Kinder lernen: Lügen haben kurze Beine. Seit wann gelten Unwahrheiten als besonders „nachhaltig“?

Gibt es den Fortschritt? Ich weiß es nicht. Klar ist mir hingegen: Es gibt Leute, die gerne an die Macht wollen und das als Fortschritt ausgeben.

Der Beginn des 21. Jahrhunderts wird als das Zeitalter (oder besser Episode) der Blasen in die Geschichtsbücher eingehen: Dotcom-, Subprime-, Wellness- und Klimaschutz-Blase lösen einander ab. Selbst die Liebespaare begnügen sich mit Blasen und setzen keine greifbare Früchte ihrer Zuneigung mehr in die Welt.

Schweigende Minister lügen nicht. Lügen nur schweigende Minister nicht?

Sind Depressive nicht eher Überrealisten?

Wer wollte behaupten, ein Kollektiv könne je gottesebenbildlich werden?

Gute Christen können den Wohlfahrtsstaat im günstigsten Fall als kleineres Übel akzeptieren. Sie können ihn weder als Gott bzw. Götzen verehren oder anbeten noch als weisen Patriarchen oder strenge Matrone respektieren oder lieben.

Gesunden Menschenverstand zu haben, bedeutet nicht zuletzt, zwischen größeren und kleineren Übeln abwägen zu können. Europa hat diese Fähigkeit im Zuge seiner Entchristianisierung, wenn nicht Christianophobisierung bereits weitgehend eingebüßt.

Ein freier Mann schreibt lieber Rechnungen als Anträge.

Ich gebe zu: Es gibt auch in Deutschland noch einige normale Menschen.

„Die Schöpfung bewahren!“ sollte logischerweise bedeuten, auch die Produktion des Lebenselixiers Kohlenstoffdioxid und einen möglicherweise damit verbundenen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur als Teil der Schöpfung hinzunehmen, wenn nicht zu begrüßen. Wo steht geschrieben, welche Durchschnittstemperatur die richtige ist?

Windräder sind Symbole der Unvernunft und deshalb unchristlich. Wer unter dem Motto „Die Schöpfung bewahren!“ die Anlage von Windparks unterstützt, kann sich nicht auf die Bibel berufen. Wäre es nicht besser, die Kirchen setzten sich dafür ein, die Höhen unserer Mittelgebirge mit Kreuzen zu verzieren, anstatt ihre Verunstaltung durch riesige Windräder gut zu heißen?

Zur Weigerung der Bundesregierung, auf Bitte von US-Verteidigungsminister Gates und der NATO Soldaten in den unruhigen Süden Afghanistans zu schicken: Eine andere Entscheidung hätte der in Deutschland geltenden bürokratischen Logik widersprochen. Schließlich gibt es an der Front keine Mülltrennung…

Wer sich nach dem Kommunismus sehnt, kann ihn in unserer noch einigermaßen freien Gesellschaft ohne Weiteres haben: Er braucht nur in ein Kloster einzutreten. Es besteht keine Notwendigkeit, die Macht zu erkämpfen, um ihn allen Menschen aufzwingen zu können.

In Deutschland gelten inzwischen nur noch Investitionen, die mehr kosten als sie je einbringen können, als politisch korrekt. Die ökologistische Selbstmordsekte, die dabei ist, auf allen Ebenen unseres Gemeinwesens die Macht zu erringen, hat eine wirkungsvolle Methode des sanften Abschieds vom verhassten Wohlstand entdeckt.

Zu der im Marburger Stadtparlament beantragten Solaranlagenpflicht für Hausbesitzer: Ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode. Wer erlöst uns vom „grünen“ Wahn?

Die Entwicklung des Kapitalismus in Europa war die logische Konsequenz der nach schrecklichen Religionskriegen schließlich zugestandenen Glaubensfreiheit. Denn Wachsen und Gedeihen freier Märkte sind von den persönlichen Überzeugungen und Absichten der Marktteilnehmer weitgehend unabhängig. Kapitalismus auf der Basis der politischen Religion des „Klimaschutzes“, das heißt ohne Glaubensfreiheit und mit verpflichtender Teilnahme am Emissionshandel, wird ebenso diktatorisch wie rote und braune Sozialismen.

Es ist wirklich schade, dass es die heilige Inquisition nicht mehr gibt. William von Ockham hätte mit seinem Messer der Logik Unworte wie „Klimaschutz“ gnadenlos ausgemerzt.

Wer in Deutschland Wahlen gewinnen will, muss mindestens eine Ehescheidung hinter sich haben oder homosexuell sein.

Freie Menschen lassen sich nicht gehen, sondern halten sich an die 10 Gebote.

Nihilisten streben meistens subjektiv nicht nach dem Nichts, sondern glauben im Gegenteil, für das absolut Gute zu kämpfen. Da sie aber nicht in der Lage sind, zwischen großen und kleinen Übeln abzuwägen, landen sie am Ende doch beim Nichts. Daher ihr Name.

Wer dem Wahlvolk ständig nahe legt, nicht nachzurechnen, braucht sich nicht zu wundern, wenn die Wähler sich angewöhnen, das Unmögliche zu verlangen.

In Deutschland gilt: Gut ist nur, was Chancen hat, subventioniert zu werden.

Unser wichtigstes Problem ist nicht das Primat der Politik, sondern das durch das bürokratische Denken unserer „Elite“ erzeugte politische Vakuum.

Wer keine Angst hat, ist nicht überlebensfähig. Die Chancen des Überlebens hängen aber zudem entscheidend davon ab, wovor man Angst hat. Auch wer sich vordringlich um ungelegte Eier Gedanken macht, hat letztlich keine Zukunft.

Vernünftig zwischen Kosten und Nutzen wie auch zwischen kleinen und großen Übeln abzuwägen, hieße die globale Erwärmung, so sie denn real ist, einfach hinzunehmen.

In einer geschlossenen Welt haben freie Märkte und freies Unternehmertum keine Existenzberechtigung.

Sollte es über die Ursachen des Klimawandels zum Glaubenskrieg kommen, würden das der deutsche Staat und der deutsche Wald nicht überleben.

Zur Ausweitung des Mandats der Bundeswehr in Afghanistan: Können Soldaten, die nicht genau wissen, was sie eigentlich verteidigen sollen, zu guten Kämpfern werden?

„Querdenken“ wird leider immer öfter verstanden im Sinne von quer zur Logik denken.

Das „Vaterland“ hat in Form des postmodernen europäischen Wohlfahrtsstaates kaum noch etwas Patriarchales, sondern erinnert eher an eine römische Matrone. Im Französischen wird das im Ausdruck „mère patrie“ überdeutlich. Auch in anderen Sprachen (etwa im Russischen) ist das „Vaterland“ eigentlich eine herrschsüchtige Übermutter, im Deutschen hingegen eher eine Glucke.

Hypothese: Muslimische „Bereicherer“ der Reste unserer abendländischen Kultur, gleiten deshalb so leicht in den Nihilismus ab, weil sie, ans Patriarchat gewöhnt, im matriarchalischen Wohlfahrtsstaat extreme Entfremdung erleben, da dieser anstelle von Respekt eher masochistische Hingabe fordert.

Hat Armut jemals jemanden zum Revolutionär werden lassen?

Die friedlichsten Muslime scheinen die Analphabeten zu sein. Diese können sich zumindest nicht durch die Lektüre des Koran mit Hetzparolen gegen „Ungläubige“ vollsaugen.

Die Weisen aus dem Morgenlande schenkten dem Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrrhe, keinen Riester-Vertrag!

Wer an der globalen Erwärmung zweifelt, kann wohl nicht zu den feinen Leuten gehören.

Ich beginne, den Ruf nach einer Deckelung des Gehaltes von Top-Managern zu verstehen, denn sobald diese zu reich werden, kommen sie auf dumme „grüne“ Gedanken.

Zurück aus dem Süden, lese ich gerade, dass Kollege Matthias Horx einen Trend zum „Onkel Staat“ ausgemacht zu haben glaubt. Warum fällt es Soziologen so schwer zu begreifen, dass der europäische Wohlfahrtsstaat im Kern ein matriarchalisches Herrschaftssystem darstellt?

Ich gebe zu: Ich habe auch lange gebraucht, das zu verstehen, obwohl ich in jungen Jahren Freud verschlungen habe.

Typische Liberale stehen mit ihrer berechnenden Moral, mit ihrem Streben nach Geld und Macht auf Kriegsfuß mit bewährten Anstandsregeln, die heute nur noch von kleinen Leuten respektiert werden. Deshalb würde ich mich eher (wie etwa George Orwell) als konservativen Anarchisten denn als Liberalen bezeichnen.

Im Katholizismus mit seinem Subsidiaritätsprinzip ist vielleicht mehr gesunder Menschenverstand als in gewissen Formen des politischen Liberalismus.

Vielen Kritikern des Patriarchats geht es wohl nur darum, vom Unheil abzulenken, das der materiarchalische Wohlfahrtsstaat über uns bringt.

Wer glaubt, das Matriarchat sei weniger schlimm als das Patriarchat, der hat wohl noch nie etwas von Sigmund Freud gelesen.

Einem Patriarchen muss man nur äußerlich gehorchen. Man braucht ihn nicht zu lieben. Ein matriarchalisches Herrschaftssystem verlangt hingegen von seinen Untertanen, unter Androhung sozialer Isolierung, Liebe und Hingabe.

Warum hat der europäische Wohlfahrtsstaat so rasch und so zahlreich glühende Anhänger gewonnen? Wahrscheinlich liegt der psychoanalytische Erklärungsansatz richtig. Danach liegt das Gerede von „Vater Staat“ völlig daneben. Denn im Kern handelt es sich bei der Ausbreitung des Wohlfahrtsstaates um die Ablösung eines patriarchalischen durch ein materiarchalisches Herrschaftssystem. Dieses beruht in weitaus stärkerem Maße auf emotionaler und weniger auf rationaler Abhängigkeit.

Revolutionen sind an und für sich pathologisch. Das gilt auch für die von unserer herrschenden politischen Klasse propagierte ökologische Revolution.

Der Kapitalismus ist schlecht, weil er immerhin einigermaßen funktioniert. Echte Gutmenschen kämpfen für Systeme, die überhaupt nicht funktionieren können.

Haben Kommunisten eine unsterbliche Seele? Der ungläubige, wenn nicht entgeisterte Gesichtsausdruck einer Kommunistin, die diese Frage überhaupt nicht verstand, legt es nahe, sie mit Nein zu beantworten. Aber so einfach geht das nicht. Denn wenn es keinen Teufel gibt, können Kommunisten ihre Seele nicht an ihn verkauft haben.

Die Auseinandersetzung mit dem Ökologismus ist in erster Linie eine Angelegenheit der Theologie, weniger der Naturwissenschaften.

Es gibt in der europäischen Ideengeschichte eine interessante Parallele zum Ökologismus: Die Lehre des persischen Propheten Mani (216 – 277 n. Chr.). Diese als Offenbarung ausgegebene materialistische Heilslehre, noch heute als Manichäismus bekannt, war so eingängig, dass sie – auf dem Hintergrund der Dekadenz des römischen Imperiums – auch das frühe Christentum infizierte. Sein strenger substanzialistischer Dualismus von Gut und Böse erschien als eine höhere, „wissenschaftliche“ Form des Christentums. Wie heute der Ökologismus mit der Substanzialisierung des Bösen in Gestalt des Kohlenstoffdioxids gab sich der Manichäismus elitär und verlangte von seinem Fußvolk Opfer über Opfer. Demgegenüber verdeutlichte der heilige Augustinus: Das Böse hat keine eigene Substanz, es ist lediglich Ausdruck der (partiellen) Abwesenheit des Guten. Nicht nur damit, sondern auch mit seinem auf Selbsterfahrung gegründeten Gottesbild wurde Augustinus (354 – 430) zum Wegbereiter der europäischen Aufklärung. Descartes‘ wagemutiger, weil zweideutiger Denkansatz, die Begründung der Autonomie des Ich, fand später nur deshalb so rasch Anhänger, weil er – ob zu Recht oder zu Unrecht – als „augustinisch“ verstanden wurde. Ein typisches Beispiel für ein produktives Missverständnis!

Die Philosophie der alten Griechen war im wesentlichen eine (durchaus rationale) Philosophie des Todes. Wer überzeitlichen Ruhm anstrebte, musste sich beeilen, den Heldentod zu sterben, bevor er alt wurde. Erst mit dem Christentum wurden die Natalität, die Menschwerdung Gottes, die Bewahrung der Fruchtbarkeit, die Steigerung der Schöpferkraft und der Kampf für den Frieden zum Gegenstand der Philosophie.

Die besten Muslime sind die lauen.

Weihnachten feiern auch Heiden. Wir Christen feiern das Fest der Menschwerdung Gottes.

Der Ökologismus ist die Ersatzreligion der Reichen und Saturierten, bei denen Selbsthass an die Stelle eines gesunden Selbstbewusstseins getreten ist. Als Staatsreligion wird er zum intellektuellen Terrorismus, der in der Tendenz die Errichtung von Arbeitslagern und Scheiterhaufen für Andersdenkende rechtfertigt.

Zum Streit über strengere CO2-Normen für Pkw in der EU: Wer den Wettkampf ums langsamste Auto gewinnen will, fährt am besten gar nicht erst los.

Weihnachten 2007: Nun singen sie wieder: „Freue Dich, Du Christenheit!“ – wohl wissend, dass statt von der „Christenheit“ politisch korrekt nur noch von der „Menschheit“ die Rede sein dürfte. Doch die Menschheit gibt es gar nicht. Der abstrakte Begriff schließt auch Vor- und Unmenschen ein.

Lassen Sie sich nicht in Verlegenheit bringen mit der Frage, was sie von Ihren Liebsten geschenkt haben möchten! Ich wüsste eine Antwort: Einen Moment der Ewigkeit.

Zur aktuellen PR-Kampagne eines führenden deutschen Energiekonzerns: Vertrauen kann man nicht aufbauen. Vertrauen stellt sich unter einer Reihe von Bedingungen ein.

In Deutschland gilt nur noch links als politisch korrekt. Bald wird es also nicht mehr nötig sein, zwischen links und rechts zu unterscheiden. Es gibt dann nur noch die Richtungsangabe vorwärts – geradeaus dem Abgrund entgegen.

Hat sich je eine Gesellschaft von einer Revolution erholt?

In unseren Supermärkten tauchen immer mehr unchristliche Produkte auf, gekennzeichnet durch den Hinweis „halal“.

Für gute Christen ist keine der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien mehr wählbar. Woher bekommen die etablierten Parteien dann ihre immer noch ansehnliche Zahl von Stimmen?

Die Art und Weise, mit der unsere Regierenden mit Glaubensangelegenheiten umgehen, lässt das Schlimmste befürchten.

Für spießerische mainstream-Atheisten: Die europäische Aufklärung begann mit Augustinus und Thomas von Aquin, nicht mit Ludwig Feuerbach und Karl Marx.

Die klassische Definition des Diplomaten lautet: Ein Stück Scheiße in Seidenstrümpfen. Wie wird man nach der unsäglichen Darbietung von Bali „Klima-Diplomat“ definieren?

Wenn der Begriff „Klima“ etwas Reales bezeichnete, müsste es dafür doch ein deutsches Wort geben. Wie heißt es?

Würmer fressen auch Aristokraten. Doch bekommen sie dadurch nichts Aristokratisches.

Warum soll ich mir Gedanken über die ferne Zukunft machen, wenn ich einen Moment der Ewigkeit schon hier und jetzt haben kann?

Was reduktionistische Materialisten nie begreifen werden: Die Ewigkeit wird nicht nach Stunden, Tagen, Wochen, Monaten oder Jahren bemessen. Ein Sekundenzeiger kann dafür ausreichen. Denn es handelt sich um einen „Augenblick des Eintauchens in den Ozean der unendlichen Liebe“ (PP. Benedikt XVI.: Spe salvi). Auch Friedrich Nietzsche war auf dem besten Wege, das zu begreifen. Aus ihm hätte wohl ein guter Katholik werden können…

Im nachaufklärerischen Europa wird es bald besonderen Mutes bedürfen, sich offen auf die Seite des Papstes zu stellen.

Hitler war realistischer als die sozialdemokratische Große Koalition in Berlin. Er wusste, dass sein deutsches Arbeiterparadies mit Mindestlohn und Urlaubsanspruch des Raubes jüdischen Vermögens und der Ausplünderung eroberter Länder bedurfte. Welche Eroberungen hat die Physikerin Angela Merkel im Sinn?

Den deutschen Liberalen fehlt das geistige Rückgrat. In Frankreich hingegen waren und sind herausragende Liberale von Fréderic Bastiat bis Jacques de Guenin, Jean Yves Naudet und Jacques Garello immer auch gute Katholiken. Das bedeutet nicht, dass der klassische Liberalismus in unserem Nachbarland einen besonderen Einfluss hätte.

Wo zwei und zwei nicht mehr vier sein darf, wird die Arithmetik zur subversiven Wissenschaft.

Staatliche Banken sind am effizientesten – bei der Kapitalvernichtung.

Monismus macht verrückt. Monotheismen bergen die Gefahr des Abgleitens in den Todeskult. Polytheismus führt zu postmoderner Beliebigkeit. Vielleicht ist die christliche Lehre von der dialogischen Struktur der Heiligen Dreifaltigkeit der eleganteste Ausweg aus diesem Dilemma.

Die Menschen sind zwar nicht von vornherein gut, wie Rousseau annahm, aber so schlecht, wie sie von misantropischen Umweltschützern gemacht werden, sind sie auch wieder nicht.

Die Welt, wie wir sie kennen, geht mit beschleunigten Schritten ihrem Ende entgegen. Doch mit einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur hat das nichts zu tun.

Wahrscheinlich finden Völker, die einmal eine Revolution durchgemacht haben, nie mehr zurück zur Normalität. Völker, die zweimal hintereinander einen Krieg verloren haben, vermutlich auch nicht.

Nicolas Sarkozys Versuch, die Pathologie der sozialen durch die der ökologischen Revolution zu verdrängen, dürfte scheitern.

Es erfordert bei uns heutzutage keinen Mut mehr, sich zum Atheismus zu bekennen. Wer sich jedoch, im Spießer-Neudeutsch gesprochen, als Christ „outet“, hat es oft nicht leicht. In manchen Stadtvierteln muss er um Leib und Leben fürchten.

Unser Staat nimmt sich, unter Androhung von Gewalt, um ein Vielfaches mehr, als ihm nach den Gerechtigkeits- und Nachhaltigkeitskriterien der Bibel zustünde. Konsequenz: Wer etwas vom Staat annimmt, wird in der Tendenz zum Hehler.

Politiker, die ihren Wählern nur erzählen, was sie hören wollen, lassen sich kostengünstig und „klimafreundlich“ durch Papageien ersetzen.

Für das deutsche Klimaproblem gibt es nur eine Lösung: den Untergang.

Man darf in Deutschland und Europa durchaus lügen und korrumpieren. Das muss allerdings auf politisch korrekte Weise geschehen.

Es gab Zeiten, in denen die Wahrheit eine größere öffentliche Rolle spielte als heute.

Mit der Verdunkelungsaktion am 8. Dezember 2007 wurde in Deutschland das Ende der Aufklärung kundgetan.

Ich unterstelle unseren „Klima“-Politikern nicht, bewusst zu lügen. Sie merken gar nicht, wann sie die Unwahrheit sagen, weil ihnen der Wahrheitsbegriff abhanden gekommen ist.

Muss man im Zeitalter der Luft- und Raumfahrt noch beweisen, dass wir in einer in jeder Hinsicht offenen Welt leben? Dennoch versuchen unsere Politiker und ihre NGO-Hilfstruppen uns unermüdlich einzureden, dass ihr Bild von einer geschlossenen Welt irgend etwas mit der Realität zu tun hat.

Gibt es noch eine Realität? Mit dieser Frage sollte sich die Klimaforschung zuerst beschäftigen.

Wenn sich Politiker auf Wissenschaft berufen, sollten die Alarmglocken läuten. Verschiedene Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung können zwar nützlich sein, um politische Ziele zu erreichen. Die Wissenschaft kann aber diese Ziele selbst nicht begründen, sondern nur Machtansprüche verschleiern.

Braucht Frankreich demnächst zusätzliche CO2-Zertifikate für die von der Vorstadt-Intifada abgefackelten Autos?

Wer den Menschen nur erzählt, was sie hören wollen, ist wahrscheinlich korrupter als eine Hure. Denn diese erbringt immerhin gewisse nützliche Dienste, während sich der Schmeichler nicht einmal selber nützt.

Physikalisch und chemisch gesehen, gibt es kein CO2-Problem. Politik und Wirtschaft haben sich jedoch ein solches selbst aufgehalst, indem sie eine vage Hypothese aus kurzsichtigen Erwägungen vorschnell für bare Münze nahmen.

Die wichtigste Frage lautet nicht, ob wir einen Konsens über die Lösung von „Menschheitsproblemen“ anstreben sollen. Vordringlich ist vielmehr zu klären, ob wir für oder gegen Pluralismus sind und ob wir Opposition überhaupt zulassen wollen.

Sustainable developpment, nachhaltige Entwicklung ist nicht definierbar. Die oft wiederholte Definition aus dem Brundtland-Bericht von 1987 ist Nichts sagend, da wir über die Bedürfnisse zukünftiger Generationen nichts wissen. Wer nachhaltig, das heißt ewig leben möchte, der muss auf Gott vertrauen und darf selbst nicht Gott spielen. Er muss sich also von Ideen planwirtschaftlicher Zukunftsgestaltung, deren praktische Umsetzung der Blasphemie gleichkäme, fernhalten.

Dass es der Mensch als schwaches und in vielerlei Hinsicht unfertiges Geschöpf überhaupt geschafft hat, über Jahrmillionen in einer ungemütlichen Welt zu überleben, verdankt er dem Markt, dem intelligentesten Weg zur Überwindung von Knappheiten. Die Entdeckung der Vorzüge des mehr oder weniger weiträumigen unpersönlichen Austausches, war wohl die wichtigste Kulturleistung. Denn sie erfordert die Überwindung des angeborenen Gruppenegoismus und der natürlichen Fremdenfeindlichkeit. Vorbehalte gegenüber der Marktwirtschaft, gegenüber den Orientierungsleistungen des freien Wechselspiels von Angebot und Nachfrage, zeugen meist von beschämenden Bildungslücken, wenn nicht von Sympathien für die Barbarei.

Materialisten sind Trittbrettfahrer des Christentums. Sie behaupten: Das Sein bestimmt das Bewusstsein. Dabei können sie, ohne den Geist zu bemühen, nicht ansatzweise erklären, was Bewusstsein überhaupt ist.

Hat jemand, der die Wahrheit sagt, bei uns Chancen, gewählt zu werden? Die Antwort erfordert kein langes Nachdenken. Also werden wir von Lügnern regiert.

Was wirklich funktioniert, ist heute moralisch verdächtig. Die Menschen sehnen sich nach Dingen und Verhältnissen, die nicht halten können, was sie versprechen.

Die Frage nach der Reichweite des gesunden Menschenverstandes ist weitgehend gleichbedeutend mit der Frage nach dem Geltungsbereich der Arithmetik.

Die „Treibhaus“-Hypothese der Klimaforschung ist weniger ein wissenschaftliches als ein theologisches Problem. Ohnehin ist es nicht möglich, die Behauptung, durch Infrarotstrahlung angeregte Kohlenstoffdioxid-Moleküle heizten den Erdboden durch „Rückstrahlung“ zusätzlich auf, experimentell zu überprüfen. Aber wir können davon ausgehen, dass der gütige und allgegenwärtige Gott der Christen sich so einen, dem (göttlichen) zweiten Hauptsatz der Thermodynamik widersprechenden Effekt nicht ausgedacht haben kann. Beim fernen, willkürlich und unberechenbar handelnden Gott der Muslime wäre das hingegen nicht ausgeschlossen.

Wirklich kommunizieren können Menschen nur mit Mitmenschen, deren Glauben sie teilen. Für den Austausch zwischen Nicht- oder Andersgläubigen gibt es den Markt.

Zum Rationalismus der europäischen Aufklärung gehört auch die Einsicht, dass sicheres Wissen immer einer Insel in einem Meer von Nichtwissen und Unbestimmtheit gleicht. Auch durch die Anhäufung von noch so viel Wissen gelangen wir niemals zum Allwissen. Darauf hat schon Isaac Newton hingewiesen. Wer wie der „Weltklima-Rat“ IPCC behauptet, schon zu 90, wenn nicht 95 Prozent zu wissen, welche Richtung Wetter- und Klimaentwicklung einschlagen werden, der hat sich bereits von der Aufklärung verabschiedet.

Wer Muslimen empfiehlt, die verpasste Aufklärung nachzuholen, legt ihnen implizit nahe, sich dem Christentum anzunähern. Denn die europäische Aufklärung wurzelt im Christentum. Oder möchte etwa jemand behaupten, Thomas von Aquin, Nikolaus Kopernikus, René Descartes, John Locke, Gottfried Wilhelm Leibniz oder Isaac Newton seien keine guten Christen gewesen?

Der Sozialismus folgt dem Entropiegesetz. Der freie Markt arbeitet dagegen.

Politik legitimiert sich durch ihr Feindbild. Ich vermute, das Feindbild der derzeit herrschenden politischen Klasse ist das Leben selbst.

Wer Che-Guevara-T-Shirts trägt, könnte sich genauso gut auch ein Hitler-Konterfei auf die Brust heften.

Gewerkschafter, die die Naturauffassung von Prinz Charles teilen, sind Arbeiterverräter.

Für Wikipedia: Ökologismus = geschlossenes religiöses Weltbild einer Selbstmordsekte, die es geschafft hat, den Einfluss der christlichen Aufklärung zurückzudrängen.

Nachdenken wird in Deutschland in der Tendenz lebensgefährlich.

Die nächste Generation von Nazis wird „antifaschistisch“ sein.

Zu Angela Merkels Afghanistan-Besuch: Wer zuhause die Öko-Diktatur vorbereitet, kann schwerlich von seinen Soldaten verlangen, am Hindukusch die Freiheit zu verteidigen.

Ich prophezeie: Der Vatikan wird zum letzten Bollwerk der europäischen Aufklärung werden, am Ende aber auch nachgeben.

„Wer Menschheit sagt, will betrügen“, schrieb der bekannte Staatsrechtler Carl Schmitt in Anlehnung an den ehrlichen und anständigen links-libertären Handwerker und Soziologen Pierre-Joseph Proudhon. Heute könnte man hinzufügen: Wer „Weltklima“ sagt, auch.

Zur Zeitumstellung: Wer zweifelt noch daran, dass wir ohne Staat nicht leben könnten? Wie könnten wir sonst wissen, wie spät es ist und wie alt wir sind?

Menschen können vögeln, aber sie können nicht Liebe machen. Diese kann ihnen nur geschenkt werden.

Kommunismus ist an und für sich nichts Schlechtes. Benediktinerklöster und Hutterer-Kolonien zeigen, dass er dort funktioniert, wo jeder jeden kennt und niemand mogeln kann. Seine Einführung in große Gesellschaften führt jedoch mit Notwendigkeit zur Katastrophe.

Die Sektierer unserer Zeit geben sich selbstbewusst, weil sie die ihnen in die Hände gefallene Staatsmacht im Rücken spüren.

Ich beantrage, den Begriff „Klima“ aus dem Wortschatz zu tilgen. Denn niemand weiß, was das ist. Stattdessen sollten wir in Zukunft nur noch vom Wetter reden.

Als Christ bin ich für das Verbot staatlich geförderter Glücksspiele, aber gegen das Rauchverbot. Dann müsste ja auch Weihrauch als krebserregend gebrandmarkt und verboten werden.

In der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober 2007 auf der A5 zwischen Friedberg und dem Bad Homburger Kreuz wieder einmal dem Tod von der Schippe gesprungen, als ich mit ca. 160 km/h im letzten Augenblick einem quer über die dreispurige Autobahn schleudernden Transporter ausweichen konnte. Ich bin immer fester davon überzeugt, dass ich einen Schutzengel habe, der dafür sorgt, dass ich nicht umkomme, bevor ich auf dem Scheiterhaufen lande.

Lob kann leichter korrumpieren als Geld oder andere Wohltaten.

Niccolò Machiavelli legte den Fürsten nahe, ihre Untertanen im Zweifelsfalle lieber das Fürchten zu lehren, als sich ihre Zuneigung zu erkaufen zu versuchen. Er hielt das für ehrlicher, humaner und zuverlässiger. Die Geschichte gibt ihm recht. Hitler, Stalin und Mao wurden von ihren Völkern heiß geliebt und nur von Minderheiten gefürchtet.

Der umstrittene große deutsche Staatsrechtler Carl Schmitt wies übrigens in seinem bekanntesten Büchlein „Der Begriff des Politischen“ in einer Anmerkung auf Folgendes hin: „Wenn Machiavelli ein Machiavellist gewesen wäre, hätte er statt des Principe ein erbauliches Buch geschrieben, am besten gleich einen Anti-Machiavelli.“

Schwarz oder gelb ist schöner als braun oder rot.

Es ist besser, auf Wunder zu hoffen, als zu versuchen, die Geschichte mit Gewalt zu korrigieren.

Der Begriff „sustainable developpment“ (nachhaltige Entwicklung) ist beim besten Willen nicht definierbar. Genau genommen, ist nicht einmal der Tod nachhaltig. Nur das Nichts wäre wirklich nachhaltig. Der Begriff der Nachhaltigkeit könnte aber auch für Gott stehen. Da die maßgeblichen Propagandisten der nachhaltigen Entwicklung mit Gott aber nichts zu tun haben möchten, bleibt wohl nur die erste Interpretationsmöglichkeit.

Die Propheten der globalen Erwärmung, die jetzt schon Schulkindern wegen der Sorge um deren angeblich zu groß geratenen „ökologischen Fußabdruck“ schlaflose Nächte bereiten, möchten davon ablenken, dass die Menschen viel mehr Angst vor dem Nichts haben sollten.

Wenn die Regierung verkündet: „Es wird wärmer“, heißt das für Menschen gesunden Verstandes: „Leute, zieht Euch warm an!“

Vermutlich behält Niccolò Machiavelli recht: Den Sieg tragen immer die bewaffneten Propheten davon.

Warum sind Gutmenschen an und für sich korrupt? Eine nachdenklich machende Antwort findet sich im Neuen Testament der Bibel und in „Vita Activa“, Hannah Arendts Theorie des politischen Handelns. Alles wirklich Gute geschieht im Verborgenen, lehrte Jesus von Nazareth. Die rechte Hand soll nicht wissen, was die linke tut. „Güte aber, die, ihrer Verborgenheit überdrüssig, sich anmaßt, eine öffentliche Rolle zu spielen, ist nicht nur nicht mehr eigentlich gut, sie ist ausgesprochen korrupt“, fügte Hannah Arendt hinzu. So gesehen, wird „sozial“ zum Synonym für „korrupt.“

Wer sich heute noch auf den gesunden Menschenverstand beruft, wird als Extremist abgestempelt.

Vorschlag für Wikipedia: Christianophobie, die im alten Europa am weitesten verbreitete Form des Selbsthasses.

Wozu die Ursachen des Klimawandels noch weiter erforschen? Wenn Sie etwas herausfinden, das der „Klimapolitik“ nicht in den Kram passt, ist es ohnehin für die Katz‘.

Der gegenüber bibeltreuen Christen erhobene Vorwurf, sie seien islamophob, lenkt davon ab, dass die wachsende Christianophobie die größere Gefahr für Europas Zukunft darstellt.

Die meisten Bürokraten sind subjektiv davon überzeugt, das Gute in der Welt voranbringen zu helfen. Objektiv tragen die meisten von ihnen jedoch dazu bei, das Leben durch das Nichts zu verdrängen.

Wer sich Tag und Nacht um das Wohl noch nicht geborener Menschengenerationen sorgt, vergisst meistens, dass die wichtigste Bedingung für das Überleben morgen das Überleben hier und heute ist.

In Hessen streiten sich rote und schwarze Sozen über die Frage, ob dem Kreationismus ein Platz im Biologieunterricht zukommt. Dabei sollte doch jedem braven Sozialdemokraten klar sein, dass der Staat den Menschen erschaffen hat und ihn folglich auch zu besitzen und zu steuern beansprucht.

Wer wird uns vom Spuk des „Klimaschutzes“ befreien? Ich vermute: Am Ende werden es französische Bauern und Fernfahrer mit rabiaten Blockadeaktionen und dem Abfackeln von Fahrzeugen und öffentlichen Gebäuden sein. Jedenfalls lassen sich diese nicht so viel gefallen wie die legalistischen und obrigkeitsgläubigen Deutschen.

Es scheint, dass die Deutschen noch immer so obrigkeitsgläubig sind wie vor 70 Jahren. Wie sollte man es sich sonst erklären, dass nach den Beschlüssen der Merkel-Regierung im brandenburgischen Schloss Meseberg kein Aufschrei durch das Land ging. Unter dem Deckmantel des „Klimaschutzes“ wurde ein gigantisches Umverteilungs- und Enteignungsprogramm auf den Weg gebracht, das die BRD bald schlimmer als die untergegangene DDR aussehen lassen wird.

Klimapolitische Modernisierung: Der Scheiterhaufen wird durch eine Holzpelletsfeuerung ersetzt.

Was interessiert einen die Wahrheit, der nicht einmal einen Begriff von ihr hat?

Wer in Deutschland abstreitet, dass Kohlenstoffdioxid nachweisbar das Wetter beeinflusst, gehört wohl bald zur Unterschicht.

In gewisser Weise kann ich die Leute, die unseren mühsam erarbeiteten Wohlstand nachhaltig verfrühstücken wollen, durchaus verstehen.

Was tut ein gesunder Mensch, wenn etwas nicht funktioniert? Er überdenkt seine Entscheidung. Was macht die Politik in einem solchen Fall? Sie tut so als ob!

(Vor-)Menschen, die Angst vor der Freiheit haben, kann es letztlich egal sein, unter welchem Joch sie leben oder vielmehr: vegetieren müssen.

Die meisten Etatisten sind so viel dümmer als Freiheitskämpfer, dass sie das gar nicht merken.

Die Auseinandersetzung über die Ursachen des Klimawandels zeigt, wie rasch in einem durch und durch politisierten Umfeld Wissenschaft durch Scholastik und damit eng verbundene Ketzerverfolgung ersetzt werden kann. Wer wird sich in Zukunft noch der Wahrheitssuche widmen? Sicher nicht die Gottlosen. Denn wer nicht an den einen Gott glaubt, der versteht nicht einmal, was Wahrheit ist.

Wie können Egalitaristen gegen die Gentechnik sein? Wäre sie doch das wirksamste Mittel, ihrem Ideal näher zu kommen.

Menschen streben nach Freiheit. Deshalb stören sie den „Klimaschutz“ auf der Basis fester Kohlenstoffdioxid-Emissionsquoten. Eine konsequente „Klimapolitik“ müsste mit der Abschaffung des Menschen beginnen.

Klima-Apokalyptiker werfen der Katholischen Kirche vor, auch sie gründe Einfluss und Macht auf Angst. Doch entscheidend ist nicht, ob die Menschen Angst haben oder nicht, sondern wovor. Menschen ohne Angst haben nur geringe Chancen im Kampf ums Dasein.

Welche Angst ist „zukunftsfähiger“: Die Angst vor der Verschiebung eines statistischen Mittelwertes (Klimawandel) oder die Angst vor dem Öko-Totalitarismus?

Unsere Konzernlenker meinen, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung (Corporate Social Responsibility) am besten nachkommen zu können, indem sie sich in sozialistischen Weltverbesserungsprojekten im Sinne der „Agenda 21“ engagieren. Für Unternehmer sollte soziales Engagement aber mit ordnungspolitischem Engagement, mit der Verteidigung der freien Marktwirtschaft beginnen. Ein Beispiel für ein solches Engagement wäre zum Beispiel die Weigerung internationaler Software-Firmen, Diktaturen die Technik für die Zensur des Internet zu liefern.

Die Nazis hielten die Deutschen für ein „Volk ohne Raum“. Im Zusammenhang mit dem „Klimaschutz“ ist neuerdings von einem „Volk ohne Dach“ die Rede. Man könnte auch sagen ein „Volk mit Dachschaden.“

Die Deutschen werden immer klimafreundlicher

Oder besser: Sie nehmen den Klimawandel, wie er kommt
„Die Deutschen werden immer klimafreundlicher.“ Diese Behauptung bezieht sich inzwischen nicht mehr unbedingt auf die Zahl der Windräder, die weite Teile Deutschlands in einen Vogelscheuchenpark verwandelt haben, oder auf die kumulierte Fläche und theoretische Leistung von Solarstrom-Panelen auf Dächern und Feldern, wo es die Deutschen, obgleich ganz und gar nicht von der Sonne verwöhnt, mit großem Vorsprung zur Weltmeisterschaft gebracht haben. Glaubt man dem Ergebnis einer am 27. März 2010 in SPIEGEL-online veröffentlichten Ergebnis einer im Auftrag des SPIEGEL durchgeführten repräsentativen Umfrage, dann ist die Zahl der Deutschen, die sich vor den Folgen des Klimawandels ängstigen, zwischen Herbst 2006 und diesem Frühjahr von 62 auf 42 Prozent gesunken. Nur noch eine Minderheit hält also die vom „Weltklimarat“ IPCC verbreiteten Warnungen vor einer herannahenden Klimakatastrophe für glaubwürdig.
Normalerweise bin ich ja den Ergebnissen von Meinungsumfragen gegenüber sehr skeptisch – zumal, wenn darüber berichtet wird, ohne die Fragen zu nennen, die den Teilnehmern der Erhebung gestellt wurden. Denn ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man die Umfrageergebnisse durch geschickte Suggestivfragen leicht in jede gewünschte Richtung biegen kann. Auch diesmal kann ich nicht ausschließen, dass den Befragten im Sinne der Political Correctness auf die Sprünge geholfen wurde. Allerdings scheint inzwischen bei den Erwartungen der Meinungsforscher ein Vorzeichenwechsel stattgefunden zu haben. Denn es ist nicht zu übersehen, dass sowohl die EU-Spitzen als auch die deutsche Bundeskanzlerin seit dem Fiasko des Kopenhagener „Klima-Gipfels“ nur noch Lippenbekenntnisse zum „Klimaschutz“ abgeben oder das Thema ganz aussparen. Vermutlich spielen sie nur noch auf Zeitgewinn und suchen nach einer Gelegenheit, die es ihnen erlaubt, sich ohne Gesichtsverlust von den kostenträchtigsten und wachstumsfeindlichsten klimapolitischen Plänen zu verabschieden.
Ausschlaggebend für das in den oberen Etagen der EU und der deutschen Bundesrepublik begonnene Umdenken könnte die Beobachtung sein, dass die EU die einzige Weltregion ist, deren Wirtschaft seit der Jahrtausendwende ein nachhaltiges Null-, wenn nicht Minus-Wachstum aufweist und derzeit die größte Mühe hat, mit den Folgen der Finanzkrise fertig zu werden. Dabei sollte die EU, nach der inzwischen verschämt ad acta gelegten „Lissabon-Strategie“, bis dato zur dynamischten und wachstumsstärksten Region der Erde geworden sein. In Wirklichkeit hat die EU in den letzten Jahren vor allem gegenüber asiatischen und lateinamerikanischen „Schwellenländern“ so stark an Einfluss verloren, dass deren Repräsentanten bei der Aushandlung des vagen Kopenhagener Kompromisses zwischen US-Präsident Obama und den Regierungschefs Chinas, Indiens und Brasiliens gar nicht mehr gefragt wurden. Das war für Angehörige der europäischen Elite, die keine Selbstmordgelüste verspüren, sicher ein Alarmzeichen. Hinweise in dieser Richtung gibt der Geochemiker und ehemalige sozialistische Forschungs- und Erziehungsminister Frankreichs Claude Allègre in seinem schon zum Bestseller gewordenen neuen Buch „L’imposture climatique“ (auf Deutsch: „Die Klima-Hochstapelei“). Das im Hinterkopf, ist auch der Verdacht, dem Ausbruch des „Climategate“-Skandals an der University of East Anglia könne von interessierter Seite nachgeholfen worden sein, nicht leicht von der Hand zu weisen. Mehr dazu in der Printausgabe des SPIEGEL in der 13. Kalenderwoche. Der darin enthaltene Übersichtsartikel „Die Wolkenschieber“ von Marco Evers, Olaf Stampf und Gerald Traufetter ist inzwischen auch online zu lesen. (akt. 2. April 2010)

Ursprünglich veröffentlicht bei http://www.eike-klima-energie.eu/

Zum Weltwassertag: Verkehrte Welt oder falsche Ökologie

Auf der Prioritätenliste der UN steht Wasser weit hinten

Heute am 22. März begeht die UN unter dem Motto „Sauberes Wasser für eine gesunde Welt“ zum 18. Mal den Internationalen Tag des Wassers. UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon ließ es sich nicht nehmen, aus diesem Anlass darauf hinzuweisen, dass sauberes Wasser auf dem „Wasserplaneten“ Erde zu einem knappen Gut geworden ist und infolge des Klimawandels immer knapper wird. In der Tat gehen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den armen Ländern 80 Prozent der Infektionskrankheiten auf verschmutztes Trinkwasser zurück. Jedes Jahr sollen anderthalb Millionen Kinder wegen der Verwendung von kontaminiertem Wasser sterben. Nähme die UN ihren (angeblichen) Auftrag ernst, sich auf die Lösung der dringendsten globalen Probleme zu konzentrieren, dann müsste die Trinkwasserversorgung zweifelsohne auf der Prioritätenliste ganz weit oben stehen.
Doch macht bereits Ban Ki-Moons Hinweis auf den Klimawandel als Ursache der Trinkwasserknappheit hellhörig. Bislang dachte ich immer, die heute meist von Theo- und Kleptokratien erzeugte Armut sei die Hauptursache der buchstäblich zum Himmel stinkenden sanitären Verhältnisse in einem Teil der Welt und habe mit längerfristigen klimatischen Trends und akuten Witterungsunbilden nur in zweiter Linie zu tun. Ich hatte mir deshalb Hoffnungen gemacht, als die Rio+10-Konferenz von Johannesburg Anfang September 2002 die Gewichte verschob: Auf dem ersten Platz der Problemhierarchie stand nun nicht mehr das Thema „Kohlendioxid und Klima“, sondern das Wasser, genauer: die Versorgung der Ärmsten der Welt mit sauberem Trinkwasser und sanitären Mindeststandards. Damit folgte die Konferenz (uneingestanden) den Argumenten von Ökonomen, die gezeigt hatten, dass das dringende Problem, 1,2 Milliarden Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser zu verschaffen, höchstwahrscheinlich mit einem Bruchteil der Summen, die die Umsetzung des Kioto-Protokolls über die CO2-Reduktion kosten würde, zu bewältigen sein würde.
In seinem vor dem Johannesburg-Gipfel erschienen Buch „The Sceptical Environmentalist“ hatte Bjørn Lomborg vorgerechnet, dass die Umsetzung des Kioto-Protokolls bis zu 350 Milliarden Dollar im Jahr kosten wird (siebenmal mehr als die gesamte in offiziellen Statistiken ausgewiesene „Entwicklungshilfe“, was immer auch darunter zu verstehen sein mag), ohne dadurch in den nächsten 50 bis 100 Jahren zu messbaren Ergebnissen gelangen zu können. „Was Kioto in einem einzigen Jahr kostet, würde bequem ausreichen, um das größte Problem aller armen Länder zu lösen: die Versorgung mit sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen“, forderte Lomborg stattdessen.
Doch in den folgenden Jahren folgte die UN leider nicht dem von Lomborg initiierten „Copenhagen Consensus“. Aus durchsichtigen Gründen kümmerten sich Staatsoberhäupter und Diplomaten weit intensiver um das Scheinproblem einer Überhitzung der Erde in den nächsten hundert Jahren als um die akuten Probleme der Trinkwasserhygiene. Dienstbare Forscher halfen ihnen dabei, die Kioto-Nachfolgekonferenz in Kopenhagen zum Ereignis von welthistorischer Tragweite hoch zu stilisieren. Während im Dezember 2009 nicht weniger als 112 Staatschefs samt Tross zum „Klima-Gipfel“ nach Kopenhagen reisten, ließ sich drei Monate zuvor auf einem (allerdings „nur“ regionalen) „Wassergipfel“ in Ankara kein Staatsoberhaupt blicken.
Die Politik bewegt sich heute also buchstäblich in einer „verkehrten Welt“ oder, so der Geochemiker und früheren französische Forschungs- und Erziehungsminister Claude Allègre in seinem neuesten Buch, in einer „falschen Ökologie.“ Nicht von ungefähr warnt Allègre in seinem zum Bestseller gewordenen Buch eindringlich vor der totalitären Logik der falschen Ökologie und ihrer finanzkapitalistischen Profiteure. Denn wer dergestalt mit Fakten umgeht wie die Mitarbeiter des UN Umweltprogramms UNEP und des zwischenstaatlichen Klima-Schiedsgerichts IPCC, dürfte nicht zögern, im Namen des Götzen „natürliches Gleichgewicht“ auch Menschen zu vergewaltigen, wenn nicht Hunger und Seuchen preiszugeben. Wie recht Allègre damit hat, zeigt die programmatische Rede, der deutsche UNEP-Generaldirektor Achim Steiner vor knapp einem Monat auf der Versammlung des UNEP Governing Council in Bali hielt. Völlig ungerührt vom Fiasko des „Klima-Gipfels“ in Kopenhagen, stellte Steiner dort den Weg in die Grüne Welt-Diktatur vor. Man kann allerdings hoffen, dass er dabei die Rechnung ohne den Wirt macht. Denn der Ausgang des Kopenhagen-Gipfels zeigt ja gerade, dass die aufstrebenden „Schwellenländer“ Asiens und Lateinamerikas das Spiel der „Klimaretter“ durchschaut haben. (22. März 2010)

Internet

Offene Klima-Podiumsdiskussion in Bad Nauheim

Die evangelische Initiative „Pro Christ“ veranstaltete am 11. März 2010 im Theatersaal des ehemaligen Kurhauses in Bad Nauheim eine inhaltlich sehr offene Podiumsdiskussion zwischen Lokal- bzw. Regionalpolitikern, Unternehmern, Arbeitnehmervertretern und Wissenschaftler über die Frage „Klimaschutz – Koste es was es wolle?“ Auch ich war als Wissenschaftsautor eingeladen. Das Internetfernsehen Bad Nauheim.tv hat Ausschnitte der Diskussion und Publikumsreaktionen darauf ins Netz gestellt.

Öko-Hochstapler im Abwind

Nach dem Scheitern des Klima-Gipfels von Kopenhagen und dem inzwischen eingetretenen Glaubwürdigkeitsverlust des IPCC machen sich Spitzenpolitiker wie Nicolas Sarkozy und Angela Merkel für den Aufbau einer Welt-Umwelt-Organisation der UN (WEO) stark. Sie sehen darin eine wichtige Etappe auf dem Weg zu einer einheitlichen, totalitären Verwaltung der Welt und ihrer Ressourcen, sprich: zur globalen Öko-Diktatur.

Global Governance:

Die Hochstapler geben nicht auf

„Climategate“ als Argument für eine Welt-Umwelt-Organisation

Der plötzliche, aber nicht unerwartete Rücktritt des Leiters des UN-Klimasekretariats in Bonn Ivo de Boer nährt Spekulationen über einen bevorstehenden Zusammenbruch des ganzen von einflussreichen Anhängern der Weltstaatsidee errichteten Klimakatastrophen-Lügengebäudes. Nur wenige Tage zuvor hatte Phil Jones, ein führendes Mitglied des von der UN eingesetzten Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), im britischen Sender BBC im wesentlichen alles zugegeben, was ihm aufgrund der von Insidern ins Netz gestellten vertraulichen e-Mails („Climategate“) vorgeworfen worden war, d.h. vertuscht zu haben, dass die globale Durchschnittstemperatur seit zehn bis fünfzehn Jahren nicht mehr weiter ansteigt und dass das „mittelalterliche Optimum“ mit Durchschnittstemperaturen deutlich über den aktuellen keine lokale, sondern eine weltweite Entwicklung war.

Doch es zeigt sich gleichzeitig, dass Spitzenpolitiker um Maurice Strong, Al Gore, José Manuel Barroso, Angela Merkel, Nicolas Sarkozy und Herman van Rompuy (allesamt Mitglieder des elitären „Bilderberg“-Club) das Fiasko der Kopenhagener Klimakonferenz zum Anlass nehmen, ihr Ziel der totalen Verwaltung des Planeten Erde auf einem anderen Wege anzusteuern. Schon vor dem Kopenhagener Klimagipfel hatten der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel den Aufbau einer Welt-Umwelt-Organisation (WEO) im Rahmen der UN angeregt. Ende Januar 2010 forderte Sarkozy dann in seiner Eröffnungsansprache auf dem World Economic Forum (WEF) in Davos, diese Organisation müsse über eine Finanztransaktionssteuer (Tobin-Steuer) finanziert und zu einem Gegengewicht zur Welthandelsorganisation (WTO) ausgebaut werden. In enger Zusammenarbeit mit der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und der Weltbank müsse sie weltweit einheitliche Arbeits-, Gesundheits- und Umweltstandards durchsetzen und dem Sozial- und Umwelt-Dumping den Kampf ansagen.

Sollte der Klimaschwindel vollständig auffliegen und der IPCC aufgelöst werden, hätten die Anhänger der „global governance“ mit dem Aufbau der WEO, die für alle Umweltprobleme von der Abfall- und Abwasserbehandlung über die Förderung erneuerbarer Energien und der Luftreinhaltung bis zur Wasserversorgung zuständig wäre, dennoch einen wichtigen Schritt in Richtung auf die von ihnen ersehnte Weltregierung geschafft. Es ist deshalb nicht ausgeschlossen, dass interessierte Kreise bei der Serie von Skandalen, die die Glaubwürdigkeit des IPCC erschüttert haben, ihre Hand im Spiel hatten. Zumindest Nicolas Sarkozy scheint schnell begriffen zu haben, welche Chancen, der weltweiten Öko-Diktatur einen großen Schritt näher zu kommen, „Climategate“ und das Fiasko von Kopenhagen ihm und seinen Bilderberg-Freunden bieten.

Noch ist aber nicht aller Tage Abend. Die Freunde der Freiheit können wohl weiterhin darauf vertrauen, dass der „Gore-Effekt“ die hochmütigen und hochstaplerischen Pläne der Bilderberger durchkreuzt. Und sie können sich wohl auch noch einige Zeit auf China und Indien verlassen, deren politische Führer mit dem selbstmörderischen Kurs dekadenter westlicher Eliten nichts am Hut haben. (19. Februar 2010)

Internet:

Der Steuermann geht von Bord

Phil Jones: No global warming since 1995

World Environment Organisation mooted

Why we need a World Environment Organisation

President Sarkozy Press Conference 18th December 2009

Nicolas Sarkozy: Opening Speech at the 40th World Economic Forum

Climate Depot’s Fact Sheet on Gore Effect

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Gastbeitrag:

Himalaya-Gletscherschmelze: Schlampige Recherche oder bewusste Täuschung?

Schon im vergangenen Dezember warf der kanadische Wissenschaftler J. Graham Cogley dem Weltklimarat IPCC vor, die Warnung, schon im Jahre 2035 könnte der Himalaya eisfrei und der Ganges ausgetrocknet sein, von einem alten Dokument übernommen, sich bei dessen Prognose aber verlesen, d.h. aus dem Jahr 2350 das Jahr 2035 gemacht zu haben. Demnach hat IPCC selber die Täuschung begangen, nicht irgendein indisches Forscherlein oder der WWF.

Was stimmt denn nun? Wer hat aus der 2350 die 2035 gemacht? Hasnain, New Scientist, WWF oder IPCC? Die damalige New Scientist-Ausgabe hat die umstrittene Jahreszahl 2035 tatsächlich gebracht.

Wie dem auch sei:

Wenn eine 10 Mann starke Expertengruppe mit dem Inder Murari Lal und dem Inder Rajendra Pachauri als Oberaufseher eine so erschütternde Zahl wie 2035 zu Papier bringt, zumal wenn die Oberaufseher in ihrer eigenen Heimat innerhalb von 20 Jahren davon selbst betroffen wären, dann basiert das vermutlich auf nichts anderem als auf krimineller Energie.

Dabei spielt es wohl keine Rolle, ob die Experten diese irrsinnige Zahl irgendwo abschreiben oder sie selber ausdenken. Es ist in jedem Fall eine kriminelle Täuschung der Weltöffentlichkeit.

Im Einzelnen hat IPCC eine Reihe von Kardinalfehlern begangen, von denen jeder einzelne für sich genommen ausreicht, den IPCC völlig diskreditieren:

– IPCC hat aus der Vielzahl der Studien die extremste herausgepickt,

– die Plausibilitätsprüfung unterlassen,

– unsichere bzw. notorisch einseitige Quellen verwendet,

– die Detailprüfung unterlassen, die angesichts der extremen Aussage der zugrunde gelegten Studie dringend geboten gewesen wäre,

– das Versprechen des IPCC verletzt, die neuesten Erkenntnisse zu verwenden,

– sich um den Faktor 10 bis 20 getäuscht,

– dutzende Studien seriöser Quellen ignoriert,

– für den vierten IPCC-Bericht (AR4) im Kapitel 10 zusätzlich das völlige Verschwinden der Gletscher behauptet, nicht nur den Schwund auf 20 Prozent (der wohl im zitierten WWF-Bericht steht).

– Der IPCC hat auch in den folgenden zwei Jahren, in denen der Bericht sicher durch die Hände aller 2500 Wissenschaftler und IPCC-Publizisten ging, geschlossen stille gehalten.

– Und nun vertuscht IPCC die Fälschungsabsicht, indem Murari Lal Dr. Hasnain vorschiebt und die Fälschung zum „Versehen“ herunterspielt, das man korrigieren will.

Fazit: Es ist Fälschung, Täuschung und Vertuschung. Wegen solcher krimineller Machenschaften ist Phil Jones, der bisherige Chef der Climate Research Unit (CRU) an der University of East Anglia, vorsorglich von seinem Posten zurückgetreten.

Wer vom IPCC muß zurücktreten? Was wird der IPCC-Vorsitzende Pachauri zu seiner persönlichen Entschuldigung vorbringen? Will er sich etwa damit herausreden, er habe nicht bemerkt, welche aberwitzige Fehlprognose er mit Bezug auf sein Heimatland, seinen Himalaya und seinen Ganges herausgegeben hat, zumal die noch zu seinen Lebzeiten eintreffen soll, fragt mein anonymer Kollege CS. (21. Januar 2010)

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Fällt die Klimakastrophe aus?, titelt FOCUS 2/2010. Michael Odenwald, der Autor des Titelbeitrags, bringt zunächst genügend Argumente, um die Frage zu bejahen. Am Ende stimmt er aber den durchaus nicht maßgeblichen Einwänden eines Stefan Ramstorf zu. Diese Herumeierei des Kollegen Odenwald hat eine Erklärung: Im FOCUS 47/1997, also kurz vor der berüchtigten Klimakonferenz von Kioto, hatte Odenwald unter dem Titel „Der Treibhaus-Krieg“ den Argumenten der „Skeptiker“ relativ viel Platz eingeräumt. Am Ende seines Beitrags zitierte Odenwald meinen Freund Dr. Heinz Hug, der durch spektroskopische Messungen nachgewiesen hat, dass zusätzlich in die Atmosphäre freigesetztes CO2 nur noch im Promillebereich zur Erwärmung der Erde beitragen kann, weil seine Absorptionsbanden für Wärmestrahlen (Infrarot) schon weitgehend gesättigt sind. Mit diesem Schluss hat sich mein damaliger Duzfreund großen Ärger eingehandelt. Die „Treibhausmafia“ forderte seinen Kopf. Und wenn ich recht verstanden habe, hat Michaels Redakteurssessel damals, als auch die Unterzeichnung des Kioto-Protokolls an einem seidenen Faden hing, tatsächlich gewackelt. Seither gibt er, um Ärger zu vermeiden, immer Vertretern der offiziellen IPCC-Position zum Klimawandel das letzte Wort. Leider erwähnt Odenwald nicht, dass seine Kronzeugen durch den „Climategate“-Skandal unglaubwürdig geworden sind.

Eine gute Zusammenfassung der Argumente, die für die Fortsetzung des begonnenen globalen Abkühlungstrends in den kommenden Jahrzehnten sprechen, hat der bekannte britische Wissenschaftsjournalist David Rose am 10. Januar 2010 im „Mail on Sunday“ veröffentlicht. (19. Januar 2010)

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In der mdr-Fernsehsendung „Fakt ist“ am 11. Januar 2010 hat EIKE-Pressesprecher Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke in nüchternem Ton dargelegt, dass in Sachen Klimawandel kein Grund zur Aufregung besteht. Der alles andere als sachkundige Umweltjurist Prof. Dr. Felix Eckardt vertrat seinen Standpunkt in dieser Sendung hingegen mit fanatischen Blicken ins Publikum, die einem Angst machen. Am folgenden Tag, dem 12. Januar, diskutierte EIKE-Mitglied Prof. Dr. Horst Malberg, der ehemalige Direktor des Instituts für Meteorologie an der FU Berlin, beim Nachrichtensender ntv mit der ehemaligen grünen NRW-Ministerin Bärbel Höhn über die gleiche Frage. Auf 3sat gab es am 19. Januar 2010 einen kritischen Beitrag zum Klimawandel als Ersatzreleigion mit Prof. Norbert Bolz und (kurz) mit meinem Freund Dirk Maxeiner. (20. Januar 2010)

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In der britischen Tageszeitung „Daily Telegraph“ vom 20. Dezember stellt Christopher Booker kritische Fragen über das, was bis dato über anrüchige Geschäfte des IPCC-Präsidenten Rajendra K. Pachauri im Arbeitsplätze zerstörenden Handel mit heißer Luft und mit hoch subventionierten „erneuerbaren“ Energien zutage gefördert wurde. Kollege Ulli Kulke fasst in der WELT vom 22. Dezember 2009 die bisherigen Erkenntnisse über den Klimageschäftsmann Pachauri zusammen. Am 16. Januar hat Robert Mendick im „Daily Telegraph“ weitere skandalöse Einzelheiten über die Finanzierung von Pachauris TERI Institut durch die britischen Steuerzahler ans Licht geholt. Ich hatte in meinen Blogs bei CFACT.eu und ef-online schon vorher auf das verdächtige Geschäftsgebaren des Friedensnobelpreisträgers von 2007 hingewiesen. (19. Januar 2010)

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Unter dem Titel Mit Vollgas ins Treibhaus stellt Markus Becker auf „SPIEGELonline“ anthropologische Überlegungen über die Gründe des Scheiterns des Kopenhangen-Gipfels an. Er bestätigt damit, dass die „Klimaschützer“ sich die Erschaffung des „neuen Menschen“ zum Ziel gesetzt haben. (19. Dezember 2009)

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US-Umweltbehörde EPA erklärt CO2 zum Schadstoff

Sowohl im US-Senat als auch im Kongress stößt ein voluminöser Gesetzesvorschlag zur Einführung des CO2-Emissionshandels auf der Basis einer festen Mengenbegrezung für den CO2-Ausstoß (cap & trade) auf große Vorbehalte, da zu befürchten ist, dass das wie eine indirekte CO2-Steuer wirkende CO2-Handelssystem die ohnehin durch die Finanzkrise bereits erheblich geschwächte US-Wirtschaft abwürgt. Die Aufdeckung handfester Manipulationen von Klimadaten an der Climate Research Unit (CRU) an der Universität von Norwich („Climategate“) hat jene bestärkt, die bezweifeln, dass beim ungiftigen Spurengas CO2, das bei allen Verbrennungs- und Atmungsprozessen frei wird, überhaupt ein Regelungsbedarf besteht. Nach Überzeugung der Arbeitsmedizin könnte der CO2-Gehalt der Luft, der derzeit im Schnitt bei 388 ppm (parts per million) liegt, durchaus zehnmal höher liegen, ohne gesundheitliche Probleme hervorzurufen. Die zulässige maximale Arbeitsplatzkonzentration (MAK) für CO2 liegt in Deutschland bei 5.000 ppm. Die formelle Erklärung von CO2 zum Schadstoff erlaubt es der Regierung nun aber, den CO2-Ausstoß an den Volksvertretern vorbei willkürlich zu reglementieren.

Wie dumm auch, dass sich die Pflanzen darauf versteifen, ihren Bedarf an Kohlenstoff für den Aufbau von Blättern, Stengeln und Stämmen aus dem in der Luft in Spuren (etwa eines von 4.000 Luftmolekülen) enthaltenen reaktionsträgen Gases Kohlenstoffdioxid zu decken. Warum holen sie sich den Kohlenstoff nicht lieber aus dem Boden? Eine große Aufgabe für die nächste Etappe der ökologistischen Revolution! (8. Dezember 2009)

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Lektüre-Empfehlung

David Rose hat im „Mail on Sunday“, der Sonntagsausgabe der bedeutenden britischen Tageszeitung „Daily Mail“, in einer Special Investigation sehr detailliert dargestellt, was die durch einen Insider im Internet zugänglich gemachten e-Mails der Climate Research Unit (CRU) an der University of East Anglia verraten. In einem Kasten kommt auch der Unterhaus-Abgeordnete Norman Lamb zu Wort. Norman Lamb ist der Sohn von Hubert Lamb, der die CRU im Jahre 1971 gründete. Lamb galt lange Zeit als die Autorität in Sachen Klimageschichte. Der erste Bericht des IPCC aus dem Jahre 1990 enthält eine auf Lamb zurückgehende Temperaturkurve, die klar zeigt, dass es auf der Erde im Hochmittelalter wärmer war als heute. Unter Lambs Nachfolger Phil Jones wurde diese Kurve dann durch die „Hockeyschläger-Kurve“ Michael Manns ersetzt, die nahelegt, dass die Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert zu einer sprunghaften Erwärmung der Erde geführt hat. Jones‘ e-mails zeigen klar, dass diese Kurve auf einer groben Fälschung beruht.

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Video Empfehlung

In einer Umwelt-Sendung des ZDF erschien jetzt ein Beitrag, in dem der deutsche Klimaforscher Hans von Storch kurz und bündig zusammenfasst, welche Manipulationen Phil Jones und seinen Kollegen auf der Basis der von einem Whistleblower ins Netz gestellten e-mails und Dokumenten nachgewiesen werden können. Der ZDF-Beitrag ist auf YouTube abrufbar.

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Audio-Empfehlung

EIKE-Sprecher Diplom-Meteorologe Klaus-Eckart Puls auf mdr-info zum überflüssigen Klima-Gipfel von Kopenhagen.

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CRU-Chef Phil Jones lässt Amt ruhen

Der Inhalt der öffentlich zugänglich gewordenen e-Mails ist so kompromittierend, dass CRU-Chef Phil Jones nun Konsequenzen gezogen hat. Er lässt sein Amt mindestens so lange ruhen, bis ein Untersuchungsausschuss den gegen ihn erhobenen Vorwurf wissentlicher Manipulation von Klimadaten geklärt hat. Kollege Ulli Kulke weist in der WELT vom 3. Dezember 2009 darauf hin, dass noch weitere Vorwürfe gegen Jones in der Luft hängen. Daniel Henninger, Kolumnist des „Wall Street Journal“, fürchtet sogar, „Climategate“ werde das in Jahrhunderten aufgebaute Vertrauen in die Naturwissenschaften nachhaltig zerstören und durch politisch manipulierbare postmoderne Beliebigkeit ersetzen (3. Dezember 2009)

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Edgar on Air

In einer einstündigen Sendung auf Infokrieg Webradio nehme ich Stellung zu den Hintergründen des Wirbels um gefälschte Klimadaten an der Climate Research Unit (CRU) an der University of East Anglia in Norwich/Endland. Sie erfahren darin Näheres über meinen eigenen Werdegang und meine Motive, interessante Fakten über die Gründer der World Wide Fund for Nature (WWF), die nihilistischen, d.h. selbstmörderischen Motive der so genannten Klimaschützer und über die Umweltprobleme, die anstelle des „Klimaschutzes“ vorrangig angegangen werden sollten. (27. November 2009)

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Kollege Thomas Lachenmaier fordert nach den in Norwich/England durch einen „Unfall“ offenkundig gewordenen Klimadaten-Manipulationen im Factum Magazin, nun in der Klimaforschung endlich den richtigen Fragen nachzugehen. (30. November 2009)

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In Norwich wurden keine Daten geklaut

von Edgar L. Gärtner

Es gibt eine ganz banale Erklärung für „Climategate“

“Climategate” wird dem Mythos der globalen Erwärmung wahrscheinlich noch kein Ende bereiten. Dennoch lag Starblogger James Delingpole wohl richtig, als er schon in seinem ersten Blog nach dem Auftauchen verräterischer Dateien aus der britischen Climate Research Unit (CRU) in Norwich im Web seinen Lesern empfahl: „Wenn Sie Aktien von Unternehmen der Erneuerbaren-Energien-Branche besitzen, dann stoßen Sie sie jetzt ab!“ Tatsächlich hatte mir ein befreundeter Investment-Banker, ohne Details zu verraten, schon zuvor gesteckt, dass die Finanzierung grüner Projekte für seinen Arbeitgeber nicht mehr vorrangig ist.

Deshalb halte ich das am 24. November vom britischen Met Office, dem Umweltforschungsrat und der Royal Society gemeinsam veröffentlichte „Climate science statement“ und die am gleichen Tag von Drahtziehern des IPCC veröffentlichte „Kopenhagen Diagnose“ für ebenso lächerliche wie aussichtslose Versuche, mit dem Klima-Geschäft fortzufahren, als sei nichts gewesen.

Alles spricht inzwischen übrigens dafür, dass in Norwich keine Hacker am Werk waren, die vom Server der CRU geheime Daten geklaut haben. Der am 19. November im Web aufgetauchte zip-Folder „FOI.2009.zip“ enthält sorgfältig ausgewählte Dateien, die von kundiger Hand zusammengestellt worden sein müssen, um einer Anfrage auf der Grundlage des britischen Informationsfreiheitsgesetzes (FOI) nachzukommen. Hacker hätten dafür Wochen gebraucht. Ich weiß nicht, wer den kompromittierenden Folder im Internet zugänglich gemacht hat und kenne auch nicht sein Motiv. Aber es scheint mir sicher, dass seine Tat der internationalen Großfinanz nicht missfiel, denn diese steht zurzeit vor ganz anderen Herausforderungen.

Das kann aber reine Spekulation sein, denn der US-Klima-Blogger Anthony Watts hat zusammen mit dem im Ruhestand lebenden kanadischen Ökonometriker Steve McKitrick eine viel banalere Erklärung für den Datenverlust des CRU gefunden. McKitrick selbst hatte nämlich vor Gericht eine FOI-Anfrage angestrengt. Es scheint, dass CRU-Chef Phil Jones selbst das genannte zip-Dossier zusammengestellt hat, um gewappnet zu sein für den Fall, dass McIntyres Antrag nicht vom Gericht abgelehnt wird. Das heißt: Er hat vermutlich verräterische Dateien aus Furcht vor einem gerichtlichen Durchsuchungsbefehl in einem zip-Folder zwischengelagert. Das erwies sich allerdings als überflüssig, weil der Antrag des Kanadiers am 13. November 2009 zurückgewiesen wurde. Die letzte in der zip-Datei „FOI2009“ enthaltene e-mail stammt vom 12. November. Jones hat dann wohl aus Freude über den abschlägigen Gerichtsbeschluss den zip-Folder auf einem offenen FTP-Server vergessen. Dort waren die vertraulichen Dateien über das CRU-Intranet zugänglich. (29. November 2009)

Internet:

James Delingpoles Blog

Climate Science Statement

The Copenhagen Diagnosis

Anthony Watts banale Erklärung

Steve McIntyrs FOI-Antrag

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Climategate: Der Klima-Lügen-Ballon platzt von Edgar L. Gärtner

Hacker finden auf dem Server eines führenden Klima-Forschungszentrum Beweise für organisierte Daten-Manipulation

In der britischen und US-amerikanischen Presse gibt es für den Skandal, der am 19. bzw. am 20. November 2009 ruchbar wurde, nur ein Wort: „Climategate“. James Delingpole, der Starblogger des „Daily Telegraph“, den ich am Tag zuvor noch auf einer vom unabhängigen britischen Europa-Abgeordneten Roger Helmer angeregten Konferenz zum Thema „Have Humans Changed the Climate?“ in den Räumen des Europa-Parlaments erleben durfte, ist sich schon sicher, dass die 1.079 e-Mails und 72 Dateien, die Hacker ins Internet stellten, für die Behauptung, die globale Erwärmung sei von Menschen verursacht, zum letzten Sargnagel werden. Sein australischer Kollege Andrew Bolt spricht vom größten Wissenschaftsskandal der Neuzeit.

Was ist passiert? Am 19. November tauchte auf dem kleinen Skeptiker-Blog „Air Vent“ ein Hinwies auf einen Link zu einem russischen Server auf, auf dem Dateien zu finden waren, die unbekannte Hacker vom Server der Climate Research Unit (auch bekannt als Hadley CRU) der University of East Anglia kopiert hatten. Das CRU ist eines von weltweit nur vier Instituten, die dem „Weltklimarat“ IPCC „offizielle“ Temperaturdaten liefern. Die nun im Internet zugänglichen Dateien enthalten unter anderem halbprivate Korrespondenz zwischen den weltweit einflussreichsten Wortführern des IPCC, die verraten, dass diese selbst nicht so recht an die von ihnen verbreiteten Warnungen vor einem bevorstehenden Hitzetod glauben und zeigen, welche fiesen Tricks sie anwandten, um qualifizierte Einwände gegen den von ihnen fabrizierten Konsens über die Ursachen der globalen Erwärmung ins Leere laufen zu lassen und Skeptiker mundtot zu machen.

Nachdem dieser Skandal in den Online-Ausgaben der anglophonen Presse bereits für große Unruhe gesorgt hat, erwartet man nun mit Spannung, was sich die deutschen Mainstream-Medien jetzt einfallen lassen, um dem immer skeptischer werdenden Publikum zwei Wochen vor dem Beginn des Klima-Gipfels von Kopenhagen diesen „Unfall“ zu erklären. Zumindest der „SPIEGEL“ hat schon einmal vorgesorgt, indem er in dieser Woche die schwächelnde Sonne als Ursache der seit zehn ausbleibenden Erderwärmung ausmacht. (21. November 2009)

Internet:

Have Humans Changed the Climate?

Direkter Link zu den verräterischen e-Mails

Die kompromittierenden e-mails mit Suchmaschine

Air Vent (Noconsensus)

James Delingpole: Climategate

Kommentar der New York Times NYT

Klimagate: Der Stoff aus dem die Krimis sind

Die Schwächen der Sonne

Erste Reaktion des SPIEGEL

und der WELT

Ergänzung:

Kollege Ulli Kulke schildert in der WELT in einem größeren Beitrag unter der Überschrift „Sonnenwind gibt Antworten zum Klimawandel“, wie die vage CO2-Treibhaus-Hypothese der Verursachung des Klimawandels zusehends durch präzise Experimente widerlegt wird. Diese zeigen: Nicht die Menschen und ihre Industrien sind hauptverantwortlich für den Klimawandel, sondern periodische Schwankungen der Sonnenaktivität. SPIEGEL online hingegen macht unter dem Titel „Datenklau bei Klimaforschern.Keine Hinweise auf die große Verschwörung“ am 24. November schon wieder einen Rückzieher, indem er unter Berufung auf Jochem Marotzke vom Hamburger Max-Plack-Institut für Meteorologie dreist erklärt, die in den geklauten Dateien der CRU von Norwich sichtbar gewordenen Manipulationen könnten an der grundsätzlichen Interpretation des Klimawandels nichts ändern. (24. November 2009)

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Wir brauchen keine Parteien mehr von Edgar L. Gärtner

Wer am 27. September nicht oder ungültig gewählt hat, der kann sich jetzt nach der Vorstellung der schwarz-gelben Bundesregierung und ihres mit vagen Absichtserklärungen gespickten Koalitionsvertrages nur bestätigt fühlen. Wären auch noch einige Rote oder Grüne an den Koalitionsverhandlungen beteiligt gewesen, sähe das schriftliche Verhandlungsergebnis mit ziemlicher Sicherheit nicht viel anders aus. Das lässt nur den Schluss zu, dass wir in Deutschland weder Parteien noch Wahlen brauchen. Ohnehin lässt sich das so genannte „Parteienprivileg“ nur mithilfe verfassungsjuristischer Purzelbäume mit dem Artikel 21 des Bonner Grundgesetzes begründen. Dem Verfassungsauftrag der repräsentativen Demokratie käme jedenfalls auch eine Besetzung des Parlaments über ein Losverfahren buchstabengetreu nach. Würde über die Zusammensetzung des Deutschen Bundestages nicht durch die Wahl zwischen mehr oder weniger sozialdemokratisierten Parteien, sondern durch Würfeln entschieden, läge der durchschnittliche IQ der so ernannten Volksvertreter nach den Gesetzen der Statistik höchstwahrscheinlich nicht unter den Erwartungen. Wegen Demenz entmündigte Personen wären ohnehin vom Losverfahren ausgeschlossen. Eine zufällig zusammengesetzte Volksvertretung hätte gegenüber der jetzigen aber den großen Vorteil, ohne Rücksicht auf den Druck von Interessengruppen und ohne Angst, nicht mehr wiedergewählt zu werden, allein aufgrund des gesunden Menschenverstandes entscheiden zu können, wie dem Staatsbankrott (und dem Klima-Schwindel) am besten begegnet werden soll.

Ich gebe zu: Die Idee der Ablösung parlamentarischer Wahlen durch ein Losverfahren ist nicht ganz neu. Sie wurde schon in den 90er Jahren von der linksliberalen Politikwissenschaftlerin Barbara Goodwin entwickelt. Doch ich bin davon überzeugt, dass sie gerade jetzt besondere Aktualität gewinnt. Auch politisch korrekte Medien wie „Der Spiegel“ und die „Frankfurter Allgemeine“ können nicht mehr umhin, auf die Profillosigkeit der neuen Bundesregierung hinzuweisen. Dringende Aufgaben wie eine deutliche Kürzung, wenn nicht die völlige Abschaffung der Milliardensubventionen für ineffizienten und unbezahlbaren Solarstrom, die Auflösung der personell aufgeblähten Bundesagentur für Arbeit, die Korrektur der Mindestlöhne und des Kündigungsschutzes für Arbeitnehmer, die Reform des Krankheitswesens sowie der Einkommens-, Unternehmens- und Erbschaftssteuer sind offenbar nur gegen, aber nicht mit unseren Parteien gleich welcher Couleur durchsetzbar. (26. Oktober 2009)

Internet:

Koalition ohne Geist

Das gelbe Elend

Literatur:

Goodwin, Barbara: Justice by Lottery. The University of Chicago Press, Chicago 1993

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Klimaretter Sigmar Gabriel hinterlässt den deutschen Stromkunden einen Milliarden-Schuldenberg

Noch ist nicht klar, wie eine schwarz-gelbe Regierungskoalition, so sie denn zustande kommt, in der Frage der Subventionierung der unwirtschaftlichen Fotovoltaik entscheiden wird. Aber seit sich auch der SPIEGEL an der Hochrechnung der vielen Milliarden Euro Zusatzkosten beteiligt, die den privaten Haushalten in den kommenden Jahren infolge der großzügig bemessenen Einspeisevergütung für Solarstrom entstehen, kann man sicher sein, dass das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) vom Jahre 2000 reformiert oder ganz abgeschafft werden wird. (9. Oktober 2009)

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In den USA läuft in zwei Wochen die Verbreitung eines DVD-Video mit dem Titel „Not Evil Just Wrong“ an, das an Al Gore und seiner finanziell motivierten Weltuntergangs-Powerpoint-Show kein gutes Haar lässt. Den Zugang zum Trailor und ein Bestellungsformular finden Sie hier. (3. Oktober 2009)

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Göteborg, 2. Oktober (AFP) – In der Europäischen Union könnte es künftig eine Klimasteuer für Privathaushalte geben. Die EU-Kommission kündigte am Freitag beim Finanzministertreffen im schwedischen Göteborg einen Gesetzesvorschlag für eine Mindeststeuer auf den Kohlendioxid-Ausstoß (CO2) von Heizkraftstoffen und Sprit an. Eine Reihe von EU-Staaten hätten dafür ihre Zustimmung signalisiert, sagte Steuerkommissar Laszlo Kovacs. In Steuerfragen ist ein einstimmiger Beschluss des Finanzministerrats nötig.

Vorbild für die EU-Pläne ist Frankreich: Die Regierung in Paris will ab dem kommenden Jahr eine Klimasteuer in Höhe von 17 Euro pro Tonne Kohlendioxidausstoß für private Haushalte erheben. Damit werden Heizöl und Diesel voraussichtlich um 4,5 Cent pro Liter teurer und anderer Sprit um vier Cent. DIE WELT online berichtete am 2. September 2009 ausführlich über die von der EU geplante CO2-Steuer, die alle Steuersenkungs-Versprechen éiner schwarz-gelben Regierungskoalition in Berlin Lügen strafen wird.

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Düstere Zeiten für die Solarbranche

Wie erwartet, brechen für die die politisch gehätschelte und über feste Einspeisevergütungen durch die Privathaushalte hoch subventionierte deutsche Fotovoltaik-Industrie nach der Bundestagswahl schwere Zeiten an. Das hängt auch damit zusammen, dass diese Branche ihre wirtschaftlichen Interessen sehr eng mit dem politischen Schicksal von SPD und Grünen verknüpft hat. Die siegreiche schwarz-gelbe Fraktion der deutschen Sozialdemokratie vertritt hingegen eher die Interessen der Windkraftindustrie und hat für das Jammern der Solarindustrie über die asiatische Billig-Konkurrenz nur ein halbes Ohr. Doch auch der Windindustrie wird bald die Stunde der Wahrheit schlagen. Schon jetzt haben Windmüller größte Mühe, für ihre Anlagen noch Versicherer zu finden. Politische Geschäftsmodelle sind eben alles andere als nachhaltig. (4. Oktober 2009)

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Deutsche Solarindustrie vor dem Zusammenbruch

Obwohl durch die Stromverbraucher über die gesetzlich verfügte Zwangsabnahme von überteuertem Wind- und Solarstrom mehr als großzügig gefördert, steht die „Erneuerbare“-Branche vor einem tief gehenden Strukturwandel, dem viele Tausend Arbeitplätze zum Opfer fallen dürften. Von den günstigen Marktbedingungen in Deutschland profitieren nämlich hauptsächlich chinesische Anbieter. Als Rettungsanker sehen Insider nur die Auswanderung.

Auf die deutschen Stromverbraucher kommt gleichzeitig wegen der auf 20 Jahre festgeschriebenen Preisgarantie allein durch den Ausbau der Fotovoltaik eine Kostenlawine in der Größenordnung von Hunderten von Milliarden Euro zu. Nach der „Zeit“ macht nur auch Financial Times Deutschland auf die auf entsprechende Hochrechnungen des Rheinsch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen aufmerksam. Spätestens nach den Bundestagswahlen wäre es an der Zeit, diesem absurden Treiben durch die Änderung oder (besser noch) Abschaffung des EEG ein Ende zu bereiten. Die Politik sollte sich stattdessen darauf konzentrieren, zuverlässige und bezahlbare Energieträger bereitzustellen. Doch die Vernunft hat es in Deutschland schwer, die Oberhand zu gewinnen. So fordert die mit dem Rücken zur Wand stehende deutsche Solarbranche nun Schutzzölle wie zu Uropas Zeiten. Eine aktuelle Analyse der Sackgasse der „Erneuerbaren“ finden Sie hier. (26. August 2009)

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Sahara-Strom für das Sommerloch

Von Edgar L. Gärtner

In diesem Jahr bereitete es der deutschen Mainstream-Presse offenbar keine Mühe, ihr Thema für das Sommerloch zu finden. Kaum war die uralte Idee einer Stromversorgung Europas mithilfe von solarthermisch erzeugtem Strom aus der Sahara im Juni vom Club of Rome und der Münchner Rückversicherung erneut ins Gespräch gebracht worden, da übertrafen sich die lieben Journalisten-Kollegen gegenseitig mit Lobeshymnen. Man konnte zum Eindruck gelangen, die Endlösung aller unserer Energieversorgungsprobleme sei gefunden worden. Dabei stießen sie bei den Deutschen auf große Sympathie und wenig Skepsis. Zeigen doch Meinungsumfragen, dass die meisten Deutschen am liebsten nur noch saubere „erneuerbare“ Energien nutzen würden. Ob diese auch bezahlbar sind, interessiert die wenigsten. Verkäufer von Illusionen haben es in Deutschland leicht.

Immerhin scheint sich nach der gestrigen Vorstellung des von der Münchner Rück als Chefsache behandelten „Desertec“-Projektes ein Hauch von Ernüchterung breit zu machen. War Ende Juni in der Presse bereits von einem operativen Konsortium von 20 Konzernen die Rede, das drauf und dran war, erste Milliarden in Hohlspiegel und Gleichstrom-Übertragungsleitungen zu investieren, so sind es jetzt nur noch 12 Firmen, die sich bis Oktober zur „Desertec Industrial Initiative (DII)“ zusammentun wollen. Diese soll dann mithilfe eines Etats von weniger als einer Million Euro drei Jahre lang prüfen, ob die schöne Idee überhaupt realisierbar ist und Investoren gefunden werden können. Noch immer ist von mindestens 400 Milliarden Euro die Rede, die bis zum Jahre 2050 investiert werden müssten, um Europa zu 15 Prozent mit Wüstenstrom zu versorgen. Neben der federführenden Münchner Rück haben am 13. Juli folgende Firmen die DII-Grundsatzvereinbarung unterzeichnet: Siemens, Deutsche Bank, RWE, E.on, MAN Solar Millennium, die eigentlich konkursreife HSH Nordbank, ABB, Abengoa Solar (Spanien), Cevital (Algerien), M+W Zander und Schott Solar. Vieles spricht dafür, dass die Mehrheit dieser Firmen gar nicht ernsthaft am Erfolg des Projekts interessiert ist, sondern etwas ganz Anderes im Schilde führt.

Dass Deutschlands führender Fotovoltaik-Lobbyist Hermann Scheer, der Vorsitzende des Vereins Eurosolar, gegen des „Desertec“-Projekt auf die Barrikaden gehen würde, war zu erwarten. Schließlich fürchtet er nun um die Milliarden-Subventionen, von der seine Branche bislang profitiert, wenn die großtechnische Solarthermie nun ebenfalls in Berlin und Brüssel um Subventionen ansteht. „Sahara-Strom für Europa ist eine Fata Morgana. Daraus wird nie und nimmer etwas“, ließ Scheer am Rande des Münchner Auftritts der DII-Initiatoren verlauten. Unrecht hat er damit wohl dennoch nicht. Scheer verwies vor allem auf das ungelöste Problem der Wasserversorgung solarthermischer Anlagen in der Wüste.

Dabei wären die absehbaren technischen und finanziellen Probleme vermutlich gar nicht ausschlaggebend. Ex-RWE-Manager Prof. Helmut Alt von der Fachhochschule Aachen hat auf riesige Verluste bei der Stromübertragung von Nordafrika nach Europa hingewiesen. Er stützt sich dabei aber wohl nur auf Erfahrungen mit Wechselstrom. Gleichstromleitungen sind demgegenüber zwar aufwändig, aber relativ verlustarm. Als weitaus schwieriger erscheinen die politischen Probleme, die das „Desertec“-Projekt überwinden müsste. Es erscheint nicht ausgeschlossen, dass in dem als Standort favorisierten Algerien die zurzeit noch herrschende FLN-Filzokratie in ansehbarer Zeit durch Al-Kaida-Banditen von der Macht verdrängt wird. Deren offen proklamiertes Ziel ist die Wiederherstellung des Kalifats Al Andalus mindestsns bis zu den Pyrrenäen, am liebsten auch noch bis nach Südfrankreich. Vielleicht gäbe es erst unter dieser Bedingung echte Chancen, das „Desertec“-Projekt zu verwirklichen. Aber dann bräuchte Europa wahrscheinlich gar keinen Solarstrom mehr, weil es dann für ökologische Energiedienstleistungen wieder genügend Sklaven gäbe. (14. Juli 2009)

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Was die Geschichte des Versicherungsgiganten AIG lehren könnte

Von Edgar L. Gärtner

Doppelte Vorsicht ist geboten, wenn Produkte als „nachhaltig“ erklärt werden

In dieser Woche prangen in Form einer Bauchbinde auf einem Bündel Dynamit-Stangen die Buchstaben AIG auf dem SPIEGEL Cover. Noch vor wenigen Monaten hätte in Europa kaum jemand mit dem Kürzel etwas anfangen können. In „grünen“ Kreisen genoss der jetzt am Abgrund stehende große Kreditversicherer allerdings den Ruf eines Pioniers der „Nachhaltigkeit“. Vor dem G8-Gipfel auf der japanischen Insel Hokkaido vor gut einem Jahr hatten die Chefs von fast 100 internationalen Industrie-, Bank- und Versicherungskonzernen die Regierungschefs der G8-Staaten aufgefordert, eine Führungsrolle in der Klimapolitik zu übernehmen und sagten ihre aktive Mitarbeit bei der Umsetzung einer Strategie zur weltweiten Halbierung der Treibhausgasemissionen bis 2050 zu. Zu der vom World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) und des World Economic Forum (WEF) zusammengeführten Gruppe gehörte neben dem Aluminiumhersteller Alcoa, dem Halbleiterhersteller Applied Materials, der Fluggesellschaft British Airways, dem Logistikkonzern TNT, den Stromkonzernen Electricité de France (EdF), Duke Energy, RusHydro, Tepco und Vattenfall, den Ölgesellschaften Shell und Petrobras sowie der Deutschen Bank auch der inzwischen beim Platzen der Derivate-Blase ins Gerede gekommene US-Kreditversicherer AIG, der als größter Versicherungskonzern der Welt gilt.

Damals hatte ich in meinem an dieser Stelle veröffentlichten Blog gefordert, diese „grünen“, mit ihren Geschäftsmodellen auf die geschlossene und statische Welt der staatlichen Bürokratie angewiesenen Konzerne, sofern ohnehin nicht schon geschehen, sofort zu verstaatlichen. Beim damals noch privaten AIG ist das inzwischen praktisch geschehen, wenn auch aus anderen Gründen. Der einst als Vorzeigeunternehmen in Sachen Corporate Social Responsibility (CSR) gelobte Versicherer gilt inzwischen in der Wirtschaftspresse als die „verfaulteste Finanzinstitution“ überhaupt. So wollte denn auch anlässlich des diesjährigen G8-Gipfels im erdbebengeschädigten L’Aquila niemand mehr an die vor einem Jahr noch überschwänglich gefeierte Initiative des WBCSD und des WEF erinnern.

Doch anders als im Fall von Lehmann Brothers kann die US-Regierung sich im Fall AIG nicht so leicht des Problems entledigen, das sie durch die Zulassung von Credit Default Swaps (CDS) im Jahre 1997 selbst mitgeschaffen hat. Sie kann den Versicherer, der das Jahr 2008 mit einem Rekord-Verlust von fast 100 Milliarden Dollar abgeschlossen hat, nicht einfach pleite gehen lassen. Denn über den Verkauf von CDS ist AIG so eng mit führenden Großbanken wie Goldmann Sachs, Morgan Stanley, Barclays, Société Générale, UBS oder die Deutsche Bank vernetzt, dass befürchtet wird, die Insolvenz des Versicherers könne noch weitaus schlimmere Folgen haben als die ebenso spektakuläre wie schmerzhafte Pleite des US-Energiehändlers Enron, der ebenfalls mit dem Label der „Nachhaltigkeit“ auf Kundenfang gegangen war. Die Pleite von AIG könnte als Folge einer Kettenreaktion den Zusammenbruch des ganzen Finanzsystems nach sich ziehen. Auch etliche deutsche Kommunen (vor allem im Ruhrgebiet) drohen in den Schlund hineingezogenen zu werden, denn sie haben sich der Dienste von AIG in Form des „Cross Border Leasing“ von kommunalen Klärwerken oder Müllöfen bedient. Da AIG die von den CDS-Käufern gestellten Ansprüche wegen der Hypotheken-Krise und der Insolvenz von Industrieunternehmen nicht mehr erfüllen kann, hat die Versicherung, die bereits 180 Milliarden Dollar öffentliche Finanzhilfen erhalten hat, nun einen weiteren Finanzbedarf in ähnlicher Größenordnung angemeldet.

Lernen könnte man daraus, dass bei Finanzprodukten, für die mit dem grünen Label der Nachhaltigkeit geworben wird, doppelte Vorsicht angebracht ist. Wo „nachhaltig“ draufsteht, ist noch lange nichts Verlässliches drin. Der gesunde Menschenverstand legt uns ohnehin nahe, uns an Bewährtes zu halten und dass erst die Zukunft zeigen wird, welche Neuerungen sich als wirklich nachhaltig erweisen.

Internet:

DER SPIEGEL 29/2009

www.weforum.org

Offene oder geschlossene Welt

Mitgefangen im System der Gier

(13. Juli 2009)

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„Klimaschutz“ durch Selbstbetrug von Edgar L. Gärtner

Internationale Konferenz debattiert über die „Große Transformation“

Ein Klima der Unehrlichkeit und Selbsttäuschung herrschte diese Woche in der Essener Philharmonie, wo sich insgesamt fast 500 Forscher und Umweltschützer aus der ganzen Welt auf Einladung der Stiftung Mercator, des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI), des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie über das Thema „The Great Transformation. Climate Change as Cultural Change“ austauschten. Die Weltrevolution heißt nun also „Große Transformation“. Denn um nichts weniger als das ging es in Essen tatsächlich. „Wir stehen an einem Scheideweg“, erklärte PIK-Direktor Hans-Joachim Schellnhuber, der als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung über Globale Umweltveränderungen (WBGU) zu Angela Merkels Chef-Berater in Sachen Klima und Energie aufgestiegen ist. „Wir müssen die Industriegesellschaft neu erfinden“, fuhr Schellnhuber fort. „Wenn die Menschheit weiterhin bedenkenlos in das Erdsystem eingreift, wird dieses System tiefgreifende Phasenübergänge vollziehen, welche unsere heutige Zivilisation bedrohen dürften.“ KWI-Direktor Claus Leggewie fügte hinzu: „Klimawandel bedeutet Kulturwandel. Damit wir neue Marktordnungen, neue Formen globalen Regierens und neue Techniken anwenden können, bedarf eines tiefgreifenden Bewusstseinswandels und einer neuen Kultur der Teilhabe.“ Damit sprach Leggewie etwas verklausuliert aus, worum es den Veranstaltern der Transformations-Konferenz letztlich geht: Um die Verwaltung der „einen Welt“, um die Rationierung des Kohlenstoffs und anderer Lebensgrundlagen durch eine Weltregierung.

Aber wie kommt man dahin? „Wir setzen auf eine sich ausbreitende Bewegung, die die letzten Widerstände von Seiten großer Öl- und Chemiekonzerne wegfegt“, antwortete Hermann Ott, der Leiter des Berliner Büros des Wuppertal-Instituts. Das provozierte mich zur Frage, ob es denn ein Zufall sei, dass der Essener Transformations-Kongress genau am 60. Jahrestag der Veröffentlichung von George Orwells „1984“ begonnen hat. Jedenfalls rufe das Schlagwort „Bewegung“ auf dem Hintergrund von Hannah Arendts Totalitarismus-Analyse bei mir ungute Assoziationen hervor. „So habe ich das nicht gemeint“, versuchte Ott zu beschwichtigen. Doch etliche der Konferenzbeiträge straften ihn Lüge. So sah zum Beispiel der Ökonom Ottmar Edenhofer, seines Zeichens Vizechef des PIK, nur einen Weg, um die sich anbahnende breite Renaissance der Kohle als Brennstoff zu stoppen: eine Welt-Kohlenstoff-Bank, die den Einsatz der Kohle entsprechend der hypothetischen Aufnahmekapazität der Atmosphäre für Kohlenstoffdioxid (CO2) rationiert. Unter der Erde wird nämlich das Äquivalent von 11 bis 12.000 Gigatonnen C02 vermutet. Die Atmosphäre könne davon im 21. Jahrhundert aber nur 700 bis 1.000 Gigatonnen verkraften, wenn der angeblich mit dem CO2-Eintrag verbundene Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf maximal zwei Grad Celsius beschränkt werden soll. Keiner von den übrigen Referenten widersprach diesem kommunistischen Denkansatz.

David Bresch, leitender Risikomanager beim führenden Rückversicherer Swiss Re, erklärte, warum sein Konzern (wie auch die anderen großen Versicherer) mit so großem Nachdruck auf den Abschluss eines bindenden Kyoto-Nachfolgeabkommens in Kopenhagen drängt. Ohne ein solches Abkommen sei es unmöglich, die (unbekannten) Risiken von Wetterextremen in den Geschäftsmodellen zu berücksichtigen, im Klartext: die Prämien entsprechend zu erhöhen. Somit gab wenigstens er zu, dass „Klimaschutz“ ein Geschäft ist. Davon abgesehen, herrschte auf dem Essener Kongress ein Klima der Unehrlichkeit und des Selbstbetrugs: Einerseits viel Fünf-vor-Zwölf-Dramatik mithilfe zweifelhafter Angaben über Poleisschmelze und Meeresspiegelanstieg von Stefan Rahmstorf (PIK). Andererseits eher zynische Lamentos über die Trägheit der Menschen, die Langsamkeit der Demokratie und den unüberbrückbaren Graben zwischen Wissen und Handeln durch den Sozialpsychologen Harald Welzer (KWI). Oder auch vom gleichen Autor bei anderer Gelegenheit Warnungen vor drohenden Klimakriegen, die es wohl gar nicht gäbe, würden die „Klimaschützer“ – als mehr oder weniger nützliche Idioten des Finanzkapitals – nicht das Lebenselixier Kohlenstoffdioxid rationieren.

Im Vortrag von David Held von der London School of Economics (LSE) wurde schließlich deutlich, warum Versuche globalen Regierens der Quadratur des Kreises gleichkommen: Strengere globale Regulierungen werden die Widerstände zögernder Akteure mit großer Wahrscheinlichkeit noch verstärken. Man bräuchte einen grenzenlosen grünen Polizeistaat, um die auf UN-Konferenzen beschlossenen Vorgaben umzusetzen. Doch auch Held gelangte damit nicht zur Einsicht, dass die physische Einheit des Planeten Erde politisch wenig bedeutet, dass es die „eine Welt“ in der Politik nicht geben kann. Statt die Fiktion der „einen Welt“ mit einem ebenso fiktiven, über die planwirtschaftliche Dosierung des CO2-Ausstoßes steuerbaren „Weltklima“ aufzugeben, knüpfen die „Klimaschützer“ einstweilen ihre Hoffnungen lieber an den neuen Messias namens Barack Obama.

Dessen Top-Berater John Podesta, Chef des linken US-Think Tanks „Center for American Progress“ versuchte in Essen Optimismus im Hinblick auf den Kopenhagener UN-Klima-Gipfel im Dezember zu verbreiten. Mit Obama beginne eine neue Ära der „Klimapolitik“ unter amerikanischer Führung. Dabei deutete er, angesichts des Scheiterns der gleichzeitig in Bonn stattfindenden Riesenkonferenz der Signatarstaaten der UN-Klima-Rahmenkonvention (UNFCCC), bereits an, Obamas Unterhändler Todd Stern und Jonathan Pershing würden mit dem Vorschlag einer flexiblen, vom auslaufenden Kyoto-Protokoll abweichenden neuen internationalen Klima-Vereinbarung nach Kopenhagen kommen, die es der Mammut-Konferenz erlaubt, zumindest den Schein zu wahren. Das einzige Nichtfiktive an der „Klimapolitik“ sind offenbar die Milliardenbeträge, die in Europa und Nordamerika auf Kosten der Armen schon jetzt für unwirtschaftliche, aber angeblich „klimaneutrale“ Energien ausgegeben werden.

Internet:

The Great Transformation

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Henri Lepage: Konjunkturprogramme machen alles noch schlimmer

Von Edgar L. Gärtner

Institut Turgot diskutiert über die Perspektiven der Krise

Überregulierung, nicht Laissez-faire ist die eigentliche Ursache der Krise

Seit ich meinen „Job“ beim Centre for the New Europe (CNE) nicht mehr habe, komme ich nicht mehr so oft nach Brüssel. Ende April nahm ich mir wieder einmal die Zeit dazu. Denn mein in Burgund im (Un-)ruhestand lebender alter Freund Henri Lepage hatte mich zu einem Vortrag über die Perspektiven der aktuellen Krise eingeladen, den er im Namen des Pariser Institut Turgot in den Räumen der European Landowners´ Organization und der Firma Tetra Pack hielt. Versammelt waren dort neben Vertretern diverser Think Tanks und politischer Parteien etliche Banker und Ex-Banker. Henri schilderte Entstehung und Ablauf der US-Immobilienblase, die er als Chefökonom der Europäischen Volkspartei im Europaparlament von einem privilegierten Beobachtungsposten aus verfolgen konnte. Dabei schaffte er es, sich jeglicher Verteufelung politischer Gegner oder Machenschaften der amerikanischen Geldaristokratie zu enthalten.

Den Ausschlag für das Platzen der Blase gab nach Ansicht Henris die Überreglementierung des Kreditwesens durch Basel II in Kombination mit einer Gleichschaltung der Rating-Agenturen infolge der politisch entschiedenen Schließung des Expertise-Marktes für neue Wettbewerber. Bank- und Fondsmanager seien dadurch zu einer falschen Buchführung gedrängt worden. Die Überreglementierung des herkömmlichen Kreditwesens habe den nicht reglementierten Hedge-Fonds neuen Auftrieb gegeben. Diesen gehe es übrigens heute, nach einer krisenbedingten Marktbereinigung, im Schnitt viel besser als den Investment-Banken.

Nicht neu dürfte Lepages Analyse der Niedrigzinspolitik der Fed und deren Folgen sein. Henri hielt sich allerdings mit Kritik am Ex-Notenbank-Chef Alan Greenspan zurück. Als fatal habe sich die offizielle Anhebung des Kredithebelverhältnisses ausgewirkt. In Verbindung mit der Verdrängung des gesunden Menschenverstandes erfahrener Bankiers durch mathematische Modelle habe diese Lockerung der Rahmenbedingungen ein enorm gesunkenes Risikobewusstsein zur Folge gehabt. Hinzu gekommen sei die wachsende Intransparenz des Derivate-Marktes, die dazu führte, dass manche Banken ihre eigenen Kredite oder Schulden gekauft haben. Als problematisch empfand auch Lepage die von den niedrigen Zinsen begünstigte Welle von Fusionen und Akquisitionen im Bankensektor, die von der Hoffnung getragen war, der Staat werde den ganz großen Geldhäusern schon aus Gründen der Systemerhaltung unter die Arme greifen müssen, sollten sie einmal in Schieflage geraten. Diese Hoffnung wich bekanntlich nach dem Zusammenbruch von Lehmann Brothers einer bis heute um sich greifenden allgemeinen Verunsicherung.

Dass die Fed jetzt in der Hoffnung, dadurch eine neue Vertrauensbasis schaffen zu können, in Form von Bailouts Hunderte von Milliarden Dollars in den Bankensektor pumpt, führt nach Ansicht Lepages mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Verlängerung der Krise, weil dadurch giftige, aber potenziell immer noch werthaltige Schuldverschreibungen entwertet werden. Überdies sei zu beobachten, dass die dergestalt gestützten Geldhäuser diese neu gewonnene Liquidität kaum an den Finanzmarkt weiterrechen, sondern horten bzw. in Staatspapieren investieren. Außerhalb des Bankensektors fließen die staatlichen Hilfen fast ausschließlich in Branchen wie die Automobilindustrie, die durch Überkapazitäten gekennzeichnet sind. So bestehe die reale Gefahr einer Deflation. Von eher sozialdemokratisch orientierten Bankern im Publikum kam dagegen der Einwand, vielleicht sei es besser zu versuchen, den Absturz auf halber Höhe aufzufangen, um Unruhen und Aufstände zu vermeiden. Das Beispiel Frankreich zeige, was vielen bislang noch halbwegs zivilisierten Ländern droht. Man solle einmal sine ira et studio analysieren, warum es ein Land wie Kanada bislang geschafft hat, der Krise zu entgehen, schlug ein anderer vor. Weitgehend einig waren sich alle, dass der ganzen westlichen Welt ein Erdbeben droht, das uns hundert Jahre zurückwerfen könnte.

Ich wollte wissen, wie Henri den Einfluss organisierter Interessen beim Versuch sieht, die geplatzte Immobilienblase durch eine „grüne“ Blase abzulösen und warf als Stichwort den Hinweis auf die Familie Rockefeller und ihre Verbündete in die Runde. Da ich die Teilnehmerliste erst nach der Veranstaltung zu Gesicht bekam, wusste ich nicht, dass sich auch ein Vertreter der Privatbank Edmond Rothschild im Raum befand. So verstand ich nicht gleich, warum ich mit meinem Diskussionsbeitrag einiges Grinsen erntete.

Internet:

Institut Turgot. Dort steht die komplette Video-Aufzeichnung des Lepage-Vortrags vom 23. April 2009.

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Einheizertruppe Greenpeace wird überflüssig

Angesichts der wirtschaftlichen Depression wird es, wie es scheint, besonders deutlich, dass Greenpeace keine Oppositionsbewegung darstellt, sondern sich als Einheizer einer Politik betätigt, die versucht, mit dem Klimathema von den Ursachen des Platzens der Finanzblase abzulenken. Die „Wirtschaftswoche“ beschreibt sehr plastisch, wie die „Regenbogenkrieger“ sich selbst überflüssig gemacht haben, indem sie versuchten, ein abstraktes, nicht in Bilder umsetzbares Thema zu besetzen, das die große Politik ohnehin schon in den Vordergrund gerückt hatte (14. April 2009)

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Das mögliche Ende einer Parenthese der Geschichte von Edgar L. Gärtner

Kurz vor dem Londoner G20 Finanz-Gipfel, der nach Meinung der „NZZ“ die politische Kartellisierung der internationalen Finanzmärkte auf eine neue Stufe heben soll, hat Chinas Zentralbankpräsident Zhou Xiaochuan eine Ergänzung des angeschlagenen Weltwährungssystems durch eine „Rohstoff-Reservewährung“ vorgeschlagen, die der in London versammelten Hochfinanz einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Der Vorstoß der Chinesen kündigt meines Erachtens das Ende einer Parenthese der Geschichte an, die Ende 1913 mit der Etablierung der „Federal Reserve“ in den USA begann. Eine Zwischenetappe der Rückkehr zur normalen wirtschaftlichen Entwicklung auf der Basis einer politisch nicht manipulierbaren Goldwährung könnte ein System nach dem Vorbild von Bretton Woods sein, das die Chinesen offenbar nun anstreben. Dieses 1944 eingeführte System sollte ursprünglich auf der von John Maynard Keynes vorgeschlagenen Währungseinheit „Bancor“, in dem sich die Preise von 30 repräsentativen Rohstoffen spiegeln, basieren. Doch der US-Vertreter John Dexter White setzte im Interesse der US-Vorherrschaft ein Währungssystem auf der Basis des US-Dollars durch, der seinerseits an den Goldpreis gebunden war. Die somit wenigstens noch formelle Golddeckung des US-Dollar wurde 1971 von US-Präsident Richard Nixon, gedrängt von seinem Sponsor und Souffleur Nelson Rockefeller, ohne klare gesetzliche Grundlage aufgegeben, um den Wohlfahrtsstaat über die Notenpresse finanzieren zu können. Seither kann die „Fed“ beinahe beliebig Geld drucken und damit mittelfristig die Inflation anheizen.

Chinas Währungsreserven betragen zurzeit etwa zwei Billionen Dollar. Als größter Gläubiger Amerikas kann China beziehungsweise dessen politische Elite nicht tatenlos zusehen, wie die von Nixon geschaffenen beinahe grenzenlosen Möglichkeiten der Zins- und Währungsmanipulation nun für massive, von der Notenpresse alimentierte Investitionsprogramme genutzt werden, deren Zweck offenbar darin besteht, die geplatzte „soziale“ Immobilienblase durch eine noch kurzsichtigere „grüne“ Blase abzulösen. Denn die Milliardeninvestitionen in unwirtschaftliche Wind- und Solarkraftwerke werden sich wahrscheinlich als wirtschaftlich selbstmörderisch erweisen. Inzwischen weisen sogar Vertreter der Demokraten im US-Kongress und Senat, angeführt von der demokratischen Senatorin Maria Cantwell (Washington), die dem Senats-Unterausschuss für Energie vorsteht, und dem demokratischen Kongressvertreter John Dingell (Michigan), darauf hin, dass Präsident Obamas Plan, einen CO2-Emissionshandel auf der Basis strikter Begrenzungen des CO2-Ausstoßes (cap and trade) einzuführen, vor allem von jenen Finanzkonzernen wie die American International Group (AIG), Goldmann Sachs, JP Morgan Chase, Merill Lynch, Morgan Stanley und anderen unterstützt wird, die die Immobilienblase mit ihren ungedeckten Schuldverschreibungen ausgelöst haben. Mit „cap and trade“ werde ein neuer, von Kartellen leicht manipulierbarer Billionen-Markt geschaffen, warnen die Demokraten ihren Präsidenten. Die aktuelle Krise bietet also Chancen für die Entmachtung jener Kreise der Hochfinanz, die die vor allem für die kleinen Sparer folgenschwere Abkehr vom Goldstandard zu verantworten haben.

Internet:

Chinas Plan für ein neues Weltwährungssystem

CNN Money: US Lawmakers, Fearing CO2 Market Crisis, Drafting Tough Rules

Beat Gygi: International koordinierte Classe politique, in: Neue Zürcher Zeitung (NZZ) vom 28/29. März 2009, im Internet nur gegen Cash bei: Genios.de

China stemmt sich gegen Dollarschwemme

Obamas „cap & trade“ vom Senat abgewiesen

WSJ: Obamas cap & Tax collapse

Gabor Steingart: Der goldene Schuss

Weltwirtschaft vor beinhartem Umbruch

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Die „Times“ berichtet: Klima-Skeptizismus wird zum Mainstream

Gehen uns die Rohstoffe aus?

Nach dem Platzen der CO2-Blase in Kopenhagen rechtfertigen die Lebenskraft-Rationierer ihren Eifer mit der angeblich drohenden Rohstoff-Knappheit. Ein neues Positionspapier von vier Chemieverbänden versucht auszumachen, wie die Rohstoffversorgung der chemischen Industrie in den nächsten Jahrzehnten gesichert werden könnte. Die Engpässe liegen nicht da, wo die Politik sie vermutet.

Gehen der Chemie die Rohstoffe aus?

„Erdöl wird auf absehbare Zeit der dominierende Rohstoff für die chemische Industrie bleiben.“ Das betonte Prof. Michael Röper am 11. Januar 2010 bei der Vorstellung des Positionspapiers „Rohstoffbasis im Wandel“, hinter dem die Chemieverbände DECHEMA, die GDCh, die DGMK und der VCI stehen. Röpers Einschätzung mag insofern erstaunen, als er die BASF vertritt, die über einen privilegierten Zugang zum alternativen Rohstoff Erdgas verfügt. Doch Erdgas beziehungsweise dessen Hauptbestandteil Methan bleibt trotz seiner absehbaren Verbilligung gegenüber dem Rohöl in der Praxis ein problematischer Chemie-Rohstoff, weil es bis heute keine Verfahren gibt, um daraus mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand Ethylen, Propylen, C4-Olefine, Benzol und Xylole herzustellen, die mehr als 90 Prozent der Basischemikalien der organischen Chemie ausmachen. Methan muss zunächst mithilfe von Katalysatoren energieaufwändig in Synthesegas umgewandelt werden, um zu Methanol und Olefinen weiter verarbeitet werden zu können. So stagniert der Anteil des Erdgases an der Rohstoffversorgung der deutschen Chemie bei 8 Prozent.
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Rückschlag für Weltstaatsidee

Das Fiasko von Kopenhagen bedeutet auch einen Rückschlag für die seit hundert Jahren wiederholten Versuche der Rockefeller-Dynastie und ihrer heutigen Sachwalter wie Maurice Strong und Michail Gorbatschow, der Idee eines Weltstaates mit einer Weltzentralbank zum Durchbruch zu verhelfen. In der Kurzfassung eines noch unveröffentlichten längeren Essays analysiere ich die Hintergründe und Chancen dieser Bestrebungen.

Klimawahn und Weltstatsidee

Hintergründe und Perspektiven des Öko-Totalitarismus

von Edgar L. Gärtner

„Totalitäre Propaganda ist keine Propaganda im herkömmlichen Sinn und kann daher nicht durch Gegenpropaganda widerlegt oder bekämpft werden. Sie ist Teil der totalitären Welt und wird mit ihr untergehen“, schrieb Hannah Arendt 1951. Es besteht danach wenig Grund zur Hoffnung, eine zur totalitären Fiktion gewordene These wie die von der menschlichen Verursachung der globalen Erwärmung könne durch Konfrontation mit der Realität oder durch das Scheitern der darauf aufbauenden Politik ad absurdum geführt werden. Denn ihre geistige Grundlage ist der Nihilismus, eine in ihrem Wesen selbstmörderische (und ansteckende) Geisteskrankheit. Wirklich gemeingefährlich werde die krankhafte Realitätsverleugnung, wenn sie vom moralischen Nihilismus des „Alles ist erlaubt“ zur Hybris des „Alles ist möglich“ fortschreitet, erkannte Arendt. Die Frage nach Erfolg oder Misserfolg sei dann nicht mehr entscheidbar. „Denn es liegt im Wesen der totalitären Fiktion, dass sie nicht nur das Unmögliche möglich macht, sondern vor allem auch alles, was sie nach ihrem ideologisch geleiteten Schema ‚voraussieht’ – und Voraussehen heißt hier lediglich Berechnen -, bereits als wirklich in Rechnung stellt. Da die Geschichte in der totalitären Fiktion voraussehbar und berechenbar verläuft, muss jeder ihrer Möglichkeiten auch eine Wirklichkeit entsprechen. Diese ‚Wirklichkeit’ wird dann nicht anders fabriziert als andere ‚Tatsachen’ in dieser rein fiktiven Welt.“

Wer diese Zeilen heute liest, könnte leicht zum Eindruck gelangen, Hannah Arendt habe sich hier auseinandergesetzt mit der abenteuerlichen, aber leider gängigen Vorstellung, das chaotische Wettergeschehen könne durch eine Rationierung des Ausstoßes des Spurengases Kohlenstoffdioxid (CO2) so „gemanagt“ werden, dass der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf zwei Grad Celsius begrenzt bleibt. Denn die „Klimamodelle“, mit denen das Kyoto-Protokoll über die Reduktion so genannter Treibhausgase, das „Klima-Paket“ der EU, die Einstufung des Atemgases CO2 als „gesundheitsgefährdender Schadstoff“ durch die US-Umweltbehörde EPA und eine massive Kohlenstoffsteuer begründet werden, beruhen zum allergrößten Teil auf rein theoretischen Berechnungen.

Wer heute die Geschichte der Bevölkerungs-, Umwelt- und Klimapolitik aufarbeitet, stößt unweigerlich auf die Familie Rockefeller. In einem 1973 in Hans Magnus Enzensbergers „Kursbuch“ abgedruckten Artikel schildert der linksliberale US-Publizist Steve Weissmann, wie der älteste Rockefeller-Enkel John D. Rockefeller III seit Beginn der 50er Jahre mithilfe seiner Rockefeller Foundation und der befreundeten Carnegie und Ford Foundations private Forschungsinstitute und Nichtregierungsorganisationen wie das Population Council oder der Planned Parenthood Campaign auf die Beine stellte. Diese Pressure Groups erreichten, dass die Förderung der Geburtenkontrolle schon in den 60er Jahren unter Präsident Lindon B. Johnson zum Bestandteil der US-Außenpolitik wurde. Weissmann und andere linke Publizisten verschwiegen allerdings, dass die genannten, schon vor dem Ersten Weltkrieg gegründeten Stiftungen während der gesamten Zeit ihres Wirkens fast ausschließlich linkes Gedankengut und linke, ex- oder implizit sozialistische Weltverbesserungs-Projekte gefördert haben und kein einziges, das die Idee des freien Unternehmertums unterstützte. Darauf wies – ebenfalls schon in den 70er Jahren – der US-Autor Gary Allen in seinem auch auf Deutsch erschienen Bestseller „Die Insider“ hin.

Allen zeigte auch, dass die Umweltpolitik im heutigen Sinne insofern ein Rockefeller-Baby ist, als der später aus dem Amt gejagte US-Präsident Richard Nixon lediglich als Platzhalter des mittleren Standard-Oil-Enkels Nelson Rockefeller ins Weiße Haus gelangt war. Nelson Rockefeller hatte seinen Ehrgeiz, selbst Präsident zu werden, nie verborgen. Nach einigen schmerzhaften Niederlagen bei Vorwahlen hatte er jedoch einsehen müssen, dass er keine Chance hatte, selbst ins Weiße Haus gewählt zu werden, und hatte den bei einer Law Firm des Rockefeller-Imperiums beschäftigten Nixon vorgeschickt. Nixon hob die Umweltpolitik offiziell im Jahre 1970 aus der Taufe. Es war sicher kein Zufall, dass derselbe Nixon, gedrängt durch massive Goldabflüsse aus den USA, nur wenige Monate später die formelle Bindung des US-Dollar an den Goldpreis aufhob und durch eine Welt-Papiergeld-Reserve, die Sonderziehungsrechte, zu ersetzen versuchte. Denn damit vollendete er, was John D. Rockefeller zusammen mit Verbündeten wie Nelson Aldrich, J. P. Morgan, Colonel House, Jacob Schiff, Paul Warburg, Bernard Baruch, den Rothschilds und anderen schon vor dem Ersten Weltkrieg auf den Weg gebracht hatten: die Ablösung des Goldstandards durch politisch manipulierbares Papiergeld – mit dem Ziel, die politische Macht eines Tages in den Händen einer Weltregierung zu konzentrieren.

Die Geister scheiden sich bei der Interpretation der im Jahre 1910 bei einer geheimen Zusammenkunft Jekyll Island verabredeten Gründung der US-Notenbank Federal Reserve. Noch immer sehen manche darin eine jüdische Weltverschwörung. Gary Allen wies demgegenüber richtig darauf hin, dass der Antisemitismus den „Verschwörern“ von Jekyll Island in die Hände arbeitete, indem er nicht unwesentlich dazu beitrug, deren wirkliche Ziele zu verschleiern. Denn es gerät dabei aus dem Blickfeld, dass der Hauptzweck der Zusammenkunft auf Jekyll Island nicht darin bestand, Geschäftsprojekte auszuhecken, sondern eine nihilistische Weltsicht so attraktiv zu machen, dass sie Chancen hatte, sich gegen den Selbsterhaltungstrieb der kleinen Leute durchzusetzen. Die nach Ansicht Allens von J.P. Morgan inszenierte Finanzmarkt-Panik von 1907 diente als Vorwand, um eine angebliche sicherere staatsmonopolistische Kartellisierung der Finanzmärkte in Form der Papiergeldwährung der Fed zu fordern. Der Federal Reserve Act passierte am 22. Dezember 1913 mit einer überwältigenden Mehrheit den US-Kongress. John D. Rockefeller, der dadurch groß geworden war, dass er Konkurrenten mit allen denkbaren erlaubten und unerlaubten Tricks vom Markt drängte, war damit seinem Ziel einer Weltregierung ein gutes Stück näher gekommen.

Das von den Rockefellers und ihren Verbündeten immer offen vertretene utopische Ziel des Aufbaus eines Weltstaates mit einer Welt-Notenbank bedurfte aber einer eingängigen Begründung durch Ängste vor (fiktiven) globalen Bedrohungen. Bis dahin hatten die kleinen Leute nämlich eindeutig von der Kleinstaaterei und der Uneinigkeit der Mächtigen profitieren können. Denn notfalls konnten sie unter diesen Bedingungen mit den Füßen abstimmen. Es gehörte bis 1914 zum Fundus des gesunden Menschenverstands, dass es besser ist, viele kleine Regierungen zu haben als eine große. Eine willkommene Gelegenheit, dem gesunden Menschenverstand der kleinen Leute einen Schlag zu versetzen, bot der europäische Krieg von 1914 bis 1918, der erst durch die Intervention von US-Anhängern der Weltstaatsidee zum Weltkrieg geworden war. Große Teile der damals erstarkenden Friedensbewegung sahen im Aufbau eines Weltstaates den besten Weg zum Weltfrieden. Da brauchten Rockefellers Stiftungen kaum noch nachzuhelfen.

Aufgabe der Weltregierung sollte die globale Kontrolle der Energie- und Nahrungsmittelproduktion sowie die Schrumpfung der Weltbevölkerung durch eine globale Umverteilung des Reichtums sein. Somit war die Stoßrichtung der Rockefellers antichristlich und speziell antikatholisch. Denn nach der reinen kirchlichen Lehre war schon das Ansinnen der Errichtung eines Weltstaates ein Ausdruck von Blasphemie, weil danach weder der Mensch noch das Geld, sondern Gott die Welt regiert. In der Tat widersetzte sich die katholische Kirche als einzige weltweit einflussreiche geistige Kraft den von den Rockefellers sowie roten und braunen Sozialdemokraten in aller Welt vorangetriebenen eugenischen Menschenzüchtungs-Programmen. Nachweislich finanzierte die Rockefeller-Stiftung noch bis 1939 eugenische Forschungen im Nazi-Deutschland. Diese Programme können, wie Michael Crichton in einem Anhang zu seinem Klima-Thriller „Welt in Angst“ (New York, 2004/München 2005) herausgearbeitet hat, als Vorläufer der heutigen „Klimapolitik“ betrachtet werden, denn bis heute ist der ihnen zugrundeliegende Gen-Begriff ebenso wenig definierbar wie der Begriff „Weltklima“.

Desgleichen zeigte sich die katholische Kirche nach dem Zweiten Weltkrieg als ernstzunehmendes Hindernis für die von den Rockefellers gesponserte Politik einer malthusianistisch begründeten Geburtenkontrolle. Schon von daher stand der Vatikan der UNO, die sich diese Bevölkerungspolitik zum Teil zu Eigen machte, längere Zeit mehr als reserviert gegenüber. Die medienwirksame 3. Weltbevölkerungskonferenz der UN, die 1974 in Bukarest stattfand – eine Mammutkonferenz, die zum Vorbild der späteren Erd- oder Klima-Gipfel wurde – gilt zu Recht als geistiges Kind von John D. Rockefeller III, der dort auch dementsprechend auftrat.

Es gab auch eine marxistisch inspirierte Opposition gegen den Malthusianismus und die Weltstaatsidee. Insbesondere DDR-Autoren taten sich noch bis in die 80er Jahre mit theoretischen Ableitungen des Klassencharakters der Ökologie hervor. In der UdSSR hingegen schlossen sich nach der Veröffentlichung der „Grenzen des Wachstums“ nach und nach Wissenschaftler und führende Parteiideologen der Auffassung an, die ökologische Krise sei doch real und global. Die Rolle eines Katalysators spielte dabei der später mit dem Friedensnobelpreis bedachte „Dissident“ Andrej Sacharow, der schon Ende der 60er Jahre in seinem vielzitierten „Manifest“ eine sozialistische Weltregierung angeregt hatte. So gelang es Aurelio Peccei, dem ersten Vorsitzenden des 1968 gegründeten Club of Rome, im Zeichen der damals einsetzenden West-Ost-Entspannung, von Anfang an auch Vertreter der UdSSR in seinen elitären Zirkel aufzunehmen.

Schon zu Beginn der 80er Jahre bekamen in der UdSSR jene die Oberhand, die das Weltbild der „Grenzen des Wachstums“ akzeptierten, weil sie sahen, dass sie mit seiner Hilfe auf einem alternativen Weg zu der von ihnen nach wie vor angestrebten kommunistischen Weltherrschaft gelangen konnten. Dokumentiert wird das in dem 1981 in Moskau und 1982 in der DDR erschienen Buch „Globale Probleme der Gegenwart“ von Wadim Sagladin und Iwan Frolow, die später zu Michail Gorbatschows Top-Beratern avancierten. Als der Kalte Krieg sich unter US-Präsident Ronald Reagan zum globalen Show down zuspitzte, gab es in Moskau also bereits einflussreiche Vordenker, die die Angst schürten, die Welt werde untergehen, wenn es nicht zu einer „global governance“ komme. Jahre später konnte Gorbatschow seelenruhig den Zusammenbruch der osteuropäischen „Planwirtschaften“ einleiten, weil er wusste, dass der Kampf für den Weltkommunismus in anderer Form weitergehen würde.

Es geht nun nicht mehr um Wirtschaft, sondern um Religion, das heißt darum, die Profitgier „grüner“ Investoren auszunutzen, um die christlich-abendländische Kultur von innen zu zerstören und dem Nichts, der „Null-Emission“, schneller näherzukommen. Widerstand gegen den Nihilismus der „Klima-Politik“ ging, wie Ex-Greenpeace-Direktor Jeremy Leggett in seiner Schilderung des Kampfes um das Kyoto-Protokoll berichtet, in den USA nicht zufällig hauptsächlich von frommen Christen aus. Diese kann man mit einem weltlichen Apokalypse-Ersatz letztlich nicht schrecken. Denn Endzeit-Erwartungen sind zentraler Bestandteil des Evangeliums. Danach haben die getreuen und allzeit wachsamen Gotteskinder von der Apokalypse nichts zu befürchten, weil diese die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus einleitet. Da nur Gott selbst der Welt ein Ende setzen kann, brauchen Christen die Schuld für eine angeblich drohende Klima-Katastrophe nicht bei den Menschen zu suchen. Doch die offene Kapitulation evangelischer Kirchen vor der Diktatur des manichäischen CO2-Materialismus erleichterte auch die allmähliche Einverleibung großer Teile der katholischen Kirche in die synkretistische grüne Einheits-Ersatzreligion gemäß Michail Gorbatschows „Erd-Charta“, die zwischen Gott und Satan, zwischen der Wahrheit und politischen Lügen nicht mehr unterscheidet. Nur in der Frage der Geburtenkontrolle widerstrebt der Vatikan noch dem Zeitgeist. Somit scheint das letzte ernst zu nehmende Hindernis auf dem Wege zur globalen Öko-Diktatur aus dem Weg geräumt.

Wie es um die Chancen der Weltstaatsidee aber wirklich steht, zeigt meines Erachtens sehr anschaulich die Entwicklung der EU. Im Unterschied zu manchen Vätern der europäischen Idee ist den Kräften, die hinter dem Lissabon-Projekt stehen, offenbar nicht mehr bewusst, dass das, was Europa vor anderen Weltregionen auszeichnet, mehr dem angeblich finsteren Mittelalter geschuldet ist als der hochmütigen Moderne. Zu den Errungenschaften des christlichen Mittelalters gehört die Einsicht, dass es im individuellen und gesellschaftlichen Leben Probleme gibt, bei denen nur Beten hilft. Es galt als ausgemacht, dass jede Form von Hochmut bestraft wird – und zwar schon hienieden. Nicht zufällig geht die Entchristlichung Europas einher mit einem fortschreitenden Realitätsverlust seiner politischen Klasse. Deshalb werden immer mehr politische Regulierungsvorhaben von vornherein so gestrickt, dass sie nur auf dem Papier funktionieren können. Jüngstes Beispiel dafür ist die europäische Chemikalienverordnung REACh, die zu einem heillosen Durcheinander beim Management von Stoffrisiken geführt hat.

Die bisherigen Erfahrungen mit Ansätzen globaler Regulierung lassen ahnen, dass der von manchen ersehnte Weltstaat nur als Farce realisierbar wäre. Es würde sich dabei wohl weniger um einen durchorganisierten grünen Polizeistaat, sondern mehr um einen Mogelstaat ohne Rechtssicherheit handeln, bei dem es vor allem auf die richtigen Beziehungen ankäme. Nach und nach käme es zum Rückfall von Wirtschaft und Gesellschaft in archaische Clan- oder Mafia-Strukturen, wie sie jetzt schon in staatsmonopolistisch beziehungsweise korporatistisch organisierten Wirtschaftsbranchen mit hohem Gewerkschafts- und/oder NGO-Einfluss beobachtbar sind. Demgegenüber erscheinen Verhältnisse feudaler Abhängigkeit geradezu als transparent.

Ich glaube, gerade das der regulatorischen Hybris unweigerlich folgende Chaos birgt auch Chancen, die nach dem Zusammenbruch des römischen Reiches begonnene weltgeschichtliche Aufwärtsbewegung, die nach gelegentlichen regionalen Rückschlägen, erst 1913/14 durch die Einführung des Papiergeldes und den Ersten Weltkrieg global unterbrochen wurde, nach einer Parenthese von hundert Jahren fortzusetzen. Denn neben allen möglichen Mogel-Netzwerken tun sich wahrscheinlich auch Freiräume für den Aufbau von Netzwerken der Anständigen und Ehrlichen mit echtem Geld als Zahlungsmittel auf. Auf den so entstehenden neuen Märkten könnten sich auch Großmächte tummeln, die zwar (wie China) nicht unbedingt lautere Absichten verfolgen, denen aber wenigstens die Selbstmordmotive westlicher Eliten abgehen. „Am festesten glauben jene an die Weltherrschaft, die wissen, dass sie unerreichbar ist“ sagte George Orwell wohl zu Recht in „1984“.

Literaturhinweise:

Hannah Arendt: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus. Totalitarismus. (1951) Taschenbuchausgabe, München 2003

Gary Allen: Non dare call it conspiracy (1971). Deutsch: Die Insider. Wohltäter oder Diktatoren. Verlag für Angewandte Philosophie, Wiesbaden 1974

Ders.: The Rockefeller File (1976). Deutsch: Die Insider. Baumeister der „Neuen Welt-Ordnung“. Verlag für außergewöhnliche Perspektiven, Wiesbaden 1976

Jeremy Leggett: The Carbon War. Global Warming and the End of the Oil Era. Penguin Books, London 1999, 2000

(erschienen in: eigentümlich frei (Lichtschlag Medien, Grevenbroich) Nr.98 (Dezember 2009)

EU-Betrug mit „heißer Luft“

Nach Angaben von Europol gingen in den vergangenen 18 Monaten bis zu 90 Prozent der Transaktionen im Rahmen des europäischen CO2-Emissionshandelssystems ETS auf Mehrwertsteuerbetrug zurück. Politisch kreierte virtuelle Produkte wie CO2-Zertifikate laden eben zu Betrug und Korruption ein. So erhielt auf der Kopenhagener Klimakonferenz die Forderung nach einem kommunistischen Polizeistaat Auftrieb.

„ETS-Gate“

Heiße Luft ist kaum kontrollierbar

von Edgar L. Gärtner

Betrug mit CO2-Zertifikaten als Schritt zum kommunistischen Weltstaat

Während Vertreter der EU auf der Kopenhagener Klimakonferenz das Europäische CO2-Emissionshandelssystem ETS noch als Zauberformel für den „Klimaschutz“ anpreisen, schlägt die europäische Kriminalbehörde Europol Alarm: In den vergangenen 18 Monaten seien die europäischen Steuerzahler durch Mehrwertsteuerbetrug beim internationalen Handel mit CO2-Zertifikaten um über fünf Milliarden Euro erleichtert worden. Nach Schätzungen von Europol hängen bis zu 90 Prozent des gesamten Emissionshandelsvolumens von immerhin bereits 40 Milliarden Euro mit Mehrwertsteuerbetrug zusammen. Dabei haben betrügerische Kleinfirmen, die bislang im Computerchip- oder Mobilfunkhandel tätig waren, leichtes Spiel: Sie kaufen in einem anderen EU-Land angebotene freie Emissionsrechte ganz legal ohne Mehrwertsteuer für derzeit etwa 14 Euro je Tonne CO2 und verkaufen sie in einem anderen EU-Land mit Mehrwertsteuer-Aufschlag. Bevor die zuständigen Finanzämter sich um die Rückerstattung der einkassierten Mehrwertsteuer kümmern können, sind diese Firmen schon wieder vom Markt verschwunden. Nun schützen sich die am stärksten betroffenen EU-Mitgliedsstaaten Großbritannien, Frankreich, Spanien und die Niederlande durch die Verlagerung der Mehrwertsteuer-Erhebung vom Verkäufer auf den Käufer gegen dieses Abkassieren. Auch die deutsche Finanzverwaltung hat reagiert. Hier gibt es inzwischen Ermittlungen gegen 40 verdächtige Firmen.

Doch ist diese noch verhältnismäßig leicht kontrollierbare Form des Schwindels mit heißer Luft wohl nur die Spitze des Eisbergs. Es gibt weitaus subtilere Betrugsmöglichkeiten im Rahmen des vom Kioto-Protoll vorgesehenen Clean Development Mechanism (CDM). Auf dessen Grundlage können Firmen in den Industrieländern Treibhausgas-Zertifikate beziehungsweise Gutschriften erwerben, wenn sie sich in armen Ländern an Energie und Treibhausgase sparenden Investitionen beteiligen. Damit solche Projekte als CDM-Maßnahme anerkannt werden können, müssen die Geschäftspartner allerdings nachweisen, dass die anstehenden Investitionen ohne CDM-Hilfe nicht getätigt würden.

Nichts leichter als das. Ein gerade von einem UN-Ausschuss abgelehntes Windparkprojekt bei Harbin in Nordostchina zeigt, wie leicht die Kostenvoranschläge in Richtung Förderungswürdigkeit manipuliert werden können. Die chinesische Regierung brauchte nur den Einspeisetarif des Windparks zu senken, um ihn als zuschussbedürftig erscheinen zu lassen. In Nigeria wurde der Verzicht auf die Abfackelung von Bohrloch- und Raffinerie-Abgasen hinausgezögert, um dafür CDM-Mittel kassieren zu können. Nach Schätzung des kalifornischen Professors David G. Victor sind bis zu zwei Drittel der knapp sieben Milliarden Dollar, die im letzten Jahr in CDM-Maßnahmen geflossen sind, Projekten zugute gekommen, die ohnehin realisiert worden wären.

Noch ist das nur der Anfang. Der Kopenhagen-Gipfel soll das Signal für eine sprunghafte Ausweitung des internationalen Emissionsrechtehandels geben. Dessen mögliches Volumen wird auf nicht weniger als zwei Billionen US-Dollar geschätzt. James Bone warnt in der Londoner „Times“ vom 7. Dezember vor kriminellen Machenschaften in großem Stil. Die Geldsummen, die auf dem Spiel stehen, lüden geradezu zum Aufbau von Korruptions-Netzwerken nach dem Vorbild des „Oil-for-Food“-Programms der UN ein. Schon wird IPCC-Chef Rajendra K. Pachauri verdächtigt, im großen Stil an dem vom IPCC geförderten CO2-Emissionshandel zu verdienen. Man kann hinzufügen: Wenn es schon kaum möglich ist, nicht nur den Handel mit Drogen, sondern auch den Ölhandel wirksam zu kontrollieren, dann wird sich der Handel mit virtuellen Produkten wie CO2-Zertifikaten erst recht der Kontrolle entziehen. Ein globaler Zertifikatehandel dürfte über kurz oder lang einen globalen Polizeistaat nach sich ziehen. Tatsächlich enthält nicht nur der im Frühsommer von diversen NGOs vorgestellte, sondern auch der offizielle Entwurf eines Kopenhagener Klima-Vertrages deutliche Bekenntnisse zur Errichtung eines kommunistischen Weltstaates, der allen Erdbürgern die gleiche Kohlenstoff-Ration zuteilt. Darauf hat Lord Christopher Monckton erst kürzlich auf der Zweiten Internationalen Klimakonferenz in Berlin hingewiesen. Niemand soll behaupten können, er sei nicht vorgewarnt worden. (11. Dezember 2009)

Internet

Europol: Carbon Credit fraud causes more than 5 billion euros dammage

The Climate Mafia: Fraudulent Emissions-Trading Schemes Rob German Tax Authorities

Climate Change or Hot Air?

Oil-for-Food scandal ‘a warning for all at Hopenhagen’

Pachauri verdient am Emissionshandel

All roads lead to Pachauri

Germanwatch: Copenhagen climate treaty version 1.0

Draft Copenhagen Treaty Download

Christopher Monckton on the Copenhagen Treaty

Zweite Internationale Klima-Konferenz, Berlin

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Europäischer Emissionshandel:

Chemie stärker betroffen als gedacht

Als die EU-Kommission am 23. Januar 2008 den Entwurf ihres „Klimapakets“ mit Vorgaben für die dritte CO2-Emissionshandelsperiode (2013 bis 2020) vorlegte, gingen etliche Akteure und Beobachter noch davon aus, dass energieintensiven Industriezweigen wie die Chemie-, Papier-, Glas-, Keramik-, Aluminium- und Stahlindustrie großzügig kostenlose Zertifikaten zugeteilt würden, um Nachteile gegenüber außereuropäischen Wettbewerbern wettzumachen. Doch seit der ersten Lesung des „Klimapakets“ im Dezember 2008 zeichnet es sich immer deutlicher ab, dass diese Hoffnung auf einer Illusion beruhte.

Ziel des „Klimapakets“ ist die Senkung der Treibhausgasemissionen der dem Emissionshandelssystem ETS unterliegenden Produktionsanlagen gegenüber dem Basisjahr 2005 um 21 Prozent bis zum Jahre 2020. Diese im Anhang I der EU-Verordnung aufgelisteten Anlagen benötigen eine Emissionsgenehmigung, die alle fünf Jahre überprüft werden muss. Die Anlagenbetreiber müssen die zuständige Behörde laufend über Verfahrens- und Kapazitätsänderungen informieren. Schon in der Mitte der zweiten Handelsperiode (2008 bis 2012) beginnt die sukzessive Abschmelzung der einmal zugeteilten Emissions-Zertifikate um linear 1,74 Prozent jährlich. Zu Beginn der dritten Handelsperiode läge also die Zuteilungsmenge bereits um etwa 7 Prozent unter der durchschnittlichen Zuteilungsmenge der zweiten Handelsperiode. Eine von der EU-Kommission in Auftrag gegebene Gesetzesfolgenabschätzung (Impact Assessment) erwartet infolge dieser Verknappung ein Ansteigen der Zertifikatpreise auf bis zu 6o Euro je Tonne CO2 gegenüber aktuell etwa 15 €/t. In dieser Studie wurden allerdings absehbare Auswirkungen der inzwischen infolge der Finanzkrise eingetretenen Produktionseinbrüche allerdings noch nicht berücksichtigt.

Grundsätzlich sollen die Zertifikate über Auktionen zugeteilt werden. Für die Stromerzeugung müssen ab 2013 alle Zertifikate ersteigert beziehungsweise anderen Zertifikate-Inhabern abgekauft werden. Betreiber anderer Industrieanlagen erhalten zunächst noch einen Teil der benötigten Zertifikate umsonst. Die Auktionserlöse, die in den Kassen der EU-Mitgliedsstaaten landen, müssen mindestens zur Hälfte in Klimaschutzprojekte investiert werden.

Außer Stromerzeugungskapazitäten unterliegen in der chemischen Industrie alle „Verbrennungsanlagen“ mit einer thermischen Leistung von über 20 MW (unabhängig von ihrem Zweck) dem Emissionshandel. Dazu zählen laut Anhang I Anlagen zur Herstellung von Ruß, Salpetersäure, Adipinsäure, Glyoxal beziehungsweise Glyoxalsäure, Ammoniak sowie Anlagen zur Herstellung organischer Grundchemikalien durch Cracken, Reformieren, partielle oder vollständige Oxidation mit einer Kapazität von über 100t/d. Weiter Anlagen zur Herstellung von Wasserstoff und Synthesegas durch Reformieren oder partielle Oxidation mit einer Kapazität von über 25 Tonnen am Tag und schließlich Anlagen zur Herstellung von Soda und Natriumbicarbonat. Neben typischen Chemieanlagen können auch Hilfsanlagen wie Trockner und Destillationsanlagen unter die Verbrennungsdefinition der EU fallen und somit bei entsprechender thermischer Kapazität (über 20 MW) der Emissionshandelspflicht unterliegen. Vom Emissionshandel ausgenommen sind Anlagen, die ausschließlich Forschungszwecken dienen, ausschließlich Biomasse nutzen oder Abfälle verbrennen. Für Kleinanlagen mit Feuerungswärmeleistungen unter 35 MW gibt es nach Artikel 27 gesonderte Regelungen. Sie können vom Emissionshandel ausgenommen werden, wenn die zuständigen Mitgliedsstaaten bei diesen Anlagen durch Maßnahmen wie zum Beispiel Energiesteuern auf anderem Wege eine Emissionsminderung zu erreichen suchen. Deren Erfolg muss durch ein Monitoring dokumentiert werden.

Als problematisch erscheint die absehbare starke Belastung aller stromverbrauchenden Anlagen der chemischen Industrie. Denn die chemische Industrie ist bekanntlich die Branche mit dem höchsten Stromverbrauch. Besonders betroffen sind die Hersteller von Chlor und Industriegasen. Da die Stromerzeuger alle von ihnen benötigten Zertifikate ersteigern und deren Preis auf ihre Kunden abwälzen müssen, hängt die Gesamtbelastung der Industrie von „CO2-Gehalt“ des jeweiligen nationalen Strom-Mixes ab. Dieser liegt im EU-Durchschnitt bei 0,4 kg/kWh, in Deutschland jedoch bei 0,6 kg CO2/kWh, in Polen wegen des hohen Kohlestromanteils sogar bei 0,9 kg CO2/kWh, liegt aber im Nachbarland Frankreich wegen des hohen Atomstromanteils deutlich unter dem Durchschnitt.

Kraft-Wärme-Koppelungs-Anlagen, die in der Energieversorgung der chemischen Industrie eine bedeutende Rolle spielen, sind ebenfalls in den Emissionshandel einbezogen. Sie können aber, sofern sie bestimmte Effizienzkriterien erfüllen, von der Zuteilung kostenloser Zertifikate profitieren, und zwar bis 2013 bis zu einem Anteil von 80 Prozent. Dieser Prozentsatz wird dann bis 2020 auf 30 Prozent abgeschmolzen. Die EU-Kommission ist verpflichtet, bis Ende 2010 einheitliche Regeln für die kostenlose Zuteilung von Zertifikaten auf der Basis von Benchmarks zu veröffentlichen.

Besondere Zuteilungsregeln soll es für „exposed sectors“ der Industrie geben, d.h. für Branchen, die starkem Wettbewerbsdruck von außerhalb der EU ausgesetzt sind. Die Kriterien für die Klassifizierung als „exposed sector“ werden vom Inhalt eines Analyseberichts abhängig sein, den die EU-Kommission im Juni 2010 nach dem Abschluss der internationalen Klimaschutzverhandlungen vorlegen muss. Sofern diese Konferenz überhaupt zu greifbaren Ergebnissen (insbesondere hinsichtlich der Einbeziehung großer „Schwellenländer“ wie China, Indien oder Brasilien in CO2-Reduktionsverpflichtungen) gelangt, müssen diese in die Definition von „exposed sectors“ einfließen. Außer durch kostenlose Zertifikate-Zuteilungen auf der Basis von Benchmarks der CO2-Kosten je Euro Bruttowertschöpfung und der Handelsintensität können EU-Mitgliedsstaaten Benachteiligungen stromintensiver Produktionsanlagen auch finanziell kompensieren. Solche Maßnahmen gelten aber als Beihilfen, die von der EU-Kommission genehmigt werden müssen.

Vor dem Kopenhagener Klima-Gipfel ist es also nicht möglich, einigermaßen realistisch abzuschätzen, ob die Chemie bei der Zuteilung von Emissionszertifikaten von Ausnahmeregelungen wird profitieren können. Zumindest Dr. Jörg Rothermel, der im deutschen Chemieverband für den Klimaschutz zuständige Geschäftsführer, gibt sich optimistisch: „Das ‚Klimapaket‘ der EU ist zwar hastig und dilettantisch zusammengeschnürt worden. Wir gehen aber davon aus, dass wir letztlich damit werden leben können, zumal Günter Verheugen, der Vizepräsident der EU-Kommission, noch im Februar 2009 auf die Unverzichtbarkeit der Innovationskraft der Chemie für eine nachhaltige Entwicklung in Europa hingewiesen hat. Die EU muss den Emissionshandel so gestalten, dass ein ‚carbon leakage‘, ein Auswandern von Industrien in Regionen mit niedrigeren Umweltstandards, vermieden wird.“

Dagegen scheint es in der deutschen Wirtschaft noch kaum Überlegungen für den Fall eines völligen Scheiterns des Kopenhagener Klima-Gipfels beziehungseise einer krisenbedingten vorzeitigen Beendigung des CO2-Hype zu geben. Zumindest in England und in Schweden treffen sich aber inzwischen schon Parlamentarier und Industrielle bei informellen Seminaren zum Thema „Was tun, wenn die CO2-Blase platzt?“

Edgar Gärtner (erschienen in: CR-Chemische Rundschau Nr. 5/30. April 2009)

Emissionshandel vertreibt die Industrie

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Ärger beim Handel über REACh-Artikel 33

Die Industrie hat die neue EU-Chemikalienverordnung REACh, eine Ausgeburt bürokratischen Denkens, am Ende akzeptiert. Schon vor deren Inkrafttreten am 1. Juni 2007 hat sie begonnen, sich auf die Registrierung und Prüfung von ca. 30.000 Stoffen vorzubereiten. Weitgehend übersehen wurde bislang, was auf den Einzelhandel zukommt.

Erklärtes Ziel der REACh-Verordnung ist die Verbesserung des Verbraucherschutzes durch mehr Transparenz über die Inhaltsstoffe von Endprodukten. Nach Artikel 33 REACh ist jeder Lieferant eines Erzeugnisses, das in verschiedenen Anhängen der Verordnung aufgelistete „besorgniserregende“ Stoffe in einer Konzentration von mehr als 0,1 Masseprozent enthält, verpflichtet, seine Kunden darüber zu informieren. Gleichzeitig formuliert der besagte Artikel einen Anspruch privater Verbraucher, Anfragen über die stoffliche Zusammensetzung von Endprodukten binnen 45 Tagen kostenlos beantwortet zu bekommen. In welcher Form der Einzelhandel diesen Verpflichtungen nachkommen kann, hat der Gesetzgeber aber offen gelassen. Obendrein wird erst frühestens um die Jahreswende 2008/2009 feststehen, um welche „besorgniserregenden“ Stoffe es sich dabei im Einzelnen handelt. Denn dann endet die Frist für die Vorregistrierung der REACh unterliegenden Stoffe.

Erst von diesem Zeitpunkt an werden die Chemikalienhersteller in Zusammenarbeit mit der zentralen Agentur (EChA) der EU in Helsinki daran gehen können, systematisch Problemstoffe zu ermitteln, die den Kriterien des REACh-Artikels 57 entsprechen. Es handelt sich dabei um Substanzen, die sich in der Praxis oder in Tierversuchen mit höheren Dosen als krebserregend, erbgutverändernd oder die Fortpflanzung beeinträchtigend erwiesen haben (CMR-Stoffe). Hinzu kommen Stoffe, die zugleich persistent, bioakkumulierbar und toxisch sind (PBT-Stoffe), sowie sehr persistente und sehr bioakkumulierbare (vPvB) Substanzen. Darüber hinaus bezieht sich Art. 57 auch auf Stoffe, die zwar keines der angeführten Kriterien erfüllen, aber dennoch (nach wissenschaftlichen Erkenntnissen) wahrscheinlich „schwer wiegende Wirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt haben“ und deshalb „ebenso besorgniserregend sind.“ Art. 59 zählt die Verfahren auf, nach denen diese Stoffe im Einzelfall ermittelt werden.

„Der Gesetzgeber hat leider keine Übergangszeiten vorgesehen“, beklagt sich Beat Alexander Spaeth vom Brüsseler Büro des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels e.V. (HDE). „Deshalb bemüht sich unser Verband schon heute darum, ein geeignetes Format für diese Informationen festzulegen. Wir müssen versuchen, Missverständnisse zu vermeiden. Denn die bloße Anwesenheit verdächtiger Stoffe bedeutet nicht automatisch, dass damit Gesundheitsrisiken verbunden sind.“ Spaeth gehört zu den Teilnehmern einer von Werner Preusker, dem Geschäftsführer der Bonner Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt (AgPU), initiierten und in Zusammenarbeit mit der Chemie- und Kunststoffindustrie durchgeführten Gesprächsreihe über die praktische Umsetzung von REACh im Handel.

Im Einzelhandel herrscht, nach einigen bitteren Erfahrungen mit diffamierenden Veröffentlichungen des Magazins „Öko-Test“ und mit Kampagnen von Umwelt- und Verbraucherverbänden zur Verteufelung und Ächtung bestimmter Stoffgruppen, heute die Tendenz, Produkte mit verdächtigen bzw. verunglimpften Inhaltsstoffen vorsorglich auszulisten oder die Lieferanten in Form von Negativlisten zu drängen, in ihren Rezepturen auf die inkriminierten Substanzen zu verzichten. Ein solches Vorgehen, das wurde in den Gesprächen zwischen Vertretern der Kunststoffindustrie und des Einzelhandels schnell klar, erscheint angesichts der bei REACh zur Debatte stehenden großen Zahl von Stoffen von vornherein aussichtslos. Dann müsste man wohl auf ganze Produktgruppen verzichten. Denn schon heute ist absehbar, dass allein die frühestens am 1. Juni 2009 von der Chemikalienagentur in Helsinki erwartete „Kandidatenliste“ vordringlich („prioritär“) zu prüfender Stoffe für den REACh-Anhang XIV vermutlich weit über 1.000 Substanzen enthalten wird. Zudem stehen diese Stoffe, wie die inoffizielle Bezeichnung „Kandidatenliste“ schon andeutet, erst einmal nur unter Verdacht, gesundheits- oder umweltschädlich zu sein. Wieweit der Verdacht begründet ist, muss noch mithilfe mehr oder weniger aufwändiger Testverfahren (oft unter Einschluss teurer und langwieriger Tierversuche) überprüft werden.

Es besteht aber die Gefahr, dass die Ergebnisse dieser Prüfungen zu spät kommen. Denn die „Kandidatenliste kann von NGOs und den Massenmedien leicht als „schwarze Liste“ interpretiert werden. Nur mit großer Mühe kann es den Herstellern und Lieferanten dann noch gelingen, ihre Kunden davon zu überzeugen, das Ende des Verfahrens abzuwarten. Davon wissen die PVC- bzw. Weichmacher-Hersteller und –verarbeiter ein Lied zu singen. So verbannte die EU den derzeit gebräuchlichsten PVC-Weichmacher Di-Isononyl-Phthalat (DINP) im Jahre 2005 aus Baby- und Kleinkinder-Spielzeug, obwohl der Stoff fast zur gleichen Zeit in der amtlichen Risikobewertung der EU bei allen Anwendungen (einschließlich Spielsachen) als für Mensch und Umwelt unbedenklich eingestuft wurde. Während der jahrelangen wissenschaftlichen Untersuchung möglicher Beeinträchtigungen von Gesundheit und Umwelt durch DINP hatte es in den Medien, genährt durch eine Kampagne von Greenpeace, wilde Spekulationen über Gesundheitsgefahren durch synthetische Kunststoff-Weichmacher gegeben, wobei die Vielzahl unterschiedlicher Phthalate sozusagen in „Sippenhaft“ genommen wurde. Dem dadurch aufgebauten Druck hatten die Mitglieder des Europa-Parlaments (EP), mit wenigen Ausnahmen, am Ende nachgegeben. Das war dem öffentlichen Image des bewährten Weichmachers DINP sicher nicht förderlich – auch bei den nach wie vor erlaubten Standardanwendungen.

In den heißen Debatten vor der Verabschiedung von REACh hat die Mehrzahl der Europa-Parlamentarier dieses Risiko durchaus erkannt und in den Bestimmungen des Art. 59 einzugrenzen versucht. Da der vom Umweltausschuss des EP befürwortete Zwang zur Substitution bedenklicher Stoffe, das strenge „Substitutionsprinzip“, im harten Ringen zwischen EP, EU- Rat und Kommission („Trialog“) im letzten Moment gekippt wurde, scheinen etliche Parlamentarier nicht unglücklich über die nach wie vor bestehende Möglichkeit, mithilfe von Massenmedien Druck in Richtung einer gewünschten „Substitution“ ausüben zu können. So sieht es zumindest Werner Preusker.

Über eines wurden sich die Teilnehmer der Gesprächsreihe jedenfalls einig: Der Einzelhandel muss sich auf eine Phase der Unsicherheit vorbereiten, weil er sich erst nach der Veröffentlichung der „Kandidatenliste“ durch die EChA im nächsten Jahr im Detail mit Strategien einer angemessenen Verbraucherinformation befassen kann, dafür bislang aber keine Übergangsfrist eingeräumt bekam. Diskussionen gibt es noch über die Art dieser Vorbereitung: Soll jeder Lieferant eine Datenbank bereitstellen, damit Kunden bei Bedarf binnen 45 Tagen individuell informiert werden können? Oder sollen sich alle Lieferanten der gleichen Stoffe zu einem „Informationskonsortium“ zusammentun? Oder wäre es nicht besser, wenn sich unabhängige private Dienstleister um den Aufbau einer Datenbank kümmern, damit der Einzelhandel und kleinere Lieferanten entlastet werden? Soll jeder Endverkäufer die Informationen mit der Ware geliefert bekommen? Oder sollen mehrere Anbieter eine gemeinsame Datenbank für Verbraucherinformationen für alle Einzelhändler aufbauen? Fragen über Fragen.

In diesem Zusammenhang kam vom Vertreter der Düsseldorfer Metro-Gruppe, Holger Stappen, die Anregung, eine einheitliche, kompakte, die Handelshäuser übergreifende Datenbank zu entwickeln, in der die Lieferanten mit wenigen notwendigen Daten (z.B. EAN-Code, Produktname, Modellnummer, im Falle von Stoffen, die REACh Art. 33 unterliegen, die CAS-Nummer und CMR-Einstufung) darauf hinweisen, dass Erzeugnisse von REACh betroffen sind. Auf diese Datenbank würde exklusiv der Handel Zugriff haben, um nur im Falle einer Kundenanfrage schnell und unproblematisch reagieren zu können. „Diese Datenbank wäre eine enorme administrative Entlastung für alle Beteiligten – Handel und Industriepartner -, da das durch die Gesetzgebung forcierte ‚receive & forward’ der Kundenanfragen an den Industriepartner entfallen würde“, meint Stappen. Ebenfalls sollte nach Aussagen des Metro-Vertreters die fachliche Kommunikation zum Endkunden hin harmonisiert werden, um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten und potentielle Angriffsflächen zwischen Handelspartnern zu reduzieren. Aus der chemischen Industrie kam die Anregung, sich dabei das bereits existierende weltweite Stoffregister der Automobilindustrie zum Vorbild zu nehmen.

Die Zeit drängt, da bekannt geworden ist, dass Greenpeace schon Postkarten-Vordrucke für massenhafte Kundenanfragen bereithält. „Es kann nicht sein, dass am Ende demokratisch nicht legitimierte Gruppierungen darüber entscheiden, welche Artikel noch angeboten werden dürfen, zumal die in Boykott-Kampagnen angepriesenen Alternativen oft noch problematischer, weil weniger intensiv geprüft sind“, unterstreicht Werner Preusker.

Ungeklärt ist vor allem das Problem, in welcher Form und wissenschaftlicher Tiefe die Informationen am besten bereitgestellt werden sollten. Angaben, die für eine sichere Verwendung eines Erzeugnisses erforderlich sind, gehören ohnehin zu einem ordentlichen Kaufvertrag und werden in Form von Gebrauchsanweisungen mitgeliefert. Wie die Anwender damit zurechtkommen, steht auf einem andern Blatt. Viel schwieriger ist es, den Verbrauchern zu erklären, warum sich auf der Zutatenliste von Endprodukten auch Stoffe finden können, die auf der „Kandidatenliste“ stehen. Das können zum Beispiel Phosphorverbindungen sein, die für sich genommen hoch giftig, als Flammschutzausrüstung aber unverzichtbar für den sicheren Gebrauch von Kunststoffartikeln sind und in dieser Form gesundheitlich unproblematisch sein können, weil sie nicht in bedenklicher Menge in den menschlichen Organismus gelangen können. „Gerade die Darstellung, dass ein besorgniserregender oder potenziell problematischer Stoff in einem Erzeugnis vorhanden, aber unbedenklich ist, wenn er beim Gebrauch nicht freigesetzt werden kann, wird sehr schwierig zu bewerkstelligen sein“, warnt Werner Preusker.

„Der Verbraucher hat Anspruch auf verständliche, zutreffende, weder verharmlosende noch Angst machende Darstellungen. Man muss hier den Mittelweg zwischen Laieninformation und wissenschaftlicher Vollständigkeit eines Sicherheitsdatenblatts finden“, fordert Preusker. Keine leichte Aufgabe, denkt man dabei nur an die zwiespältigen Erfahrungen mit den Beipackzetteln von Medikamenten. Viele Patienten lesen diese meist klein gedruckten Informationen gar nicht oder nur bis zur Einnahme-Anleitung. Wer sich aber die Mühe macht, zum Beispiel den Beipackzettel einer Allerwelts-Arznei wie Aspirin mit einer langen Liste nicht ausgeschlossener gefährlicher Nebenwirkungen ganz zu studieren, dem vergeht dann oft die Lust, die Arznei noch zu schlucken. Edgar Gärtner

(erschienen in: Chemische Rundschau Nr. 1-2/2008, VS-Medien, CH-Solothurn)

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H-FCKW-Ausstieg

Eiszeit für Kältemittel

Im September 2007 einigte sich eine internationale Konferenz in Montreal darauf, den Ausstieg aus der Verwendung teilhalogenierter Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe (H-FCKW) als Kältemittel um 10 Jahre vorzuziehen. Schon jetzt zeigt es sich, dass dieser Beschluss Auswirkungen hat, die den hinter ihm stehenden Absichten zuwider laufen.

Im Vorfeld der vage ausgegangenen aufwändigen Klimakonferenz auf Bali im Dezember 2007 hatten sich anlässlich des 20. Jahrestages des Montréaler Protokolls über Stoffe, die die Ozonschicht schädigen (ODS), schon im September 2007 Vertreter von 191 Regierungen in Montreal getroffen. Im Unterschied zum Spesen-Spektakel auf Bali kam diese Veranstaltung zu einem Ergebnis, das Achim Steiner, der Direktor des UN-Umweltprogramms (UNEP) als „historische Einigung“ feierte. Die in Montreal getroffene Vereinbarung sei „vielleicht der wichtigste Durchbruch in einer internationalen Umweltverhandlung seit mindestens fünf oder sechs Jahren“, ließ er verlauten. Kern der Vereinbarung ist eine Vorverlegung des vollständigen Ausstiegs aus der Verwendung teilhalogenierter Fluorchlorkohlenwassserstoffe (H-FCKW) auf das Jahr 2020 in den Industrieländern und das Jahr 2030 in den Entwicklungsländern.

Im September 1987 hatten sich 24 Regierungen und die EU-Kommission darauf geeinigt, die als chemisch inerte und somit „langlebige“ Kälte- und Treibmittel seit Jahrzehnten bewährten Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe (FCKW) zu verbieten. In der Zwischenzeit haben 191 von 196 Staaten das Montréaler Abkommen ratifiziert. Grundlage dieser Übereinkunft waren theoretische Arbeiten der dafür mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Wissenschaftler Sherwood Rowland, Mario Molina und Paul Crutzen, die den photolytisch aus den FCKW freigesetzten Chlor-Radikalen die Hauptschuld an der beinahe in jedem Winter beobachteten extremen Ausdünnung der Ozonschicht über der Antarktis (das sog. Ozonloch ) gaben. Wie weit das von Rowland, Molina und Crutzen vorgeschlagene Modell der Ozonzersetzung der Realität entspricht, konnte nie geklärt werden, zumal in der Zwischenzeit bedeutende natürliche Quellen langlebiger halogenierter Kohlenwasserstoffe entdeckt wurden.

Einmal in Gang gesetzt, war die UN-Bürokratie von der von den späteren Nobelpreisträgern gewiesenen Fährte aber nicht mehr abzubringen. So kamen konsequenterweise auch die nach dem Montreal-Beschluss zunächst massiv als FCKW-Ersatzstoffe eingesetzten teilhalogenierten Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe (H-FCKW) immer mehr unter den Beschuss einflussreicher Umweltverbände wie vor allem Greenpeace. Deshalb wurde bereits im Mai 1991 eine deutsche FCKW-Halon-Verbots-Verordnung verabschiedet, die gegenüber dem Montréaler Protokoll deutliche Verschärfungen aufwies. Seit 1994 werden in Deutschland überhaupt keine vollhalogenierten FCKW mehr hergestellt. Entsprechend dieser Verordnung von 1991 wurde ab 1. Januar 1996 auch der Einsatz von H-FCKW als Kältemittel in nicht geschlossenen Direktverdampfungssystemen, in Haushaltskühl- und –gefriergeräten sowie in Straßenfahrzeugen verboten. 1998, 2000 und 2001 traten weitere Verbotsstufen in Kraft. Die später verabschiedete EU-Verordnung EG 2037/2000 ging in fast allen Teilen noch über die deutschen Vorschriften hinaus.

Das bis dahin wegen seiner hervorragenden volumetrischen Kälteleistung und Energieeffizienz mit Abstand gebräuchlichste halogenierte Kältemittel Chlordifluormethan (R 22) darf in Deutschland seit dem 1. Januar 2000 nicht mehr in neuen Erzeugnissen, wie z.B. Kälte-, Klima- und Wärmepumpenanlagen verwendet werden. Zwischenhändler und „Nichthersteller“ durften allerdings mit R 22 befüllte Anlagen, die vor diesem Datum hergestellt worden waren, weiterhin vermarkten. Das Nachfüllen von R 22 in Altanlagen sollte solange erlaubt bleiben, bis geeignete Ersatzkältemittel mit geringem Ozonabbaupotenzial (ODP) verfügbar sind. Nur für Produkte, die in Länder exportiert werden, in denen der Einsatz von H-FCKW noch uneingeschränkt erlaubt ist, sollten die Verwendungsbeschränkungen für H-FCKW bis zum 31. Dezember 2009 ausgesetzt bleiben. Denn außerhalb Europas (vor allem in den Boom-Ländern Asiens, aber auch in Amerika) wird R 22 in stationären Kälte- und Klimaanlagen wohl noch einige Zeit das Kältemittel der Wahl bleiben. Der europäische Kältemittelmarkt ist demgegenüber relativ klein. Die Frage nach geeigneten Alternativen für R 22 scheint übrigens noch nicht befriedigend beantwortet. Es wird befürchtet, dass sich vor allem in Südeuropa R 22-Anwender mit Schmuggelware aus China oder durch die Wiederverwendung nicht entsorgter Altware aus eigenen stillgelegten Anlagen behelfen werden. Ähnliches war bereits beim F 12-Ausstieg zu beobachten.

Weitere Regelungen brachte ab 4. Juli 2006 die EU-Verordnung EG 842/2006 über den Einsatz bestimmter fluorierter sog. Treibhausgase (F-Gase-Verordnung). Diese Verordnung, deren wesentliche Bestimmungen am 4. Juli 2007 in Kraft traten, zielt, wie ihr Name bereits andeutet, auf die Vermeidung bzw. Begrenzung der Emissionen von F-Gasen (H-FKW, SF6 und PFC). Dadurch geraten nun auch chlorfreie, teilfluorierte FCKW-Ersatzstoffe (H-FKW) wie vor allem das bislang insbesondere in mobilen Klimaanlagen (MAC), aber auch in stationären Kälteaggregaten als Ersatz für das klassische FCKW „Frigen“ oder „Kaltron“ (R 12) eingesetzte R 134a (Tetrafluorethan) ins Blickfeld der politischen Regulierung. Umweltverbände und nationale Behörden wie das deutsche Umweltbundesamt (UBA) in Dessau dringen allerdings bereits darauf, H-FKW unter Hinweis auf ihr Treibhauspotenzial vollständig durch „natürliche“ Kältemittel wie Propan, Isobutan, Ammoniak oder Kohlenstoffdioxid zu ersetzen, obwohl das nicht Ziel der F– Gase-Verordnung ist, die sich mit wenigen Ausnahmen hauptsächlich auf die Emissionsvermeidung (containment, recovery, etc.) bezieht.

Bei diesen Vorschlägen wird nicht berücksichtigt, dass der Einsatz von H-FKW wesentlichen Anteil bei der Vermeidung von indirekten CO2 Emissionen hat und damit ein wichtiger Beitrag zur CO2 Emissionsreduzierung insgesamt geleistet wird.

Im Detail werden die Durchführungsbestimmungen der Verordnung in den EU – Mitgliedsländern ausgearbeitet und sind noch nicht in allen Punkten eindeutig, weshalb die Diskussion über die Auslegung einzelner Bestimmungen anhält.

Für den Einsatz von H-FKW in mobilen Kälteanlagen wurde separat zur Verordnung 842/2006 eine EU – Direktive erstellt.

Die europäischen F-Gase-Hersteller haben im Rahmen des Chemiedachverbandes CEFIC im Oktober 2007 eine Internet-Plattform (www.figaroo.org) eingerichtet, um einen besseren Informationsaustausch zwischen Herstellern, Vertreibern und Anwendern fluorierter Kälte- und Treibmittel sowie den nationalen und internationalen Regulierungsbehörden zu ermöglichen und dadurch zu praktikablen Umsetzungsschritten der EU–Verordnung und der EU–Direktive zu gelangen.

Die in der „Multisectoral Initiative in Potent Industrial Greenhouse Gases (www.mipiggs.org/)“ zusammengeschlossenen Umweltinitiativen versuchen nach wie vor, das absehbare Wachstum des HFKW-Einsatzes zu einer neuen Gefahr für das Weltklima aufzubauschen. Die auf der Basis des Kyoto-Protokolls erzielbaren Fortschritte bei der Einsparung klassischer Treibhausgase würden angeblich durch die rasche Zunahme des Einsatzes von R 134a in Kfz-Klimaanlagen wieder zunichte gemacht. Doch unverdächtige Hochrechnungen, die Winfried Schwarz und André Leisewitz vom Frankfurter Ökorecherche-Büro (www.oekorecherche.de ) im Auftrag des UBA durchführten, gelangten zum Schluss, dass H-FKW-Emissionen selbst bei pessimistischen Annahmen bis zum Jahre 2010 weniger als 1,5 Prozent aller deutschen Treibhausgasemissionen ausmachen werden. Das hängt vor allem mit dem geringeren GWP von R 134a (1.430) im Vergleich zum ersetzten R 12 (8.500) zusammen.

Da R 134a als sehr gutes und energieeffizientes Kältemittel gilt, wäre es eigentlich vernünftig, es in stationären Anlagen weiter zu verwenden, dabei aber dafür zu sorgen, dass die Verluste durch Leckagen oder die unfachmännische Entsorgung von Altgeräten deutlich vermindert werden. Diese Meinung vertritt Richard Longden von Ineos Fluor in England. Er verweist dabei (wie die Frankfurter Öko-Recherche) auf die guten Erfahrungen, die die Niederlande mit ihrem STEK-System der Leckage-Kontrolle und Wartungspflicht gemacht haben. Die Leckagerate konnte damit von 30 Prozent zu Beginn der 90er Jahre auf unter 5 Prozent gesenkt werden. Über 90 Prozent der Geräte sind nun völlig dicht.

Auch bei nicht hermetisch geschlossenen mobilen Klimaanlagen könnte R 134a noch eine Zeit lang weiterverwendet werden. Denn die nun von der europäischen Automobilindustrie mehr oder weniger einvernehmlich verfolgte Politik der späteren Umstellung der Pkw-Klimaanlagen auf CO2 (R 744) hat sich als nicht ganz einfach erwiesen. Der beim Einsatz von CO2 notwendige hohe Betriebsdruck von 130 bis 150 bar erfordert schwerere Bauteile, was sich auf den Treibstoffverbrauch des Autos auswirkt. Diesen Nachteil konnte man inzwischen im Rahmen des gemeinsamen Forschungsprogramms europäischer Kfz-Hersteller und Klimaanlagenbauer mit dem Titel RACE (Refrigeration and Automotive Climate under Environmental Aspects) zwar im Prinzip durch eine Reduzierung des Volumens ausgleichen, doch bleibt die Kühlleistung von CO2-Systemen gerade bei hohen Außentemperaturen den 134a-Anlagen deutlich unterlegen.

Noch im vergangenen Jahr widersetzten sich die Autohersteller Ford und Fiat einem einheitlichen Vorgehen im Rahmen der europäischen Kfz-Herstellervereinigung ACEA. Das hängt damit zusammen, dass es für Kältemittel in mobilen Klimaanlagen bislang nur in der EU einen strengen GWP-Grenzwert von 150 und bindende Termine für das Auslaufen der Zulassung von R 134a gibt: 2011 für neue Kfz-Baureihen, 2017 für alle Neuwagen. Außerhalb Europas können die Kfz-Hersteller sehr viel gelassener mit R 134a und möglichen Alternativen umgehen. Da sich die jüngste Vereinbarung von Montréal ausschließlich auf

ODS wie H-FCKW und nicht auf H-FKW bezieht, dürfte es noch relativ lange dauern, bis das bewährte R 134a vom Weltmarkt verschwunden sein wird.

Für die europäischen Hersteller halogenierter Kältemittel bedeutet das, dass sie sich auf gewichtige Umschichtungen ihrer Absatzmärkte einstellen müssen. Die inzwischen in China errichteten Kapazitäten reichen wahrscheinlich aus, um den gesamten Weltmarkt für R 134a konkurrenzlos billig zu versorgen. Folglich hat Solvay Fluor, der größte europäische 134a-Hersteller, Ende Oktober 2007 angekündigt, seine Kapazitäten durch die Schließung des italienischen Produktionsstandortes Porto Marghera zu halbieren. Die Produktion am Standort Frankfurt-Höchst (Kapazität schätzungsweise 10.000 Jahrestonnen) wird vorerst weiter laufen. Ähnlich wird Solvay mit der Produktion von R 22 verfahren: Der Standort Tarragona in Spanien wird stillgelegt, während die Kapazität von schätzungsweise 20.000 Jahrestonnen am deutschen Standort Bad Wimpfen bis auf Weiteres aufrecht erhalten bleibt. Insgesamt gehen dabei 250 Arbeitsplätze verloren. Bernd Wilkes, der Geschäftsführer von Solvay Fluor, stellte klar: „Wir verlagern keine Kapazitäten und verabschieden uns erst recht nicht von der Fluorchemie, sondern konzentrieren uns stärker auf fluorierte Spezialitäten, die mehr Know-how erfordern und eine größere Wertschöpfung ermöglichen. Mit billigen Massenprodukten aus Fernost, die den Weltmarkt überschwemmen, können wir wegen der hohen Energie- und Arbeitskosten in Europa sowie des starken Euro nicht konkurrieren.“

Edgar Gärtner

(erschienen in: Chemische Rundschau Nr. 1-2/2008, VS-Medien, CH-Solothurn)

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Über die politische Chemie des Kohlendioxids

Etliche deutsche Konzerne und Branchenverbände haben Broschüren veröffentlicht, große Anzeigen in Printmedien geschaltet, und sogar die Verbreitung von Al Gores Propaganda-Film „An Inconvenient Truth“ gesponsert, um Bundeskanzlerin Angela Merkel vor dem G-8-Gipfel in Heiligendamm den Rücken zu stärken. Offenbar in der Hoffnung, ihren Konkurrenten in Amerika und Asien das Leben ebenso schwer machen zu können wie in Europa, fordern sie eine strenge hoheitliche Rationierung des CO2-Ausstoßes und einen weltweiten Emissionshandel. Auch der Verband der Chemischen Industrie (VCI) beteiligt sich an der Kampagne, und zwar in Form einer gesponserten Beilage zur Juni-Nummer des Magazins „Bild der Wissenschaft“ mit dem Titel „Ran ans CO2-Problem.“ Darin schließen sich die angeheuerten Journalisten-Kollegen voll und ganz der Weltsicht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) an, nach der es als ausgemacht gilt, dass menschliche CO2-Emissionen für den in den letzten 100 Jahren registrierten leichten Anstieg der Durchschnittstemperatur über den Landmassen der Erde verantwortlich sind. Vor der Industrialisierung sei der Kohlensäuregehalt der Atmosphäre über 10.000 Jahre konstant geblieben.

In einem der Beiträge heißt es: „Die Lufthülle (der Erde) wirkt wie das Glasdach eines Treibhauses. Sie lässt die Sonnenstrahlung durch, aber hält die von der Erdoberfläche abgegebene Wärme zurück. Für diesen Effekt sorgt an erster Stelle das Kohlendioxid.“ Dieser Satz ist, gelinde gesagt, haarsträubend. Er beschreibt nicht den vermeintlichen „Treibhauseffekt“, sondern das Wärmespeicherungsvermögen der Atmosphäre. Dieses geht aber bekanntlich zu schätzungsweise 95 Prozent auf den Wasserdampf und dessen Kondensation zu Wolken und nur zu einem ganz geringen Teil auf CO2 zurück. Beim „Treibhauseffekt“ geht es hingegen um eine zusätzliche Aufheizung des Bodens und der unteren Luftschichten durch „Rückstrahlung“ von Wärme aus angeregten „Treibhausgas“-Molekülen in der Luft. Dieser (theoretisch nicht ausgeschlossene) Effekt ist nicht messbar. Das hält aber den IPCC nicht davon ab, rein numerische Computersimulationen, die auf diesem nur angenommenen Effekt beruhen, zur Basis seiner Warnungen vor einem „Klimakollaps“ durch Überhitzung zu machen. Der VCI, so muss man aus der Beilage in „Bild der Wissenschaft“ schließen, akzeptiert diese experimentell nicht gestützten Computersimulationen als wissenschaftlichen Standard. Wie will da der Chemieverband in Zukunft noch Tierversuche rechtfertigen?

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Zukunftsszenario

Durch REACh reif für die Insel von Edgar Gärtner*

Der Chemiker Albert Schäfer war reif für die Insel. Tatsächlich befand er sich nun, im Dezember 2012, auch auf einer Insel in der Karibik. Er konnte Weihnachten unter der subtropischen Sonne erleben, während seine Kollegen daheim in Frankfurt unter einem von Hochnebel verdüsterten Himmel des fernen Frühlings harrten. Insofern schien die Welt noch in Ordnung. Das Dumme war nur, dass Albert nicht recht wusste, wie er von dem Eiland wieder weg und zurück zu seinen Lieben kommen konnte. Bei der Insel, auf der er sich befand, handelte es sich nämlich nicht um eines jener bekannten Urlaubparadiese mit direkten Flugverbindungen zu wichtigen europäischen Großstädten, sondern um eine künstliche Plattform namens „Freedom Island“. Sie war von cleveren Geschäftsleuten chinesischer Herkunft errichtet worden, um der hohen Steuerbelastung in etlichen westlichen Wohlfahrtsstaaten zu entgehen. Inzwischen war sie aber wegen hoher Spritpreise und ihrer Ächtung als „Pirateninsel“ mit dem Hubschrauber kaum mehr erreichbar.

Immerhin fand Albert hier zum ersten Mal seit langem wieder einmal Zeit, über sich selbst nachzudenken und nicht mehr ausschließlich über die Umsetzung der REACh-Verordnung der EU, die für ihn zum Alptraum geworden war. Aber der Reihe nach. Albert war Ende der 80er Jahre aus der DDR gekommen, wo er ein solides Studium der organischen Chemie absolviert hatte. Als junger Student war ihm eines der raren Exemplare von Ulrich Plenzdorfs Kultroman „Die neuen Leiden des jungen W.“ in die Hände geraten. Dieses 1973 erschienene subversive Büchlein hatte eigenartigerweise die Hürden der Zensur überwinden können. Albert identifizierte sich stärker mit Plenzdorfs Hauptfigur Edgar Wibeau, als ihm zunächst bewusst war. Bei Edgar handelte es sich um einen eigensinnigen und eigenbrötlerischen, aber dennoch sympathischen Erfinder, der bei einem seiner Experimente ums Leben kam. Nachdem Albert 1982 mit Auszeichnung promoviert und in einem Kombinat im berüchtigten „Chemiedreieck“ angestellt worden war, hatte es sich immer deutlicher gezeigt, dass er für das Mittelmaß der Planwirtschaft nicht geschaffen war. Nicht ahnend, dass die Herrschaft der Sozialistischen Einheitspartei bald enden würde, hatte Albert noch im Juli 1989 einen Urlaub in Ungarn genutzt, um sich samt Freundin in den Westen abzusetzen.

Dass er in Westdeutschland mit offenen Armen empfangen wurde, konnte Albert freilich nicht behaupten. Die Ossis galten im Westen schon damals als eher naiv und technikgläubig, weil sie von dem Reaktorunglück von Tschernobyl nicht viel mitbekommen hatten. Immerhin gelang ihm mit seinen guten Zeugnissen der Eintritt in die Zentralforschung eines großen Chemie- und Pharmakonzerns im Rhein-Main-Gebiet. Dort beschäftigte er sich mit der Entwicklung von Katalysatoren. Dabei gelangte er an Fragestellungen und Methoden, die später unter dem Schlagwort „Nanotechnologie“ bekannt wurden. Bald kam Albert die Idee, seine in der Katalysatorforschung gesammelten Erfahrungen auch bei der Entwicklung von Produkten für den Massenmarkt zu nutzen.

Als viel versprechend erschien ihm die Entwicklung eines universell einsetzbaren Schmiermittels, das sich im Kontakt mit dem Chromstahl von Gleit-, Wälz- und Kugellagern gewissermaßen selbst erneuerte. Es konnte so mindestens ebenso lange halten wie die Teile, die es zu schmieren galt. Albert brauchte nicht lange, um von seinen Vorgesetzten grünes Licht für sein Vorhaben zu bekommen. Ideen wie seine wurden in der zuletzt ziemlich behäbig arbeitenden Zentralforschung nicht alle Tage geboren. Und wenn doch mal welche auftauchten, traten meist Bedenkenträger auf den Plan. Sie taten alles in ihrer Macht stehende, um die Marktchancen neuer Produkte klein zu reden, denn sie hatten nicht richtig mitbekommen, dass es ihre über Jahrzehnte so erfolgreiche Chemie inzwischen fast überall auf der Welt mit Märkten zu tun hatte, auf denen nicht mehr die Verkäufer, sondern die Käufer am längeren Hebel saßen. In der Konzernleitung sahen manche durchaus, dass das nicht mehr lange so weiter gehen konnte. Es gab bereits Gerüchte, die Zentralforschung solle aufgelöst und durch kleinere Einheiten ersetzt werden. Diese sollten besser geeignet sein, neue Ideen rasch in marktfähige Produkte umzusetzen, um die plötzlich erstarkte asiatische Konkurrenz zumindest eine Zeit lang abhängen zu können.

Albert bekam jedenfalls alles, was er brauchte, um sein Vorhaben in Angriff nehmen zu können. Nachdem die Zentralforschung gegen Ende der 90er Jahre im Zuge der unabwendbar gewordenen Zergliederung des Konzerns tatsächlich aufgelöst worden war, gelang es Albert mit seinem Team, bei einem der Nachfolgekonzerne seine Arbeit unter noch besseren Bedingungen fortsetzen zu können. Die Umsetzung der Produktidee war bis dahin schon so weit gediehen, dass der Name OmegaLube als Warenzeichen eingetragen und ein Patent beantragt wurde.

Zwar kam die Arbeit an dem als revolutionär gepriesenen Schmiermittel nicht geradlinig voran. Hin und wieder verloren die Forscher Zeit und Geld, weil sie sich nächtelang stritten oder monatelang falschen Fährten folgten. Außerdem stellte es sich bald heraus, dass Albert keineswegs der einzige war, der auf die Idee gekommen war, mithilfe nanotechnologischer Verfahren ein extrem haltbares Schmiermittel zu entwickeln. Doch schien es, als habe OmegaLube die Nase vorn. Der Sprung in die Großproduktion schien nur noch eine Frage der Zeit.

Doch in den folgenden Jahren drängten sich immer häufiger die fünf Buchstaben REACH in die Agenda der Forscher. Zwar war es gelungen, das Europa-Parlament davon abzuhalten, in den harten Auseinandersetzungen zwischen der ersten und der zweiten Lesung des Entwurfs der REACH-Verordnung, wie nicht nur von der Fraktion der Grünen gefordert, für die „Nanotechnik“ besonders strenge Vorschriften einzuführen. Dafür setzten sich bei der Formulierung des Substitutionsprinzips – der Pflicht, wo immer nur möglich, gefährliche durch weniger gefährliche Stoffe zu ersetzen – jene Europa-Abgeordneten durch, die dem Markt und dem freien Unternehmertum grundsätzlich misstrauten. Und dieses juristisch alles andere als eindeutige Prinzip hing fortan wie ein Damoklesschwert nicht nur über einer Vielzahl von Altstoffen, sondern auch über OmegaLube. Denn wichtige Bestandteile des neuen Schmiermittels waren nicht nur, wie gewünscht, extrem beständig, sondern standen auch im Verdacht, sich obendrein in Nahrungsketten anzureichern.

Deshalb entschied der Vorstand Ende 2006, die Weiterentwicklung von OmegaLube zu stoppen, um alle Ressourcen der Forschungsabteilung auf die Verteidigung solcher Altstoffe zu konzentrieren, die sich als Umsatzbringer bewährt hatten. Für Albert Schäfer brach eine Welt zusammen. Er war wütend und begann sogleich darüber zu grübeln, wie er sein Projekt vielleicht auf eigene Faust doch noch zu Ende bringen könnte. Seit er im Westen war, hatte er, noch immer tief beeindruckt von den „neuen Leiden des jungen W.“, die Beschäftigung mit den Abenteuern bekannter Erfinder zu seinem Hobby gemacht. Wenn andere Krimis lasen, verschlang er die Biografien von Thomas Alva Edison und anderen Helden der Technikgeschichte. Besonders hatte es ihm die tragische Geschichte des amerikanischen Chemikers Charles Goodyear angetan. Dieser hatte in unzähligen Versuchen zur Herstellung haltbaren Gummis nicht nur seine Gesundheit ruiniert und den letzten Cent geopfert, sondern sogar seine Kinder verhungern lassen. So weit würde Albert nicht gehen. Da er zwei Töchter hatte, die noch zur Schule gingen, und seine Frau einen Ortswechsel nicht in Kauf nehmen wollte, blieb ihm fürs erste kaum etwas anderes übrig, als auf das Ansinnen seines Vorgesetzten einzugehen.

Da sonst niemand frei war, bekam Schäfer die Aufgabe, gemeinsam mit den Verantwortlichen für Produktsicherheit im ganzen Konzern eine Übersicht über potentiell durch REACh gefährdete Stoffe und Produkte zu erstellen und bei den jeweils zuständigen Produktmanagern und Abteilungsleitern zu sondieren, welche davon es unbedingt zu verteidigen galt, welche man besser zu ersetzen versuchte und welche man am besten gleich vergaß, weil sie künftig ohnehin nur noch in Asien hergestellt würden. Das war eine verantwortungsvolle Aufgabe, mit der er sich aber dennoch nicht von heute auf morgen anfreunden konnte.

Um sich auf die ihm ungewohnte Arbeit vorzubereiten, begann er, zunächst widerwillig, sich mit dem über 1200-seitigen Text der Verordnung zu beschäftigen. Vieles blieb ihm zunächst unklar, zumal die noch weit umfangreicheren technischen Leitfäden (RIP) zur Umsetzung der EU-Verordnung noch nicht vorlagen. Er dachte sich aber, auch in der Chemikalienpolitik würde wohl am Ende nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wurde. Kollegen jenseits des Atlantik hatten immer die Meinung vertreten, REACh werde sich als „unworkable“, als undurchführbar, da viel zu kompliziert erweisen. Erhebliche Zeitverzögerungen beim Inkrafttreten der Verordnung schienen ihnen recht zu geben. So zog sich der Aufbau der Europäischen Chemikalienagentur in Helsinki über Jahre hin, weil es sich als schwierig erwies, auf dem europäischen Arbeitsmarkt genügend Toxikologen und andere Experten der Chemikaliensicherheit zu finden und ins abgelegene Helsinki zu locken. Ohne die Einschaltung zahlreicher externer Berater wäre die Agentur wohl überhaupt nicht arbeitsfähig geworden.

Doch es zeigte sich, dass REACH im europäischen Norden durchaus ernst genommen wurde. Die wichtigsten Abnehmer der chemischen Industrie wie große Konsumgüter- und Automobilkonzerne hatten angekündigt, nur noch Produkte mit dem Label „REACh approved“ abzunehmen, weil sie so Verbrauchervertrauen zurück zu gewinnen und nebenbei der US-Konkurrenz das Leben schwer zu machen hofften. Einige beschleunigten die schon vor REACh begonnene Auslagerung der Produktion von „Commodities“ nach China und Indien, um sich in Europa auf die Herstellung anspruchvoller Stoffe mit höherer Wertschöpfung zu konzentrieren. Die Verordnung war noch gar nicht richtig in Kraft getreten, da kündigten erste größere Lieferanten bereits die Einstellung der Produktion wichtiger Hilfsmittel an, da es sich nicht lohne, diese registrieren zu lassen. Kleinere Hersteller lieferten zwar zunächst weiter. Man wusste aber nicht, ob sie die fraglichen Substanzen wirklich registrieren wollten oder ob sie vielleicht die für kleinvolumige Stoffe vorgesehene lange Registrierungsphase nur als Gnadenfrist vor der Geschäftsaufgabe betrachteten. Andere Hilfsmittel gerieten auf die „Kandidatenliste“ besorgniserregender Stoffe.

Wie schon vor der Verabschiedung von REACH befürchtet, wurde diese Liste nicht nur von Umweltverbänden, sondern auch von großen Vermarktern von Konsumgütern und selbst von manchen Herstellern als „Schwarze Liste“ interpretiert. Es bedurfte großer Überredungskünste, um Hersteller und Importeure davon abzuhalten, Stoffe aus dem Sortiment zu nehmen, bevor diese überhaupt vorschriftsgemäß geprüft worden waren.

So wurde Albert Schäfer noch vor dem Beginn der Vorregistrierungsphase klar: Sein Unternehmen musste sich möglichst rasch an den vorgesehen Foren für den Austausch von Stoffinformationen (SIEF) beteiligen, um zu vermeiden, Stoffe nicht mehr geliefert zu bekommen oder ihre Anwendungen alleine registrieren zu müssen. Über Langeweile brauchte er sich fortan nicht mehr zu beklagen. Zum Teil waren die SIEF durchaus anregende und produktive Veranstaltungen. Viele Teilnehmer kannten sich bereits aus Geschäftsbeziehungen oder aus Diskussionen in Ausschüssen von Industrie- und Fachverbänden. Gehörte es doch zu den Eigenheiten der chemischen Industrie, dass viele Konkurrenten gleichzeitig auch Kunden waren. Es konnte dabei aber auch zu Konflikten zwischen Zulieferern und Verarbeitern von Stoffen kommen. Viele kleinere Anwender scheuten sich, den Stoffherstellern zu verraten, was sie mit den gelieferten Substanzen alles anstellten. Andere SIEF-Teilnehmer hüteten sich, ihren schärfsten Konkurrenten zu verraten, womit sie sich gerade beschäftigten. Nicht selten gab es Streit um die Aufteilung der Kosten von Tierversuchen, die nach dem Willen des Gesetzgebers nur einmal durchgeführt werden durften, um den missliebigen Versuchstierverbrauch in Grenzen zu halten. Es gab auch gerichtliche Auseinandersetzungen um Eigentumsrechte an Test-Daten.

Diese sich manchmal länger hinziehenden Auseinandersetzungen setzten Albert ganz schön zu, zumal es ihm seine pubertierenden Töchter oft verwehrten, sich zu Hause vom REACh-Stress zu erholen. Aber er wollte sich nicht beklagen. Immerhin hatte er gelernt, Forscherteams zu führen und galt bei seinen Mitarbeitern trotz einer gewissen Halsstarrigkeit als eher pflegeleichter Kumpel, der auch mal etwas einstecken konnte. In der DDR hatte er auch gelernt, wie man mit dem Hochmut bornierter Bürokraten oder mit Qualitätsmängeln und Lieferengpässen zurecht kam. Er wusste aus seinem Leben in einem Obrigkeitsstaat, die immer wieder entstehenden kleinen Freiräume zu nutzen. Aber er tat sich schwer im Umgang mit politischen Netzwerken in den westeuropäischen Mediendemokratien.

Darauf aber kam es an bei der Verteidigung oder Abwicklung von Produkten, die auf die Abschussliste so genannter Nichtregierungsorganisationen (NGO) geraten waren (deren Kampagnen in Wirklichkeit oft zu über 50 Prozent von der EU-Kommission finanziert wurden). Um „Problemstoffe“ weiterhin im Sortiment halten zu können, musste die Firma überzeugend nachweisen, dass es dafür keine praktikablen Alternativen gab und dass ihre Handhabung und Anwendung „angemessen“ kontrolliert wurde. Gelang der Nachweis nicht, mussten Substitutionspläne vorgelegt werden. Die Anerkennung mit rein technischen Argumenten zu erlangen, erwies sich rasch als unmöglich. Er musste sich mit Vertretern der zentralen Genehmigungsagentur sowie externen Beratern und NGO in so genannten Stakeholder-Foren zusammensetzen.

Dort schien weniger fachliche Kompetenz, sondern vielmehr diplomatisches Geschick und Konsensfähigkeit um beinahe jeden Preis gefragt zu sein. Was die Endkunden, das heißt die „schweigende Mehrheit“ über die heftig diskutierten „Innovationen“ dachten, schien die wenigsten zu interessieren. Albert Schäfer hatte den Eindruck, dass es oft gar nicht darum ging, bedenkliche Stoffe durch etwas Besseres zu ersetzen. Eher schien ausschlaggebend, Stoffe und Problemlösungen als politisch korrekt anerkannt zu bekommen. Er musste zusehen, wie immer mehr Köche im Brei herumrührten. Das kostete ihn beinahe den letzten Nerv.

Obendrein musste Albert auch noch zur Kenntnis nehmen, dass vor allem im Süden Europas vieles ganz anders lief, als es sich die Eurokraten ausgedacht hatten. Kleine Textilunternehmen, denen infolge von Reach wichtige Hilfsmittel für ihre Produktion fehlten, fanden bald heraus, dass sie die nur in kleinen Mengen benötigten Stoffe über die Häfen von Neapel oder Piräus aus China beziehen konnten. Und zwar ohne teure Registrierungen und nahezu unbehelligt von Kontrollen. Als er eines Tages auch noch aus einem Fachblatt erfuhr, dass die Konkurrenten von OmegaLube ihr Produkt unbeeindruckt von REACh zielstrebig zur Marktreife gebracht hatten, sah er sein Lebenswerk verloren.

An diesem Abend fand er sich verstört am Tresen einer rauchfreien Kneipe wieder (wohin ihn sein Weg sonst nur sehr selten führte). Dort lauschte Albert mehr oder weniger freiwillig dem angeregten Gespräch zweier Gäste, die sich als Berufskollegen zu erkennen gaben. Sie schwärmten von einer Plattform namens „Freedom Island“, auf der man unbehelligt von Stakeholder-Foren und Finanzämtern neue Produkte entwickeln konnte. In seinem Zustand bemerkte Albert nicht, dass die beiden ihm einen Bären aufbanden. Die Freiheitsinsel gab es zwar. Aber außer einigen halb vergammelten Aussteigern lebte dort inzwischen niemand mehr. Sie hatte sich nach einer kurzen Blüte als überflüssig erwiesen, weil US-Bürger so ihrer Steuerpflicht nicht entgehen konnten und weil es sich bald zeigte, dass man Erfindungen andernorts unter besseren Bedingungen vorantreiben konnte. Albert aber dachte gar nicht daran, dass etwas mit der Freiheitsinsel nicht stimmen könnte, sondern malte sich aus, wie er sein Lebenswerk unter Palmen und blauem Himmel zu einem guten Ende führen konnte. Kurz entschlossen packte er seine Koffer, um zur Trauminsel aufzubrechen und sich die Arbeitsmöglichkeiten auf der Plattform etwas genauer anzusehen. Nebenbei konnte er dadurch dem Vorweihnachts-Stress mit seinen nörgelnden Töchtern entfliehen. Allerdings konnte er die künstliche Insel nur über Umwege erreichen. Das letzte Stück musste er in einem altersschwachen Schiff zurück legen.

Erst als er auf „Freedom Island“ angekommen war, wurde Albert bewusst, dass er hereingelegt worden war. Da saß er nun und dachte darüber nach, was in den letzten Jahren alles falsch gelaufen war. Albert fragte sich, ob es nicht abwegig war, Innovationen an runden Tischen vorantreiben zu wollen. Hätten sich auf diese Weise jemals revolutionäre Neuerungen wie die Anti-Baby-Pille oder das Internet durchsetzen lassen? Die wichtigste Frage, die ihm durch den Kopf ging, war aber, wie er schnellstmöglich wieder von dieser gottverlassenen Plattform wegkommen konnte.

*) Bei diesem Text handelt es sich um die Langfassung eines Beitrags, der zuerst in Nr. 1/2007 von „Clartext“, des Mitgliedermagazins der Clariant Deutschland, und danach im Magazin NOVO Nr. 88/5-6/2007 erschien.

Was taugen Bio-Pestizide?

Die Landwirtschaft braucht dringend neue Pestizide. Doch deren Entwicklung ist sehr aufwändig. Auch große Agrochemie-Konzerne setzen deshalb neuerdings auf kostengünstigere Bio-Pestizide, die auf der originellen Kombination bekannter Pflanzenextrakte beruhen. Gerade im Hinblick auf das Resistenz-Management dürfte die Zukunft der Kombination sehr unterschiedlicher Wirkstoffe gehören.

Die Landwirtschaft braucht dringend neue Pestizide. Doch deren Entwicklung ist sehr aufwändig. Auch große Agrochemie-Konzerne setzen deshalb neuerdings auf kostengünstigere Bio-Pestizide, die auf der originellen Kombination bekannter Pflanzenextrakte beruhen.

Neue umweltverträgliche Techniken und Hilfsmittel zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität gelten nach dem Platzen der US-Immobilienblase für Kapitalanleger auf der Suche nach zukunftsträchtigen Investitionsmöglichkeiten als besonders interessant. Denn es gibt nach dem Auslaufen der Zulassung einer Reihe mehr oder weniger bewährter Pflanzenschutzmittel seit dem Inkrafttreten der neuen, strengeren Pestizidrichtlinie der EU einen wachsenden Markt für ökologisch sichere und gesundheitlich unbedenkliche Schädlingsbekämpfungs- und Düngemittel. Gewässerbelastungen infolge der Ausschwemmung von überschüssigem Stickstoffdünger mahnen die Entwicklung neuer Methoden der Pflanzenernährung an. Schließlich führt der Klimawandel zu wachsender Nachfrage nach widerstandsfähigeren Kulturpflanzen. Dabei ist Trocken- beziehungsweise Kälteresistenz ebenso gefragt wie Hitze- und Mangelernährungstoleranz. Weiterlesen

Kommunistische Ursprünge der Öko-Bewegung

Torsten Mann: Rote Lügen im grünen Gewand. Der kommunistische Hintergrund der Öko-Bewegung. Kopp Verlag, Rottenburg 2009. 240 Seiten. € 19,95

Der aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen in Süddeutschland lebende Autor Torsten Mann wurde vor zwei Jahren mit dem provokativen Buch „Weltoktober. Wer plant die sozialistische Weltregierung?“ bekannt. Er vertritt dort die These, das durch Michail Gorbatschows „Perstroika“ eingeleitete Ende des „realen Sozialismus“ sei planmäßiges Resultat einer nach dem Tod Stalins eingeleiteten Wende in der Strategie des Weltkommunismus mit dem Ziel, statt durch stalinistischen Terror durch eine Charmeoffensive zur Weltrevolution zu gelangen. Mann stützte sich dabei hauptsächlich auf die Schriften einer Reihe von Überläufern östlicher Geheimdienste wie Michail Goleniewski, Anatoliy Golitsyn, Jan Sejna, Ladislav Bittman, Ion Pacepa, Victor Suworow, Stanislav Lunev, Yuri Bezmenov und Kanatjan Alibekow, von denen einige allerdings im Verdacht stehen, Doppelagenten gewesen zu sein. Weiterlesen