Der Bundespräsident mit seiner Mätresse
In Deutschland wird schon lange niemand mehr in ein hohes Amt gewählt, der keine Leiche im Keller hat. Denn das damit verbundene Erpressungspotenzial garantiert, dass der Amtsträger den Korridor des als politisch korrekt Definierten nicht verlässt. Bei dem abgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff hieß die „Leiche“ vermutlich Betty. Als der als Opportunist bekannte Aufsteiger im letzten Sommer auf einmal doch Rückgrat zu zeigen schien, indem er Klartext über die Folgen der Euro-Rettungsschirme sprach, zeigten die Daumen der Strippenzieher der Berliner Bananenrepublik nach unten. Denn es stand zu befürchten, dass Wulff dem verfassungswidrigen ESM-Vertrag seine Unterschrift verweigern würde. Welche Leiche bei Wulffs Amtsnachfolger Joachim Gauck im Keller liegt, weiß ich nicht. Einen Ansatzpunkt böte sein ungeklärter Familienstand, was ich aber angesichts der allgemeinen Libertinage für wenig wahrscheinlich halte. Wie seine nachgewiesenen früheren Kontakte zur Stasi zu werten sind, bleibt bis heute umstritten. Das heißt: er gilt weiterhin als unschuldig und musste wohl gerade deshalb als Preis für das Eintritts-Ticket in die EU-Nomenklatura eine auffällig tiefe Verbeugung vor dem Ungeist der 68er machen. Weiterlesen